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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht
Autoren: Jason Dark
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lächelte nur und trat vom Fenster zurück. »Wir werden natürlich abwarten müssen, was sie vorhaben. Ich kann nicht mal raten, aber es ist mir so vorgekommen, als wollten sie auf dem Platz etwas errichten oder aufbauen.«
    »Stimmt.« Jana starrte zu Boden. Sie hob die Schultern. »Vielleicht sollen wir raten.«
    »Das ist Unsinn.«
    Sie ließ nicht locker. »Was könnte es denn sein?«
    Stephan enthielt sich einer Antwort. Er trat noch einmal auf das Fenster zu. Diesmal sehr dicht, denn er schirmte dabei sein Gesicht rechts und links mit den Händen ab, um nur in eine Richtung schauen zu können. Denn sie allein war wichtig.
    Der Wirt zuckte so heftig zusammen, dass seine Frau einen leisen Schrei ausstieß. »Was ist los? Was hast du?«
    »Da… da ist noch jemand.«
    »Wer denn?«
    »Ein… ein Mann, aber ein Vampir.«
    Schnell war sie bei ihm. Gemeinsam starrten sie durch die Scheibe und sahen tatsächlich die hoch gewachsene Gestalt, die einen düsteren Mantel trug und sie tatsächlich an Vlad Dracula erinnerte, der in den Filmen vorgekommen war.
    Der hier war kein Schauspieler. Er bewegte sich zwischen den vier Blutsaugerinnen und sah aus, als wollte er sie überwachen. Einmal drehte er sich und schaute direkt gegen das Fenster. Die Wirtsleute sahen nicht nur das wachsbleiche Gesicht, sondern auch das rote, verwaschen wirkende Zeichen auf seiner Stirn. Dass es ein großes D war, konnten sie nicht erkennen…
    ***
    Wir bewegten uns durch einen toten Ort und konnten schon nach einigen Minuten den Knoblauchgeruch nicht mehr ertragen. Er schlug mir regelrecht aufs Gemüt, aber ich wollte mich nicht beschweren, denn die Stauden waren eine hervorragende Waffe gegen Vampire, und die Bewohner von Petrila hatten verantwortungsvoll gehandelt.
    Das sah auch Marek ein, der sich dicht an meiner Seite hielt und davon überzeugt war, dass die Blutsauger erst mal abgeschreckt wurden. Er ging sogar noch eine Stufe weiter und meinte: »Die kommen gar nicht erst in die Häuser, denn ich kann mir denken, dass die Bewohner auch innen für einen Schutz gesorgt haben. Es ist schon komisch, John, aber durch Schaden wird man eben klug. Wir haben hier so manches Mal unter dem Terror gelitten, doch jetzt haben wir uns darauf eingestellt, und das finde ich gut.«
    »Sicher, Frantisek, man muss es so sehen.«
    Unser Ziel war die Gaststätte und in erster Linie der freie Platz davor. Wir begingen nicht den Fehler, im Sturmschritt auf unser Ziel zuzulaufen, sondern nutzten die Deckungen der Häuser, der abgestellten Wagen und Fahrzeuge aus, und schlichen auch an den Rändern der dicht wachsenden Hecken oder Zäune entlang.
    Wir mussten mit vier Vampirinnen rechnen. Durch die Aussagen des Zeugen hatten wir erfahren, dass sich die Blutsaugerinnen auf dem freien Platz aufhielten und dort etwas aufbauten. Wir brauchten also keine große Sorge zu haben, dass sie plötzlich vor uns standen, um ihre Zähne in unsere Hälse zu schlagen, was ihnen auch schlecht bekommen wäre.
    Der Dunst hatte sich verdichtet. Noch war er nicht überall gleich dicht. Er hielt sich besonders gut an feuchten Stellen im Ort, bildete da so lange Wolken, bis der Wind in sie hineinfuhr und sie verteilte, sodass der Dunst wie Tuchfetzen an uns vorbei wehte.
    Marek kannte sich besser aus. Er kletterte über einen Zaun, wir liefen dann durch zwei Gärten und gelangten an die Rückseite eines scheunenähnlichen Hauses, wo ein Traktor stand, hinter den ein offener leerer Leiterwagen gespannt war.
    Als Marek weitergehen wollte, hielt ich ihn fest. »Einen Moment noch«, sagte ich und deutete auf das Gefährt.
    »Was ist denn?«
    »Wir sollten den Rest fahren.«
    Er runzelte die Stirn. »Mit dem Traktor und dem Leiterwagen?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Und dann?«
    »Pass auf, Frantisek. Mir geht es hier nicht um einen spektakulären Auftritt, auch wenn es sich so anhören mag, was ich dir gleich erzähle. Ich will sie nur überraschen.«
    »Das schaffst du mit dem Traktor.«
    »Ja, und auch mit dem Wagen.« Ich hatte mich von ihm entfernt und hob eine Plane an, mit der ein Holzstapel abgedeckt worden war. »Die hier ist ideal.«
    »Für wen und für was?«
    »Für mich, mein Lieber. Um mich abzudecken, wenn ich auf dem Leiterwagen liege. Du wirst den Traktor steuern und auf unser Ziel zufahren. Sie werden sich zuerst auf dich konzentrieren und nicht auf mich, weil sie mich ja nicht sehen.«
    Der Pfähler schaute mich an, schüttelte den Kopf, und ich fragte lächelnd:
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