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0780 - Vorstoß nach Avalon

0780 - Vorstoß nach Avalon

Titel: 0780 - Vorstoß nach Avalon
Autoren: Roger Clement
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wohl jeder von ihnen. Aber eine Antwort darauf gab es nicht, jedenfalls nicht im Moment.
    Jetzt galt es nur, das blanke Leben zu retten. Und das war schon schwierig genug. Die Felswände wurden immer steiler. Kein Problem für die Affen, bei denen alle vier Gliedmaßen zum Greifen geeignet waren und die als Gebirgsbewohner hier offenbar in ihrem Element waren.
    Aber für die drei Gefährten wurde der Aufstieg immer schwieriger, obwohl sie alle kräftig und durchtrainiert waren.
    »Es muss doch möglich sein, diese Meute loszuwerden!«, knurrte Asha. Nach dem ersten Schock war ihr Kampfgeist zurückgekehrt. Allerdings war sie nicht so lebensmüde, sich den Affenhorden entgegenzustellen.
    Stattdessen trat sie eine Steinlawine los!
    Teri und Gryf befanden sich über ihr. Daher gefährdete sie die beiden Druiden mit ihrer Aktion nicht.
    Asha hatte mit ihrem Schuhabsatz einen größeren Stein gelockert, der ohnehin auf poröserem Geröll lag. Sie musste nur noch einmal kräftig nachtreten. Der Fels war ungefähr so groß wie eine Honigmelone. Das war natürlich kein beeindruckendes Format. Doch die Inderin fand es viel wichtiger, dass dieser Felsen anderes Gestein mit in die Tiefe reißen würde.
    Und das geschah nun!
    Das Gestein war zum Teil schon ziemlich gelockert, wahrscheinlich witterungsbedingt. Der Fels knallte auf andere Brocken. Einige kleinere Steine wurden zertrümmert. Doch das ursprüngliche Stück brachte auch andere große Felsbrocken dazu, talwärts zu stürzen.
    Asha verharrte einen Moment, um das Ergebnis ihrer Bemühungen zu beobachten. Dazu gehörten allerdings gute Nerven. Die Affeninvasion hatte sich schon Besorgnis erregend genähert.
    Eine Woge aus Fell, Zähnen und Pfoten brandete den Hügel hinauf. Und diese Welle würde Asha Devi unweigerlich verschlingen, wenn sie nicht schnell genug war.
    Aber vielleicht konnte die Steinlawine ja den Affenansturm aufhalten. Doch dieser Gedanke erwies sich als Illusion.
    Die Tiere machten überhaupt keine Anstalten, den herab rutschenden Steinmassen auszuweichen. Die Gesteinsbrocken schlugen nun in die Reihen der Affenkrieger. Doch diese wurden keineswegs gelichtet. Die mehr oder weniger großen Felsstücke verschwanden förmlich unter immer neuen Tierleibern.
    Die Affen bissen in ihrer Raserei sogar in die Steine!
    Asha Devi wurde es mulmig zu Mute. Sie hatte in ihrer Laufbahn bei der India Demon Police schon so manchen übersinnlichen Bedrohungen gegenübergestanden. Aber dieses verrückt gewordene Affenheer war schon eine Kategorie für sich.
    Die Inspektorin fand, dass sie nun genug gesehen hatte. Sie kehrte den weiter voran stürmenden Tieren den Rücken, um ihre Flucht fortzusetzen.
    Da sah sie den einzelnen Affen!
    Er musste es irgendwie geschafft haben, schneller als seine Artgenossen zu sein. Jedenfalls hockte er auf einem Felsen vor Asha Devi. Er befand sich zwischen ihr und den beiden Druiden, die bereits ein Stück höher geklettert waren.
    Aus der Nähe bot das Tier einen furchtbaren Anblick!
    Die dunklen Augen wirkten wie zwei Stücke Steinkohle, hart und schwarz. Der Affe bleckte sein Gebiss mit den spitzen Zähnen. Sein Fell sträubte sich. Er zitterte förmlich vor innerer negativer Energie. Der Affe gab ein Trommelfell zerreißendes Kreischen von sich.
    Und dann sprang er die Inderin an!
    Das heißt, er versuchte es. Denn trotz des Grauens behielt Asha Devi ihre antrainierten Reflexe bei. Als das Tier auf sie zuraste, warf sie sich zu Boden. Gleichzeitig riss sie ihr linkes Bein hoch.
    Der Affe konnte seinen Schwung nicht mehr abbremsen. Er schnellte ins Leere. Dabei bekam er noch einen Fußtritt ab, der seine Bewegung beschleunigte.
    Wie eine fellbewachsene Kugel rollte das Tier den Hügel hinunter, seinen Artgenossen entgegen. Asha Devi war für den Moment damit zufrieden, keine weiteren Gegner mehr in Reichweite zu haben.
    Sie eilte weiter hügelaufwärts. Mit ihrer vergeblichen Lawinenaktion hatte sie schon genug Zeit verloren. Nun erblickte die Inderin auch wieder ihre beiden Gefährten.
    Teri und Gryf standen ein Stück weit über ihr auf einer Geröllhalde und warteten. Asha keuchte auf die beiden Druiden zu.
    »Ist ja reizend, dass ihr auf mich wartet!«, ächzte sie. »Aber ich finde, jeder ist sich selbst der Nächste. Dieses Affenpack hat schon verflixt aufgeholt.«
    »Wir warten deshalb, weil es hier nicht weitergeht«, sagte Teri so ruhig wie möglich. Und dann bemerkte auch Asha den Klippenrand neben dem Geröllfeld. Fluchend
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