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0765 - Die Dämonen-Falle

0765 - Die Dämonen-Falle

Titel: 0765 - Die Dämonen-Falle
Autoren: Achim Mehnert
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für die Zeitschau nötigen Halbtrance wirkte sie schläfrig. »Was hat der Dämon mit ihm vor?«
    Aurelian stellte sich die gleiche Frage. Er kam zu keiner befriedigenden Antwort.
    »An der Abzweigung nach rechts«, dirigierte Nicole.
    Zu beiden Seiten der einsamen Landstraße lagen Felder. In weiten Abständen säumten Apfelbäume das triste graue Band, über das der Cadillac rollte. Gelegentlich passierten sie ein allein stehendes Haus oder einen Bauernhof.
    Immer winkte Nicole Aurelian weiter. Noch hatten sie ihr Ziel nicht gefunden.
    Die erst kurz zurückliegenden Bilder zeigten einen reglosen Zamorra. Nur hin und wieder bewegte er sich. Er war also bewusstlos, nicht tot. Zarkahr trug ihn mit sich. Seine beiden Helfer hielten mühelos Anschluss, obwohl sie nicht den Eindruck erweckten, besonders flink zu sein.
    »Wir sind schon von weitem zu sehen. Hoffentlich wird niemand auf uns aufmerksam.«
    Nicole zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Wir werden es rechtzeitig merken. Sobald es so weit ist, machen wir uns Gedanken darüber.«
    Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als sie plötzlich aufschrie.
    »Links hinein in den Feldweg!«
    Aurelian steuerte das Cabrio im Schritttempo über den lehmigen Untergrund. Buschwerk und wildes Gestrüpp wuchsen an den Seiten und stellenweise quer über den unbefestigten Weg. Das Gelände war verwildert. Hier konnte schon lange niemand mehr gewesen sein.
    Schließlich ging es nicht weiter. Er hielt an und schaltete den Motor aus.
    Hundert Meter voraus stand zwischen Trümmerhalden eine große, alte Scheune. Sie mochte das letzte Überbleibsel eines ehemaligen Gehöfts sein, das längst abgerissen worden war.
    »Eine ideale Unterkunft für eine Kreatur wie Zarkahr.«
    »Jedenfalls solange er sich auf der Erde aufhält und nicht in seiner Höllenbehausung. Wir können von Glück reden. Wenn er Zamorra dorthin mitgenommen hätte, wären uns die Hände gebunden.«
    »Bist du ganz sicher, dass wir hier richtig sind?«
    Anstatt einer Antwort hielt Zamorras Gefährtin Aurelian das Amulett unter die Nase. Sie nickte zufrieden. Die Zeitschau ließ keine andere Antwort auf seine Frage zu.
    Anscheinend waren sie bisher nicht bemerkt worden. Diese Tatsache mussten sie zu ihren Gunsten nutzen.
    Sie beendete ihre Halbtrance.
    »Dann bereiten wir denen doch mal eine Überraschung.«
    Entschlossen griff sie nach ihrem Blaster und nahm ihn von der Metallplatte.
    ***
    Ein Tonnengewicht legte sich auf seinen Brustkorb und drohte ihm die Rippen zu brechen. Zamorra hatte den Eindruck, sie knacken zu hören.
    Unwillkürlich erwartete er die Schmerzen. Aber sie gingen nicht nur von seinen Rippen aus, sondern entstanden in seinem ganzen Körper. Er hatte keine Abwehrmöglichkeit dagegen. Gegen einen einzelnen Gegner hätte er sich vielleicht behaupten können, doch gemeinsam waren sie zu stark.
    Die Corr-Dämonen quälten ihn mit Schwerkraft-Schocks. Sie drangen auf ihn ein und nahmen ihm die Luft zum Atmen. Keuchend riss Zamorra den Mund auf. Er fühlte sich wie ein Fisch auf dem Trockenen, der verzweifelt japste.
    Dann herrschten für Sekunden normale Verhältnisse. Zamorras Lungen drohten zu zerreißen, als sie sich mit Luft füllten. Sein Atem ging rasselnd.
    Er warf den Kopf herum. Seine Blicke trafen die Zarkahrs. Er versuchte dem Anführer der Corr-Dämonen seine Verachtung entgegenzuschleudern, aber seine Blicke verschwammen.
    Er versuchte die Stimme zu erheben, brachte jedoch keinen Ton heraus. Sein Schweigen war für seine Entführer Anlass zu einem erneuten Angriff.
    Ein Schlag nach dem anderen traf Zamorra. Er wurde zur Seite geworfen und gegen die Strohballen geschleudert. Instinktiv schloss er die Augen, um sie zu schützen. Das Stroh stach in seine Haut und brachte ihn wieder zur Besinnung.
    Geifernd folgten ihm die Hilfsdämonen. Im flackernden Kerzenlicht führten sie einen eigenartigen Tanz auf. Sekundenlang verschmolzen ihre Gestalten mit den umliegenden Schatten, und er konnte sie nur noch erahnen.
    Zarkahr rief etwas, aber Zamorra verstand die Worte nicht.
    »Geh zur Hölle«, presste er zwischen seinen blutleeren Lippen hervor.
    Trotz seiner aussichtslosen Lage amüsierte ihn die Vorstellung, schließlich gehörte DER CORR genau dort hin. In Zamorras verzerrtem Gesicht zeichnete sich der Anflug eines humorlosen Grinsens ab.
    Titanenhände griffen nach ihm und malträtierten seinen Körper. Noch einmal bäumte er sich auf, um sich gegen die manipulierte Gravitation zu
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