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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht
Autoren: Jason Dark
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»Nicht gut?«
    »Das ist Wahnsinn!«
    »Aber der hat Methode«, sagte ich und kletterte auf den Leiterwagen. Er war länger als ich. An den Seiten hatte er ein Gitter aus Holzstäben, und ich streckte mich aus, wobei ich mich um den Dreck nicht kümmerte, der eine Schicht auf dem Boden gebildet hatte. Es klebten auch noch alte Kohl- und Rübenblätter dazwischen.
    Marek protestierte nicht mehr. Er sagte nur: »Ich habe ja immer gewusst, dass du ein verrückter Hund bist, John. Aber dass du so verrückt bist, hätte ich nicht gedacht.«
    »In dieser Welt haben nur die Narren noch eine Chance. Irgendwie bist du das doch auch.«
    Er schaute mir von oben ins Gesicht. Die Plane hielt er bereits ausgebreitet. »Da hast du Recht. Wir beide sind die eigentlichen Narren.« Er lächelte leicht. »Dann gute Nacht, John Sinclair!« Marek drückte die Plane nach unten. Sie bestand aus braunem Kunststoff, war der perfekte Umweltschädling, aber wer kümmerte sich hier schon darum. Die Leute hatten andere Sorgen.
    Das Zeug knisterte und knatterte, als Marek es über mich deckte.
    Er musste es noch an den Seiten feststecken, damit es einigermaßen hielt.
    Ich lag auf dem Rücken und hörte Mareks Stimme, der wissen wollte, ob alles okay war.
    »Klar wie Kloßbrühe.«
    »Gut, dann starte ich.«
    »Tu das.«
    Ich hörte seine Schritte leiser werden. Dann vibrierte der Leiterwagen ein wenig, als er auf den Traktor stieg.
    Die Deichsel gab einen quietschenden Laut ab.
    Ich kam mir selbst vor wie ein Vampir, der sich rücklings in einen Sarg gelegt hatte. Dabei war ich auf Nummer Sicher gegangen, das Kreuz lag auf meiner Brust, denn wenn jemand die Plane wegriss, sollte er seine Überraschung schon erleben.
    Man zog in Orten wie Petrila die Schlüssel nicht ab. Auch im Zündschloss des Traktors hatte der Schlüssel gesteckt, und Marek brauchte ihn nur zu drehen. Erst beim fünften Versuch sprang der Motor an, wobei die Vibrationen erschreckend waren.
    Das Geräusch kam mir ungewöhnlich laut vor. Ich hoffte trotzdem, dass die Blutsaugerinnen nicht zu früh gewarnt wurden.
    Wir fuhren an.
    Erst ruckartig, denn Marek musste sich an den Traktor gewöhnen.
    Ich lag auf dem Rücken. Über mir die Finsternis und die stinkende Plane. Ich spürte auch den leichten Druck des Kreuzes auf meiner Brust und konnte nur hoffen, dass sich mein Plan verwirklichen ließ.
    Wenn nicht, sah es böse aus…
    ***
    Frantisek Marek kam sich vor wie ein Cowboy auf seinem Pferd, als er auf dem Sitz des Treckers saß. Noch immer bezeichnete er sich und seinen Freund John als zwei verrückte Hühner, weil sie sich auf so etwas eingelassen hatten.
    Auf der anderen Seite aber konnte es durchaus klappen, denn keines dieser untoten Weiber würde mit einer derartigen Attacke rechnen. Sie würden erst mal durcheinander sein, sich auf ihn stürzen, er würde vielleicht die eine oder andere pfählen können, und dann würde John aus seiner Deckung hervorschießen und ihnen den Rest geben.
    Ja, es war eine gute Lösung – wenn alles klappte.
    Er rollte durch die Finsternis und den Dunst, dessen Schwaden manchmal wie Kletten an ihm und dem Traktor hingen, als wollten sie ihn nie mehr loslassen.
    Aber er rollte weiter.
    Tiefer hinein in den Ort, den er wie seine Westentasche kannte, wobei er sich allerdings etwas fremd vorkam, denn auf einem Traktor war er die Strecke seit vielen Jahren nicht gefahren.
    Er kurvte über einen holprigen Weg. Die Scheinwerfer hatte er eingeschaltet, sie warfen einen blassen Teppich in das Dunkel der Nacht, der sehr schnell von den grauen Schwaden aufgesaugt wurde.
    Marek verirrte sich nicht.
    Knoblauchgeruch begleitete seinen Weg und mischte sich in den Gestank der Abgase. Der Pfähler schaukelte auf seinem federnden Sitz und starrte in den Dunst.
    Kein Mensch hielt sich im Freien auf. Wahrscheinlich waren er und John die Einzigen, die es wagten. Er ließ auch das letzte Haus hinter sich und sah den freien Platz vor sich.
    Links von ihm und weiter vorne befand sich das Gasthaus. Er konnte nicht einmal die Umrisse sehen, auch hinter den Fenstern schimmerte kein Licht. Und doch war der Platz beleuchtet. Ungefähr in der Mitte sah er einen gelblichen Schein. An zwei verschiedenen Stellen flackerte er auf, doch der Nebel verzerrte die Sicht so, dass er wie ein einziger wirkte. Und in der Lichtwolke entdeckte Marek die Bewegungen.
    Es waren keine Menschen. Es waren Vampire!
    Der Pfähler spürte, wie sein Blut schneller durch die Adern floss und
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