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0763 - Sarkanas Rache

0763 - Sarkanas Rache

Titel: 0763 - Sarkanas Rache
Autoren: W.K. Giesa und Geralt di Cordoba
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klingelte das Handy. Ted schaltete ein.
    »Zamorra?«, vernahm er eine heisere Stimme.
    Er gab das Gerät an den Freund weiter.
    »Ja?«, meldete der sich.
    »Warum haben Sie auf mich geschossen? Ich brauche Ihre Hilfe. Wir sind Brüder, Zamorra. Wir haben das gleiche Ziel: Sarkana zu vernichten.«
    »Wir sind keine Brüder«, sagte Zamorra. »Vampire und Menschen können niemals Brüder sein.«
    »Meine Informationen über Sarkana sind sehr wertvoll für Sie.«
    »Du wiederholst dich, Blutsauger. Fahr zur Hölle!«
    »Sie werden es bereuen«, sagte Don Jaime. »Spätestens, wenn…« Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Zamorra starrte das Display des Handys an. »Keine Rufnummernanzeige des Anrufers«, stellte er fest. »Entweder wurde sie unterdrückt, oder der Anruf kam von einer öffentlichen Telefonzelle. Weißt du, wo hier eine ist, Ted?«
    Der streckte die Hand aus und deutete auf einen Punkt gut zweihundert Meter weiter. Dort verließ gerade ein Schatten die kleine Sprechzelle.
    »Verdammt, der hat uns in aller Seelenruhe beobachtet!«, entfuhr es Nicole. Der Blaster flog ihr fast in die Hand. Sie ging in Combat-Anschlag und feuerte. Der blassrote Spurstrahl jagte mit schrillen Pfeifen aus der Blastermündung, verfehlte den Vampir aber, der plötzlich verschwunden war.
    Zamorra warf Ted das Handy zu. Wie auf Kommando rannten er und Nicole los. Ted dagegen sprang in seinen Rolls-Royce. Den wollte er nicht hier stehen lassen.
    ***
    Giyf materialisierte sich, noch immer liegend, auf der Brüstung neben Sarkana. Er hatte sich nur kurz zur Seite rollen müssen, um mit dieser Bewegung und seiner gedanklichen Konzentration diesen kurzen zeitlosen Sprung durchführen zu können. Diesmal hatte er das Überraschungsmoment auf seiner Seite, als er seinen rechten Turnschuh mit aller Kraft gegen das Knie des Vampirs rammte.
    Der Getroffene schrie auf - ob vor Schmerz oder vor Wut wusste Giyf nicht zu sagen - und taumelte.
    Der Silbermond-Druide Heß ihn nicht zur Ruhe kommen. Er wälzte sich von der Brüstung hinab und kam so auf dem Dach zum Stehen. Gryf wich einen Schritt zurück, streckte die Hände aus und krümmte die Finger in die korrekte Stellung. Er rief ein Wort in einer Sprache, die schon in seiner Jugend alt gewesen war - und das war immerhin 8000 Jahre her.
    Vor Sarkanas Kopf erschien eine etwa faustgroße Miniatursonne und zerplatzte in einem grellen Lichtblitz.
    Gequält kreischte der Vampir auf, riss schützend die Hände vor das Gesicht, als seine Haut Blasen zu werfen begann.
    Gryf machte zwei schnelle Schritte und bückte sich nach dem Pflock, den er fallen gelassen hatte, als er Sarkanas heimtückischer Attacke ausweichen musste. Kaum hielt er den zugespitzten Eichenpfahl in der Faust, warf er sich auf den Dämon.
    Doch der hatte sich schneller erholt, als der Silbermond-Druide erwartet hatte, und erwartete seinen Gegner bereits. Das Gesicht, obwohl grausam verbrannt, verzog sich zu einem Zerrbild eines Lächelns.
    Gryf merkte, wie etwas gegen seinen Geist brandete. Es war wie eine sturmgetriebene Welle, ein alles vernichtender Tsunami. Sarkanas Wille brach mit unwiderstehlicher Kraft über ihn hinein, verschlang das, was den Silbermond-Druiden ausmachte und…
    Als Gryf inne hielt, triumphierte der Vampirdämon.
    Doch zu früh.
    Der Druide entspannte sich und lächelte das so menschlich aussehende Monster vor sich beinahe freundlich an. Er kämpfte nicht gegen Sarkanas Geist, ließ sich nicht auf ein Kräftemessen ein, sondern bot dem anderen einfach keine Angriffsfläche - und der Wille des Vampirs floss wieder ab, ohne Schaden anzurichten.
    Gryfs Lächeln wurde zu einem hämischen Grinsen. »Mehr hast du nicht drauf? Von dem großen Sarkana hätte ich irgendwie mehr erwartet.«
    Der Vampir begegnete dem Blick des Silbermond-Druiden. Er bleckte die Zähne wie ein wildes Tier.
    »Ja, so ist das mit allen von euch. Erst tut ihr, als seit ihr echte Gentlemen, aber wenn ihr in Bedrängnis geratet, zeigt sich euer wahres Ich. Elende Bestie!«
    Mit dem letzten Wort schleuderte Gryf den Pflock auf den Vampir. Ein Holzstock ist denkbar ungeeignet, um gezielt geworfen zu werden. Doch dieser wurde von Druidenmagie getragen und raste ohne sich zu überschlagen in einer schnurgeraden Linie auf sein Ziel zu - das Herz des Blutsaugers.
    Sarkana reagierte im letzten Augenblick. Seine Hand schnellte vor, vollzog eine wegwischende Bewegung, und der Pflock verschwand in der Nacht.
    »Ich bin nicht eines von diesen
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