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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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Wortlaut verstand. Der Wildhüter winkte mit dem Gewehr. Da begriff Tendyke, was zu tun er im Begriff war.
    Sofort kehrte er um.
    Schon nach wenigen Schwimmbewegungen spürte er, dass ihn erneut etwas in Richtung der Sandbank zog.
    Das war eine Falle!
    Nicht etwa, weil das Krokodil dort auf ihn wartete - die junge Raubechse war das geringste der Probleme. Es sah so aus, als sei sie selbst ein Opfer des unheimlichen Zwanges, dem Tendyke zu unterliegen drohte. Er selbst konnte dagegen ankämpfen, das Reptil dagegen wurde damit nicht fertig.
    Diesmal schaffte er es, an Land zu gelangen.
    Er sah Wagara nachdenklich an. Dieser Mann war ein normaler Mensch, er verfügte, nicht über das düstere Erbe, das in Tendykes Genen steckte. Wagara unterlag dem Zwang nicht, aber er schien ihn zu spüren. Tendyke fühlte die kalte Furcht fast körperlich, die sich in Wagara allmählich ausbreitete.
    »Ich bin froh, dass Sie es geschafft haben«, sagte er heiser. »Wie kann so etwas geschehen?«
    Er deutete dorthin, wo der Land Rover versunken war.
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Tendyke. Er hielt es für wenig sinnvoll, dem Wildhüter etwas von Dämonen und Magie zu erzählen.
    Doch dann griff dieser das Thema selbst auf. »Es ist wie Zauberei, von der die Alten in den Dörfern erzählen. Jene, die weder Christ noch Moslem geworden sind.«
    »Glauben Sie selbst an Zauberei?«, wollte Tendyke wissen.
    »Ich weiß nicht, woran ich glauben soll, wenn ich das hier sehe. Gottgewollt ist es sicher nicht.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen«, sagte der Abenteurer. »Geben Sie mir das Gewehr.«
    Er nahm die Waffe in die Hand und zielte auf das Krokodil.
    »Was tun Sie da?«, fragte Wagara. »Eben noch haben Sie mich daran gehindert, die Bestie zu erschießen, und jetzt wollen Sie das selbst erledigen?«
    »Ich will das Tier - erlösen«, sagte Tendyke.
    Im gleichen Moment, in dem er abdrückte, veränderte sich die Sandbank und zeigte ihr wahres Aussehen!
    ***
    Die Einhornreiterin hielt sich zurück. Baumstämme und dichtes Unterholz waren ihre Tarnung. Die beiden Männer sahen sie nicht.
    Aber sie beobachtete, was geschah. Dumpfes Unbehagen erfasste sie. Auch das Einhorn war unruhig. Es scharrte mit den Hufen.
    »Ruhig, ganz ruhig«, raunte das Mädchen und streichelte den Kopf des Tieres. Aber es nützte nicht. Statt sich zu beruhigen, zeigte das Einhorn erste Anflüge von Aggressivität. Die richtete sich nicht gegen die Reiterin, die abgestiegen war und jetzt den Kopf an den Hals des Einhorns legte, sondern gegen das andere - was auch immer es sein mochte.
    Es war etwas Düsteres, Dämonisches, das Seelen verschlang.
    Etwas, dessen Gegenteil in ihr selbst steckte. Aber sie konnte es nicht lenken. Sie wusste nur, dass es da war, und für kurze Zeit blitzte die Erinnerung an einen weißhaarigen, sehr alten Mann in ihr auf, dessen Augen so unwahrscheinlich jung waren…
    In diesem Moment schlug das Unheimliche zu!
    ***
    Der Dämon fühlte sich unsicher. Er fürchtete, dass die Einhornreiterin ihn entdeckte. Das war zu früh. Er hatte sich noch nicht genügend abgesichert. Das Leben, das er genommen hatte, erfüllte ihn noch nicht mit ausreichender Kraft. Er brauchte noch Zeit.
    Aber vielleicht stand ihm diese Zeit nicht zur Verfügung.
    Es blieb ihm nur die Chance, verfrüht zuzuschlagen und die Flucht zu ergreifen. Das würde DEM CORR nicht gefallen, aber es bedeutete ja nicht, dass der Dämon bereits aufgab. Er hatte nach wie vor die Möglichkeit, seine Opfer zu töten.
    Nur noch nicht jetzt.
    Jetzt musste er vorsichtig zu Werke gehen, und ihm war klar, dass er trotzdem dadurch die Aufmerksamkeit des eigenartigen Mannes auf sich lenken musste, den er lieber blitzschnell und unauffällig unschädlich gemacht hätte.
    Der Dämon spürte, dass mit diesem Mann irgendetwas nicht stimmte. In gewisser Hinsicht schien zwischen ihm und der Einhornreiterin so etwas wie Verwandtschaft zu bestehen, so unsinnig das auch war. Denn auf andere Weise waren die beiden sich wiederum absolut fremd.
    Beide waren dem Dämon ein Rätsel.
    Er griff an.
    ***
    Wagara schrie auf. Er versuchte Tendyke vom Ufer wegzuzerren. Aber der Mann in der Lederkleidung schüttelte den Griff des Wildhüters mit einer spielerischen Leichtigkeit und Kraft ab, als sei er kein Mensch.
    Mahmud Wagara stöhnte auf.
    Tendyke lauschte. Nein, es war kein eigentliches Lauschen, sondern etwas anderes. Ein Empfinden.
    Unbewegt sah er zu, wie die Sandbank sich verformte, zu einem
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