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0773 - Das Mädchen von Avalon

0773 - Das Mädchen von Avalon

Titel: 0773 - Das Mädchen von Avalon
Autoren: W. K. Giesa und Louis Lafayette
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anderen Weg, um den Menschen zu schaden.
    Aber Ted ließ sich nicht von diesem Gedanken äbbringen. Immer wieder tauchte auch er für Tage oder Wochen unter, auf der ständigen Suche nach seiner Gefährtin. Er war wie besessen, und diese Besessenheit hatte ihn und auch die Zamorra-Crew bereits mehrmals in Lebensgefahr gebracht.
    Deshalb verließ Zamorra sich inzwischen nicht mehr auf Ted Ewigks Unterstützung. Das war unter Umständen gefährlicher, als die ganze Aktion es ohne ihn war. Zamorra bat ihn nicht mehr. Stattdessen versuchte er selbst zu helfen, wo das möglich war.
    Aber die Chancen waren sehr gering.
    Und nun stand Weihnachten vor der Tür. Der Heilige Abend und damit die Bescherung.
    Zamorra war gespannt, was in diesem Jahr dabei heraus kam…
    »Ich habe Ted eingeladen«, sagte Nicole Duval. »Zumindest habe ich es versucht. Aber er war wieder einmal nicht zu erreichen.« Sie war alles andere als festlich gekleidet. Ein weißes T-Shirt, eine erdfarbene Trainingshose und Turnschuhe - der »Schlabberlook«, wie Zamorra ihn nannte, reichte ihr.
    Er selbst trug einen weißen Pullover, eine weiße Leinenhose und weiße Schuhe. Derzeit war er dabei, die Dochte der Wachskerzen in Brand zu setzen, die den Weihnachtsbaüm schmückten. Praktischerweise stand der Baum direkt neben dem Kamin, in dem bereits ein paar Scheite brannten und knisternd und knackend wohlige Wärme verbreiteten. Fast zu viel Wärme für Zamorra.
    Butler William hatte für alkoholische und nichtalkoholische Getränke gesorgt und auch einen kleinen Imbiss bereitet, der für Menschen, Wolf und Drache geeignet war.
    »Sehr lange«, sagte Zamorra und stellte fest, dass er keine Kerze vergessen hatte, »werde ich mir das nicht mehr ansehen. Ted braucht Hilfe. Er hat sich so in seine Entführungsfantasie festgebissen, dass es ihm mehr und mehr schadet. Irgendwann begeht er einen tödlichen Fehler.«
    »Das Problem ist, dass man nicht mit ihm über Carlotta reden kann«, seufzte Nicole. »Er macht dann regelrecht zu. Kannst du dir vorstellen, wie du reagieren würdest, wenn ich plötzlich fort bin?«
    »Das ist nicht dasselbe.«
    »Doch, Zamorra. Er liebt sie immer noch aus ganzem Herzen, obgleich sie die letzten zwei Jahre praktisch alles nur Mögliche getan hat, ihn zu verärgern. Es ist ihr nicht gelungen. Aber ihn mental völlig fertig zu machen, das hat sie mit ihrem Verschwinden geschafft.« Sie lehnte sich seitlich neben den Kamin. »Ich jedenfalls«, fuhr sie fort, »weiß sehr genau, wie ich reagieren würde, wenn du so verschwändest. Ich würde ähnlich ausrasten wie Ted.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Wie auch immer, wir werden bald etwas für ihn tun müssen, sonst geht er regelrecht vor die Hunde.«
    »Ich habe ihm eine Notiz hinterlassen«, sagte Nicole. »Wenn er zurückkommt, egal ob über die Weihnachtstage, während der Raunächte oder zu Silvester, soll er sich bei uns sehen lassen.«
    »Und in diesem Raum wollen andere sich sehen lassen.« Zamorra wechselte das Thema und lächelte. »Hörst du sie herumpoltern?«
    Sie nickte. »Sogar ohne elektronische Verstärkung.« In der Tat machten sich draußen vor der Tür des Kaminzimmers vier Personen bemerkbar.
    Personen?
    Am ehesten ließ sich noch Lady Patricia Saris ap Llewellyn als Person bezeichnen. Ihr Sohn Rhett, von Nicole gern scherzhaft »Lord Zwerg« genannt, gehörte eher in die Kategorie »kleines Monster«. Je älter er wurde, desto durchdachter die Streiche, die er sich ausdachte. Streiche allerdings, bei denen niemand nennenswert zu Schaden kam.
    Bevorzugte Opfer waren Fenrir und Fooly.
    Der alte sibirische Wölf mit annähernd menschlicher Intelligenz und von Merlin geschulter telepathischer Begabung hatte sich vor ein paar Monaten in Zamorras Château Montagne häuslich niedergelassen. Hier hatte er seine Verletzungen auskuriert, die er sich bei Auseinandersetzungen in Merlins Zauberwald Broceliande zugezogen hatte, nur dachte er auch danach nicht daran, wieder zu verschwinden. Den Winter verbrachte er lieber in den geschützten Räumen des Châteaus.
    Es war typisch für ihn, in der Welt herumzustrolchen und sich zwischendurch mal für ein paar Tage, Wochen oder Monate bei Freunden einzuquartieren. Oft hielt er sich in Gryfs Hütte auf der Insel Mona auf. Aber momentan gefiel es ihm im Château.
    Zumal er hier Freunde hatte, mit denen zusammen er seine spielerische Neigung austoben konnte: Sir Rhett und Fooly, den Jungdrachen, der immer ein wenig
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