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0767 - Das Grauen von Milford Sound

0767 - Das Grauen von Milford Sound

Titel: 0767 - Das Grauen von Milford Sound Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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man sie sicherlich bald gehen lassen.«
    »Es gab keinen weiteren Zwischenfall?«
    »Das lässt sich nicht genau herauslesen. In einem Revolverblatt steht etwas von einem Einsiedler James N., der angeblich in der Umgebung des Sounds lebt. Er soll in den Vorfall verwickelt sein und wurde seither nicht mehr gesehen. Die Polizei wollte sich dazu nicht äußern.« Pascal nippte an seinem Bier. »Was willst du jetzt unternehmen?«
    »Das weiß ich selbst noch nicht genau.« Zamorra berichtete Lafitte von der Entdeckung der neuen Blumenkolonie. »Wir wissen mit Sicherheit, dass sie sich auf der anderen Seite der Welt befindet. Neuseeland könnte hinkommen, auch was das Klima betrifft.«
    Pascal lehnte sich zurück. »Volltreffer, würde ich sagen.«
    »Ja - wenn da nicht ein klitzekleines Problem wäre. Die Verbindung zu der neuen Kolonie scheint blockiert zu sein. Ich kann sie über die Kolonie im Château nicht mehr erreichen.«
    »Und du hast keine Ahnung, woran das liegt?«
    »Nicht wirklich. Vielleicht hat es etwas mit dem komischen Wachstum der Wurzeln zu tun. Oder vielleicht hat jemand die Blumen gefunden und gepflückt…« Allerdings ließ Pascals Bericht das Ganze in völlig neuem Licht erscheinen. Wahrscheinlich steckte hinter dieser neuen Kolonie mehr, als Zamorra zunächst geglaubt hatte. »Die Blumen in Sydney funktionieren inzwischen wieder. Der Flug von dort nach Neuseeland würde nur etwa drei Stunden in Anspruch nehmen.«
    Pascal holte eine Karte von Neuseeland aus der Tasche. »Ich hab's mir angesehen, Milford Sound liegt wirklich in der Pampa. Du müsstest nach Christchurch fliegen und von dort mit dem Mietwagen weiterfahren.«
    Zamorra dachte nach. Er wusste, dass er dieser Sache nachgehen musste. Aber die Reise nach Neuseeland kostete Zeit. Was war mit den anderen Problemen, die ihm auf der Seele brannten? Er verzichtete darauf, Pascal vom letzten Angriff der DYNASTIE DER EWIGEN zu erzählen. Die Gefahr, dass die ERHABENE zu einem Rachefeldzug blies, war nicht von der Hand zu weisen. Und selbst wenn sie sich entgegen ihrem Naturell zurückhielt, blieb da immer noch Ted Ewigk und das Problem Carlotta. War es nicht wichtiger, etwas über ihren Verbleib herauszufinden, als sich um einen -möglicherweise gar nicht existierenden - Fall am anderen Ende der Welt zu kümmern?
    Zudem gab es da noch die Querelen mit der Dämonenfürstin Stygia, mit Rico Calderone und anderen Dämonen, nicht zu vergessen der wieder aufgetauchte Obervampir Sarkana… Es gab genug zu tun, und die Tage der Ruhe waren selten geworden in letzter Zeit…
    Zamorra seufzte. »Am besten, du gibst mir die Artikel mit. Ich lese mir den Kram durch und werde dann eine Entscheidung treffen.«
    Pascal übergab ihm die Mappe und schloss die Tasche. »Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Jetzt muss ich aber wieder zurück. Nadine wartet sicher bereits.«
    »Grüß sie von mir.« Zamorra winkte Mostache heran. »Was sind wir dir schuldig?«
    »Getrennt oder zusammen?«
    »Zusammen. Und Pascals offene Rechnung kannst du auch gleich mit draufsetzen.«
    »Kommt nicht in Frage!«, sagte Pascal. »Ich werde meine Schulden hübsch selbst begleichen.«
    »Dein Wort in Merlins Gehörgang«, brummte Mostache.
    »Betrachte es als Vorschuss auf diese Informationen«, sagte Zamorra. »Wenn ich nach Neuseeland reise und auf Unsichtbare oder auf die Blumenkolonie stoße, bleibt dir die Rechnung erlassen. Falls ich dort aber nur ein paar hysterische Einheimische vorfinde, bist du Nicole und mir eine Einladung zum Essen schuldig. Natürlich bei dir zu Hause, nicht bei diesem Geizkragen hier.«
    Mostache stemmte die Hände in die Hüften.
    Pascal grinste. »Nadine würde sich ganz bestimmt freuen, euch mal wieder zu sehen.«
    Zamorra zahlte die Rechnung, und unter einem gebrummelten Abschiedsgruß Mostaches verließen sie die Kneipe.
    Zamorras Jacke reichte nicht aus, ihn vor dem immer stärker werdenden Regen zu schützen. Völlig durchnässt erreichte er den Wagen. Er stellte die Standheizung auf die höchste Stufe und ließ den BMW zur Straße rollen. Vor ihm eilte bereits Pascal in sehr beschleunigter Gangart davon.
    In Zamorras Kopf kreisten die Gedanken. Die Dynastie der Ewigen. Die Meegh-Spider. Ted. Carlotta. Sarkana. Calderone. Und nun auch noch die Unsichtbaren. Das waren ein paar Probleme zu viel für seinen Geschmack.
    Nachdenklich fuhr er ins Château zurück. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass ein Ausflug nach Neuseeland kein Zuckerschlecken werden

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