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0775 - Lady Luzifer

0775 - Lady Luzifer

Titel: 0775 - Lady Luzifer
Autoren: Jason Dark
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Jane Collins von den Augen, und sie hörte sich selbst Luft holen. Hinter ihren Augen verschwand der Druck allmählich, auch das taube Gefühl aus ihrem Schädel floß mittlerweile weg, und sie war sogar wieder in der Lage, bestimmte Stimmen zu unterscheiden.
    Ihre Zimmertür war nicht geschlossen, deshalb hörte sie aus dem Flur die Stimme.
    Die Taft sprach.
    Und es gab jemand, der ihr antwortete. Nur war es diesmal keine Frau, sondern ein Mann - John Sinclair!
    »Nein!« dieses eine Wort drängte sich über ihre Lippen. Sie begriff nichts, sie faßte nichts, sie konnte sich einfach nicht erklären, wieso es John geschafft hatte, in das Haus einzudringen und weshalb er gekommen war.
    Jane glaubte auch noch an eine Täuschung, bis sie wieder die Stimme des Geisterjägers hörte und nun genau wußte, daß sie keinen Traum erlebte. Er war da, er würde die Taft stoppen, er…
    Sie fror, weil ihr ein kühler Luftzug über ihren verschwitzten Körper glitt.
    Noch immer auf dem Bett sitzend drehte sie sich so weit herum, bis sie auf das Fenster schauen konnte.
    Das war so gut wie nicht mehr vorhanden. Etwas hatte die Scheibe, vielleicht war sie auch eingeschlagen worden, wer konnte das schon sagen? Hier war einiges geschehen, über das sie letztendlich nicht informiert war. Und weshalb lag das Buch auf dem Tisch? Ein fremdes Buch, vom flackernden Kerzenschein umflort.
    Keine Antwort.
    Sie wollte sie finden, drehte sich auf dem Bett sitzend, um sich zu erheben.
    Genau das war zu spät.
    Plötzlich wurde die Tür von außen aufgestoßen, und die Taft huschte in den Raum.
    Sie sah Jane, und Jane sah sie.
    Lady Luzifer blieb stehen. Sie öffnete den Mund, fauchte wie eine Katze und hob beide Arme an, wobei die Hände den Revolver umklammerten und die Mündung genau zwischen Janes Augen zielte.
    »Nein, bitte!« flüsterte Jane. »Nein, bitte nicht. Ich… ich… warum wollen Sie schießen? Ich…« Sie streckte ihre Hände aus.
    »Darum!« sagte Lady Luzifer nur und zog den Stecher zurück.
    Nicht bis zum Druckpunkt, denn in genau der richtigen Sekunde meldete sich jemand vom Fenster her.
    »Topar!«
    ***
    Und die kleine Welt in dem Zimmer erstarrte. Allerdings nicht für Suko, der sich bewegen konnte, im Geäst hockte und endlich seinen Stab risikolos hatte einsetzen können. Zuvor im Hausflur wäre ihm das Risiko zu groß gewesen, denn zu dieser Zeit hatte er noch nicht den richtigen Überblick gehabt.
    Jetzt schon.
    Ihm blieben nur fünf Sekunden, und er mußte noch von dem Baum in das Zimmer klettern und die Taft überwältigen.
    Eine zu knappe Zeit.
    Suko gelangte auf die Fensterbank, und von diesem schmalen Halt stieß er sich ab, um der Frau entgegenzufliegen. Er erreichte sie in dem Augenblick, als die Zeit vorbei war.
    Das hatte auch so sein müssen, denn einen Sekundenbruchteil später hätte die Hexe wieder normal reagieren können, und sie hätte dann auch geschossen.
    So warf Suko sie um. Die Waffe hatte er aus der ursprünglichen Zielrichtung geschleudert, die Taft drückte trotzdem noch ab, aber die Kugel jagte in die Wand und nicht in einen Körper.
    Einen Moment später hatte Suko das Gefühl, mit einer Riesenkatze zu kämpfen, die sich hektisch unter ihm bewegte. Sie gab nicht auf, kämpfte wild und versuchte, das Gesicht des Inspektors zu zerfetzen. Sie wollte auch schießen, aber Suko gab ihr nicht die Chance. Es war ihm gelungen, die rechte Hand in Knöchelhöhe zu umklammern und sie zur Seite zu biegen. Die Taft hatte es geschafft, sich halb aufzurichten, und auch Suko war auf die Knie gekommen. Für einen kurzen Moment blieben sie in dieser Haltung, dann bewegte sich Suko blitzschnell nach links, duckte sich dabei, drehte den Arm herum und hämmerte ihn nach unten, dem Fußboden entgegen.
    Es war ein Volltreffer, und die Frau konnte die Waffe nicht mehr halten. Sie rutschte ihr aus den Fingern, aber sie gab nicht auf, kratzte über Sukos Stirn, der die Person schließlich hochwuchtete und in das Zimmer hineinschleuderte.
    Sie fiel genau in meine Arme!
    ***
    In einer Reflexbewegung fing ich sie auf. Damit hatte die Taft nicht gerechnet, denn sie erstarrte in meinem Griff, der beinahe ihren gesamten Körper umfaßte.
    Sie stand starr. Sie wußte nicht, was los war. Ihr Haar kitzelte in meinem Gesicht, und ich hatte den Eindruck, als würde es nach dem Rauch der Hölle riechen.
    Und noch etwas war hinzugekommen. Auf dem Weg nach oben hatte ich nicht nur die Beretta in der Hand gehalten, sondern auch das
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