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0773 - Der Chaosmacher

Titel: 0773 - Der Chaosmacher
Autoren: Unbekannt
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beziehungsweise vernehmen wir Andeutungen über solche geheimnisvollen Mächte", erwiderte Perry. „Wenn diese Mächte etwas mit einer Mächtigkeitsballung zu tun haben, dann liegt möglicherweise auch die Erde im Einflußbereich dieser Mächtigkeitsballung.
    Deshalb will ich wissen, was gespielt wird."
    Er stand auf.
    „Ich bin mit Dobrak verabredet. Kommst du mit, Geoffry?"
    „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen", erwiderte Waringer mit ironischem Unterton.
     
    *
     
    Als ich spürte, wie die Lähmung allmählich aus meinen Gliedern wich, atmete ich auf.
    Die letzten Stunden waren die Hölle für mich gewesen. Der innere Zwang zu manueller Betätigung und die durch die Paralyse bedingte Unfähigkeit, ihm nachzugeben, hatten mich psychisch beinahe ausgebrannt. Der Rechenverbund ahnte sicher nicht, welche Qualen er mir verursacht hatte. Wenn die Ärzte, die mich untersuchten, mir wenigstens zusätzlich eine Narkose verschafft hätten!
    Ich spannte mich innerlich an, bis ich das Gefühl hatte, mein Fleisch würde sich explosiv von den Knochen lösen, dann ließ ich die Spannung abklingen. Dadurch verschwand der letzte Rest der Lähmung. Als ich das merkte, wandte ich den Kopf und blickte auf den Schirm der Zeitanzeige.
    Anderthalb Stunden gewonnen! jubelte ich innerlich. Der unablässig wirksame Zwang zur Betätigung, zu körperlicher Aktivität, mußte die Ursache dafür sein, daß ich anderthalb Stunden vor Ablauf der Zeit, die eine normale Paralyse anhält, die Herrschaft über meinen Körper zurückgewonnen hatte.
    Ein Zeitgewinn, von dem weder der Rechenverbund noch die Ärzte etwas wußten!
    Ich schwang mich aus dem Bett, absolvierte einige leichte gymnastische Übungen, danach holte ich meine Kleidung aus dem Wandschrank und zog mich an. Anschließend durchsuchte ich mein Zimmer nach einem Werkzeug. Da ich keines fand, ging ich hinaus.
    Der Seitenflur des Bordhospitals, an den mein Krankenzimmer grenzte, war leer. Aber es war nur eine Frage der Zeit, bis man mein Verschwinden entdecken würde. Der positronische Multisensor, der in meinem Zimmer angebracht war, hatte alles registriert und gespeichert. Wahrscheinlich leuchtete meine Zimmernummer im Kontrollzentrum längst rot. Anscheinend aber befand sich dort zur Zeit kein Personal.
    Ich eilte zum nächsten Geräteräum, nahm einige kleine Vielzweckwerkzeuge an mich und wandte mich einem der Ausund Eingänge des Bordhospitals zu. Der Robotpförtner, der dort Wache hielt, war desaktiviert, bevor er auf mein Erscheinen reagieren konnte.
    „Ich danke dir, Gaan'ter, Gildemeister der Meisterdiebe des Universums!" flüsterte ich und sprang auf das Transportband des angrenzenden Korridors.
    Ich wußte allerdings, daß ich bald etwas unternehmen mußte, denn sobald meine Flucht bekannt wurde, würde der Rechenverbund mich suchen und abermals paralysieren.
    Das durfte auf keinen Fall geschehen.
    Es gab zwei Möglichkeiten, das zu verhindern. Einmal konnte ich die SOL verlassen und nach Arbeitsstadt zurückkehren. Die zweite Möglichkeit bestand darin, den Rechenverbund irgendwie auszuschalten. Das erschien mir reizvoller, denn es bot mir die Möglichkeit, alle meine geistigen und körperlichen Fähigkeiten voll auszuspielen. Es war schließlich keine Kleinigkeit, den Verbund aus SENECA und dem Shetanmargt zu besiegen.
    Die Wissenschaftler der SOL hielten das sogar für unmöglich.
    Doch welcher Ruhm erwartete mich, wenn ich das scheinbar Unmögliche schaffte! Falls die Nachricht davon an die Ohren der Pai'uhn K'asaltic dränge, würden sie mich zu ihrem Obergildemeister ernennen.
    Ich wußte, daß ich mich noch auf der SZ-2 befand. Der Rechenverbund hatte mich zwar hier fassen können, da seine verschiedenen Hilfsorgane sich in allen drei SOL-Zellen befanden, aber wenn ich ihn ausschalten wollte, mußte ich zum Zentrum seiner Macht vorstoßen - in das Mittelteil.
    Glücklicherweise begegnete mir niemand, sonst hätte ich schon jetzt meine Psychotricks anwenden müssen, um nicht gesehen zu werden. Ich erreichte ungehindert die Transmitterzentrale der SZ-2.
    Da das Schiff sich auf einem Planeten befand, war die Schaltkabine nicht besetzt. Dafür war das Schott, das den Zugang versperrte, hochwertig elektronisch verriegelt. Für einen Jünger der Pai'uhn K'asaltic stellte das ein Problem dar, das sich innerhalb weniger Sekunden lösen ließ.
    Ich schloß das Schott wieder hinter mir und eilte in die Schaltkabine. Nachdem ich die Energieversorgung des Transmitters
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