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0780 - Vorstoß nach Avalon

0780 - Vorstoß nach Avalon

Titel: 0780 - Vorstoß nach Avalon
Autoren: Roger Clement
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so, wie jede blonde Frau Ähnlichkeit mit Claudia Schiffer hat.
    »Und wenn das nicht die falsche Nicole ist, wer soll das sonst sein?«, giftete die Inspektorin.
    »Ich weiß es nicht. Frag sie doch selbst.«
    »Das werde ich tun, Teri. Das werde ich!« Asha packte die Gefangene an ihrem langen Gewand und schüttelte sie. »Warum schleichst du hinter uns her, he? Spucks aus, oder…«
    Die Gefangene grinste nur teuflisch. Für einen Moment herrschte Stille. Daher konnten Asha, Teri und Gryf das Geräusch vernehmen, das die Frau offenbar zum Grinsen gebracht hatte.
    Es war das Hufgetrappel der seltsamen Reitechsen! Jener Tiere, auf deren Rücken die Kriegerinnen schon einmal angegriffen hatten!
    Die Gefangene stieß einen durchdringenden schrillen Pfiff aus. Damit wollte sie vermutlich Ondas Reiterinnen zu Hilfe rufen.
    Asha schickte sie mit einem Fausthieb ins Reich der Träume.
    »Du hast jetzt Sendepause!«
    Die Gefangene sackte ohnmächtig zusammen. Das Hufgeräusch kam näher. Die Gefährten rannten erneut fort. Um die Bewusstlose würden sich gleich deren Kameradinnen kümmern.
    Für Teri gab es inzwischen kein Zweifel mehr, dass Ashas Gefangene eine Zauberpriesterin, Kriegerin oder eine andere Bewohnerin von Avalon war.
    Sie hetzten durch den Dschungel. Allmählich wurde die Vegetation spärlicher. Sie näherten sich dem Strand. Auf dem breiten Sand- und Steinstreifen konnte man nicht nur das nebelverhangene Meer sehen. Auch nach links und rechts hatte man einen guten Ausblick.
    »Da!«
    Gryf deutete auf einige schwarze Punkte am Horizont, die zusehends größer wurden. Dort kamen offensichtlich einige Echsenreiterinnen herangeprescht. Auf dem ebenen Untergrund am Strand kamen sie gut voran.
    Aber auch die drei Gefährten hatten Glück.
    Sie waren in unmittelbarer Nähe des glockenförmigen Felsens am Ufer angelangt. Hier hatte ihr Avalon-Aufenthalt seinen Anfang genommen.
    »Ich gehe ungern ohne Zamorra und Nicole zurück«, stöhnte Teri. »Aber wenn wir nicht in unsere Welt verschwinden, dann wird Onda uns innerhalb von einer Viertelstunde in Ketten legen lassen. Bestenfalls.«
    »Ich gebe dir ungern Recht, aber das sehe ich genauso«, stimmte Asha zu.
    Die beiden Frauen und Gryf wateten ins Wasser. Sie bemerkten ganz deutlich, wo sich das Weltentor zu ihrer eigenen Wirklichkeit befand. Es war offenbar die ganze Zeit vorhanden gewesen.
    Teri stieß einen überraschten Schrei aus. Kaum wurde ihre Zaubermuschel von dem Seewasser benetzt, als sie sich auch schon in Luft auflöste. Für einen Moment empfand die Druidin so etwas wie Bedauern. Aber andererseits verließ sie sich lieber auf ihre eigenen magischen Fähigkeiten, die sie außerhalb dieser Nebelwelt zweifellos besaß…
    Asha warf noch einen letzten Blick auf Avalon. Die Reiterinnen waren inzwischen deutlich zu sehen. Sie packten ihre Wurfspeere und schleuderten sie nach der indischen Polizistin.
    Asha streckte ihnen die Zunge heraus, obwohl das auf die Entfernung wohl nicht zu erkennen war. Dann tauchte sie gemeinsam mit Teri und Gryf in den Fluten unter.
    ***
    Asha, Teri und Gryf waren reichlich erschöpft, als sie in Merlins Zauberwald aus dem Brunnen stiegen. Sie blieben eine Weile in ihren nassen Kleidern auf dem Waldboden liegen, um wieder Atem zu schöpfen.
    »So ein Unfug!«, schimpfte Asha. »Ich muss irgendwo unterwegs meinen Schlagstock und meine Handschellen verloren haben. Na ja, wenigstens ist meiner Gebetsmühle nichts passiert.«
    »Meine Erinnerung ist weg«, sagte Teri. »Ich weiß nicht einmal, ob wir überhaupt in Avalon gewesen sind.«
    »Ich weiß es auch nicht«, pflichtete Gryf ihr bei. »Falls ja, dann frage ich mich, ob Zamorra und Nicole dort geblieben sind. Sie wollten doch mit uns zusammen dorthin, oder?«
    »Ja, das wollten sie«, bestätigte die Druidin. »Ich weiß noch genau, wie sie mit uns gemeinsam hier in den Brunnen gestiegen sind. Aber das ist die letzte Erinnerung, die ich noch an diese Reise habe.«
    »Falls überhaupt eine Reise stattgefunden hat«, ergänzte Asha. »Aber einiges spricht dafür. Immerhin habe ich meinen Schlagstock und meine Handschellen eingebüßt, wie gesagt.«
    »Vielleicht hast du die Sachen auch im Brunnenschacht verloren«, schlug Teri vor.
    Asha schüttelte den Kopf.
    »Das glaube ich nicht. Der Holzstock, okay, der kann einem aus den Fingern gleiten. Aber meine Handschellen? Die sind hinten an meinem Koppel befestigt.«
    Darauf erwiderten Teri und Gryf nichts. Jeder hing seinen
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