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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht
Autoren: Jason Dark
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sich die Umgebung rund um seinen Magen erhärtete. Es war das Feeling, das er kannte, auf das er sich im Prinzip freute, das aber nicht frei von Spannung und Nervosität war.
    Weiter…
    Und er fuhr weiter.
    Längst rollte er über den Platz. Er hatte den Feuerschein in sein Visier genommen. Die Lippen waren zu einem harten Grinsen verzerrt, Marek fühlte sich als Kämpfer, als Einzelgänger, und er spürte auch, wie der Hass gegen die Blutsauger in ihm hochstieg und zu einer mächtigen Lohe wurde.
    Hatten sie ihn schon gesehen?
    Er musste damit rechnen, konzentrierte sich noch immer auf den Schein und entdeckte in seiner Nähe auch die beiden Gestalten, die irgendetwas taten.
    Wo waren die anderen?
    Er gab noch einmal Gas. Der Traktor zog an, er bekam Schwung, wurde schneller, aber das reichte nicht aus, um die Blutsaugerinnen zu stoppen. Plötzlich waren sie da.
    Rechts und links des Traktors erschienen sie wie fließende Gespenster, die sich plötzlich vom Boden lösten, schräg in die Höhe sprangen und sich dann an den Seiten der Zugmaschine festklammerten, um sich von ihr weiterschleifen zu lassen.
    An der rechten Seite hangelte sich eine Blutsaugerin hoch. Sie hielt sich mit einer Hand fest, mit der anderen griff sie Marek ins Steuer.
    Der Traktor überschlug sich fast, als die Vorderräder zu scharf eingeschlagen wurden.
    Marek bremste.
    Die Blutsaugerin schwang sich noch höher, und Marek riss seinen Pfahl hervor. Er schaute dabei am Kopf der Untoten vorbei und entdeckte noch eine Gestalt in der Nähe des Traktors.
    Das war keine Frau.
    Es war ein männlicher Vampir. Und welch ein Monstrum, denn das blutige D auf seiner Stirn war nicht zu übersehen.
    Dracula II war da!
    Der aber kümmerte sich nicht um Frantisek Marek, sondern stürzte auf die Plane zu und riss sie hoch…
    ***
    Mir war der Begriff für die Zeit fast verloren gegangen, trotzdem kam mir die Wegstrecke verflucht lang vor. Jede Erschütterung und jede Kurve bekam ich überdeutlich mit, sodass ich auf der Fläche von einer Seite zur anderen rutschte, manchmal auch gegen die Gitterstäbe prallte und deshalb meine Arme ausbreitete, um mich mit den Ellenbogen abzustützen. Die Fahrt wurde zu einem Horrortrip, denn mit jedem Meter, den wir zurücklegten, näherten wir uns dem Grauen.
    Ich schmiedete Pläne. Ich versuchte, mich in die Lage der Vampirinnen zu versetzen, um in der Theorie herauszufinden, wie sie wohl reagieren würden. Sie würden angreifen, wenn sie das frische Blut rochen, das stand fest, doch wie dies geschehen würde, konnte ich beim besten Willen nicht sagen.
    Abwarten und genau das Richtige tun.
    Als die Kurverei abnahm, da war mir klar, dass wir das Ziel beinahe erreicht hatten. Zumindest befanden wir uns in der Nähe. Ich hörte auch, dass unter den Reifen Kieselsteine knirschten, und genau damit war der große Platz vor der Gastwirtschaft bestreut. Die Plane schloss zwar ziemlich dicht, aber nicht so dicht, dass es keine Lücken an den Seiten gegeben hätte, und durch sie konnte ich hin und wieder schielen und sah deshalb auch den zitternden Fleck als helle Insel in der Dunkelheit.
    Feuer?
    Wahrscheinlich. Wenn ja, dann war es auf dem Platz angezündet worden. Dort sollte etwas stattfinden, da wollte sich Dracula II möglicherweise mit seinen Dienerinnen treffen, um die blutige Brautnacht einzuläuten. Die Rechnung hatte er ohne mich gemacht.
    Die scharfe Rechtskurve, in die der Traktor den Wagen zog, überraschte mich. Ich wurde gegen das Gitter gepresst und wusste, dass etwas passiert war.
    Noch blieb ich starr liegen und wollte erst meine Beretta ziehen, bevor ich die Plane wegstieß.
    Dazu kam ich nicht mehr.
    Ein anderer war schneller, und er riss die Plane mit einem wilden Ruck in die Höhe.
    Er starrte mich an.
    Ich schaute zu ihm hoch.
    Und ich sah das blutige D auf seiner Stirn!
    ***
    Jana konnte nichts mehr sagen, als sie ihrem Mann zuschaute, wie er auf die Wand zuging und das Kreuz abnahm. Er war sehr behutsam, und er drehte sich langsam herum. Stephan sah aus wie jemand, der eine Prozession anführte, er hielt das Kreuz mit beiden Händen fest, betrachtete es noch einmal, bevor er es über seine Schulter legte.
    »Ich gehe jetzt, Jana…«
    »Bitte, du kannst doch nicht…« Stephan schüttelte den Kopf. Er ließ sich nicht beirren. »Jana, manchmal muss der Mensch über seinen eigenen Schatten springen. Der Zeitpunkt ist für mich gekommen.« Mit entschlossenen Schritten näherte er sich der Tür und drehte den
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