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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle
Autoren: Achim Mehnert
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Trick!
    Plötzlich wurde ihm klar, dass hier etwas nicht stimmte. Er starrte Rhett Saris an, doch der Junge erwiderte seinen Blick nicht. Seine Lähmung konnte nicht nur auf die Angst zurückzuführen sein. Dies war nicht das erste Mal, dass er mit Vertretern der Finsternis konfrontiert wurde. Sein Verhalten war deshalb vollkommen irrational.
    »Du bist nicht Rhett«, sagte Zamorra.
    Er erinnerte sich an das Trugbild Aurelians, das er gesehen hatte. Es war ihm vorgegaukelt worden, zweifellos von Zarkahr oder seinen Helfern. Auch Lady Patricias Sohn war nicht wirklich hier, er war ebenfalls lediglich eine Täuschung.
    »Was redest du für einen Unsinn, Zamorra?«, drängte sich Zarkahrs Stimme in seine Gedanken. »Wenn ich das Gleiche mit dem Kind anstelle wie mit dir, wirst du erkennen, wie sehr du dich irrst.«
    Zamorra zuckte unter der Drohung zusammen. Was, wenn er sich tatsächlich täuschte und es sich doch um den Erbfolger des Saris-Clans handelte? Er würde sich selbst nie mehr in die Augen schauen können. Unsicher kämpfte der Professor mit sich.
    So sehr ihn die Entscheidung auch schmerzte, ihm blieb keine andere Wahl, als auf stur zu schalten und alles auf eine Karte zu setzen. Schließlich schüttelte er entschlossen den Kopf.
    »Niemals, Zarkahr.« Er spie die Worte beinahe aus. »Wenn du mich reinlegen willst, musst du früher aufstehen.«
    DER CORR schrie wütend auf, als er sich durchschaut sah. Sein Toben ließ die Scheune in ihren Grundfesten erzittern. Mit flinken Bewegungen zogen sich seine Vasallen aus seiner direkten Nähe zurück, um seinem Zorn nicht als Blitzableiter zu dienen.
    Zamorra spürte Erleichterung und Triumph zugleich. Erleichterung, weil er sich nicht geirrt hatte. Rhett Saris war in Freiheit. Und Triumph, weil er Zarkahr mit dieser Erkenntnis einen heftigen Schlag versetzt hatte.
    Nun gab es nur noch einen Pluspunkt, den er für sich verbuchen konnte. Nämlich den Anführer der Corr-Sippe vor seinen Unterlingen lächerlich zu machen.
    »Du bist wirklich einfältig«, stieß er hervor. »Kein Kind wäre auf deinen Trick reingefallen. Ich kann verstehen, warum die Mitglieder deiner Sippe dich nicht anerkennen, sondern ihre eigenen Pläne schmieden.«
    Zum Unterstreichen seiner Worte brach Zamorra in schallendes Gelächter aus. Seine Brust schmerzte dabei, aber das war ihm gleichgültig. Denn er traf genau ins Schwarze.
    Zarkahr verlor die Kontrolle über sich, als seine Hilfsdämonen aufgeregt miteinander tuschelten. Sein Schweif peitschte den Boden und wischte zahlreiche Kerzen davon. Sie flogen in alle Richtungen.
    Rasch duckte sich Zamorra, um nicht von einem der brennenden Geschosse getroffen zu werden.
    Dafür fegte ihn ein brutaler Schwerkraftschock von den Beinen. Wie eine Puppe wurde er zu Boden gepresst. Zamorra wollte schreien, aber er brachte keinen Ton heraus. Ein unglaublicher Druck lastete auf seinem Körper, schnürte seine Kehle zusammen und drückte auf seinen Kehlkopf.
    Röchelnd wand er sich unter der Attacke seiner Gegner. Wie ein Wasserfall rauschte das Blut in seinen Ohren und drohte ihm den Schädel zu sprengen.
    Die Hilfsdämonen kümmerten sich nicht länger um den falschen Rhett Saris. Das Trugbild begann zu verblassen, dann war es verschwunden.
    Zarkahr und seine Helfer führten jetzt einen Schlag nach dem anderen gegen Zamorra. Noch immer tobte DER CORR, heftig mit seinen Flügeln schlagend. Nur allmählich beruhigte er sich wieder.
    »Feuer!«, rief einer der Hilfsdämonen. »Die Strohballen haben Feuer gefangen.«
    Feuer? Aber wieso? Zamorra konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Dann bekam er wieder etwas Luft. Röchelnd spuckte er Blut aus.
    Es gelang ihm, seinen Kopf wenige Zentimeter in die Höhe zu heben. Es brannte tatsächlich. Zarkahrs Tobsuchtsanfall musste daran schuld sein. Vermutlich hatte eine der Kerzen das Stroh entzündet. Die Flammen züngelten daran empor und breiteten sich rasch aus.
    »Wir müssen hier raus«, gelang es ihm zu sagen, dann wurde er von einem Hustenanfall geschüttelt. »Sonst sterben wir.«
    »Wir nicht, nur du.«
    »Wenn du mich tötest, wirst du nie erfahren, was du wissen willst«, brachte er unter größten Anstrengungen hervor. Seine Stimme war nicht viel mehr als ein Krächzen.
    »Gleichgültig«, antwortete Zarkahr. »Dann hat die Hölle wenigstens einen Feind weniger.«
    »Aber für dich bedeutet das eine Niederlage.«
    »Wenn du mir nicht mehr antworten kannst, halte ich mich an Nicole
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