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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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tollpatschig wirkte. Kein Wunder, war er doch erst wenig über
    100 Jahre jung. Bis zum Erwachsensein dauerte es bestimmt noch eine geraume Zeitspanne.
    Nicole ging zur Tür und öffnete sie, ehe Fooly sie versehentlich zertrümmern konnte. »Immer hereinspaziert«, forderte sie die anderen auf.
    An den Weihnachtsmann glaubte auch Rhett mit seinen etwas über 10 Lebensjahren nicht mehr. Geschenke nahm er trotzdem gern entgegen und betrachtete mit funkelnden Augen, was unter dem Weihnachtsbaum lag.
    Worum genau es sich handelte, blieb Zamorra unerfindlich; es musste irgendwas mit Computer und Spiel oder was auch immer sein. Wenigstens hatte nicht der Junge selbst, sondern seine Mutter es ausgewählt. Es war also damit zu rechnen, dass es nicht nur ein einfaches Ratz-fatz-bumm-Ballerspiel war.
    Fenrir, der Wolf, zeigte sich von seiner bescheidenen Seite und gab sich mit einem Schafspelz für die kalten Wintertage zufrieden. Auf Fooly wartete eine besondere Überraschung.
    Aber zunächst schleppte der Jungdrache eine große Pappkiste mit sich, die er ächzend und schnaufend zwischen Weihnachtsbaum und Professor abstellte. »Ihr seid gemein«, stellte er fest, während seinen Nüstern Funken entstoben, als er angestrengt keuchend eintrat.
    »Wieso?«, fragte Nicole. »Weil wir dich diese Kiste allein schleppen lassen? Du hättest ja sagen können, dass du Hilfe brauchst.«
    »Ich brauche nie keine Hilfe nicht«, erklärte der Drache selbstbewusst. Er war 1,2 Meter groß, ebenso breit, mit Krokodilkopf und großen Telleraugen sowie einem Hornplattenkamm auf dem Rücken, der sich bis zur Schweif spitze hinzog, und zu kurzen Stummelflügeln.
    Wenn er sie benutzte, sahen seine Flugversuche recht komisch aus. Aber Zamorra und Nicole wussten, dass seine Flugkünste mittels Drachenmagie weit besser waren, als er vorzugeben pflegte. »Niemals nie nicht«, bekräftigte er. »Aber ich wollte doch die Kerzen am Baum anzünden.«
    »Und vermutlich das ganze Château gleich mit«, erwiderte Nicole kopfschüttelnd.
    »Ich bin ein Drache, kein Brandstifter!«, protestierte Fooly prompt. »Ich habe alles unter Kontrolle.« Ein Feuerstrahl fauchte aus seinem Krokodilrachen und verfehlte den Baum nur knapp.
    »Pass auf, wo du hinzielst!«, stieß Rhett hervor. »Du hättest beinahe mein Geschenk in Asche verwandelt!«
    »Ich bin eben ein großer Zauberer«, behauptete Fooly. »Wie alle Drachen, nur noch viel größer. Verwandlungen sind meine Spezialität.«
    Rhett sah ihn sehr zweifelnd an.
    Fooly ging auf die Kritik an seinem Können nicht weiter ein. »Das da drin«, sagte er und deutete auf die Kaste, »ist den Chef und Mademoiselle Nicole.«
    Der Chef betrachtete die Kiste misstrauisch, die weder Beschriftung noch Geschenkpapierhülle oder Schleife besaß. »Und was ist das, was da drin ist?«, fragte er.
    »Mach doch auf. Du wirst schon sehen.«
    Zamorra begann die Kiste vorsichtig zu öffnen. Darin befand sich eine Unmenge an Styroporkugeln und schließlich eine schuhkartongroße Schachtel, die indessen bunt verpackt war. Zamorra öffnete sie ebenfalls.
    Verblüfft sah er sich den Inhalt an. »Was ist das, Fooly?«, wollte er wissen.
    »Ein Krokomat«, erläuterte der Jungdrache.
    »Nie gehört.«
    »Ist ja auch eine ganz neue Erfindung. Ein deutscher Schriftsteller hat sie gemacht und sie sich universumweit patentieren lassen. Da unten neben dem Ein-Aus-Schalter siehst du die Gravur: Handcrafted by WKG. Äh, Chef, was heißt ›handcrafted‹ eigentlich?«
    »Handgearbeitet«, übersetzte Zamorra.
    »Grumpf«, machte Fooly. »Kann man das nicht in einer lesbaren Sprache schreiben? Zum Beispiel in der Drachensprache? Die versteht schließlich jeder.«
    »Der Erfinder wird sich wohl was dabei gedacht haben«, murmelte Zamorra. »Was kann denn dieser Dings… dieser Krokomat überhaupt?«
    »Wenn du ihn einschaltest«, verriet Fooly mit hoheitsvoller Theatralik, »krokomatisiert er alles. Das Leben wird dadurch in jeder Beziehung leichter. - Und was bekomme ich?«
    Zamorra lächelte. »Etwas ganz Besonderes«, deutete er an. »Komm mit, ich zeige es dir.«
    Wenig später waren sie, in Wintermäntel und -jacken gehüllt, draußen im Schlosspark. »Deshalb also«, ächzte Fooly, »durfte ich die letzten Tage nicht nach draußen und auch nicht aus den Fenstern schauen?«
    »Ja«, sagte Zamorra. »Du hast dich hoffentlich daran gehalten.«
    »Natürlich!«, machte Fooly empört klar. »Ich hab’s versprochen, und ich halte meine
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