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0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen
Autoren: Volker Krämer
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den EWIGEN wieder, denn eine Hardlinerin wie Nerukkar an der Spitze ihres Volkes bedeutete eine Art Kriegserklärung für die, die einen friedlicheren Kurs fahren wollten.
    Doch wie hart und gefährlich ihr Leben jetzt auch war - sie hatte es stets so gewollt, hatte immer nur dieses eine Ziel verfolgt und war dabei über Berge von Leichen gegangen. Nichts würde sie daran hindern, ihre Machtposition nun auszuspielen. Die momentane Phase, in der sie sich offensichtlich befand, würde schnell vergehen.
    Das war es, was sie sich ständig selbst sagte - und womit sie sich selbst belog…
    Was man ihr jedoch gestern zugetragen hatte, brachte das Fass für Nazarena wirklich zum Überlaufen. Die Wut darüber hatte sie zu dem Drogenexzess verleitet, den sie nun verfluchte. Mit einem Befehl aktivierte sie das Visorkom und ließ die Verbindung zu Alwa Taraneh hersteilen.
    Nazarena Nerukkar hatte einiges mit ihrem Todesengel zu besprechen.
    ***
    Die MACHTSPIEL, das Flaggschiff von Nazarena Nerukkars persönlicher Flotte, überragte mit seiner Höhe von 300 Metern alle anderen Schiffe, die auf Kores Raumhafen standen.
    Doch heute war das Schiff nicht Alwa Taranehs Ziel, denn die ERHABENE hatte sie ja in ihren Palast beordert. Daran musste sich Alwa noch gewöhnen, denn sie kannte die frühere Alpha als Kriegerin, die jederzeit nahe der Zentrale ihres einsatzbereiten Räumers sein wollte.
    Alwa lächelte dünn, denn sie war sich sicher, dass diese neue Rolle der Herrscherin, die sich von Einsätzen im Weltraum fernhalten sollte, Nazarena nicht besonders gefiel. .
    Mächtig, aber gebunden, das war nicht Nerukkars Welt, auch wenn sie es sich vielleicht so einredete.
    Der Palast der ERHABENEN - früher einmal die Residenz der demokratisch gewählten Regierung Kores, deren Mitglieder man in der ersten Stunde der Besatzung durch die DYNASTIE DER EWIGEN niedergemetzelt hatte -schimmerte tatsächlich in einem matten Goldton.
    Kore - die goldene Stadt.
    Sie war auf vielen der bewohnten Welten stets ein Mythos gewesen, ein Beispiel für das Funktionieren im Zusammenleben verschiedener Rassen.
    Ein erstklassiger Grund für Nazarena Nerukkar, gerade diese Welt zu unterjochen. Alwa Taraneh konnte das verstehen, denn auch ihr Volk hatte stets für die Gewalt und die Eroberung gelebt. Sie war Nazarena Nerukkar ähnlicher, als sie es je zugeben würde.
    Auf einem breiten Laufband - ebenfalls golden schimmernd - überwand Alwa Taraneh die letzten Meter bis zum beeindruckend großen Portal des Palastes, das von der persönlichen Cyborg-Wache der ERHABENEN gesichert wurde. Wer auch immer sich auf diesem Laufband befand und nicht in das Erkennungsraster der organischen Roboter fiel, erlebte die letzten Sekunden seines Lebens! Alwa hatte es selbst gesehen, wie so eine Exekution schnell und ohne Warnung ablief. Ob das getötete Wesen tatsächlich mit der Absicht eines Mordanschlags gekommen war oder sich nur aus Unwissenheit dem Palast zu sehr genähert hatte, danach fragte hinterher niemand.
    Alwa Taraneh passierte die Cyborgs, ohne eine Regung in deren stoischen Gesichtszügen auszulösen. Sie war eine der wenigen Personen, die Nazarena Nerukkar aufsuchen konnten, ohne die ewig dauernden Anmeldeprotokolle über sich ergehen lassen zu müssen. Unzählige Optiken verfolgten den Weg Alwas durch die langgestreckten Korridore. Es war ihr bewusst, dass ihr hier gespeichertes physiologisches Muster mehrfach gecheckt wurde, bis in das winzigste Detail hinein.
    Unzählige Bedienstete huschten durch die Gänge. Alwa hatte mindestens ein halbes Dutzend verschiedener Rassen registriert, aus denen man die Dienerschaft der ERHABENEN rekrutiert hatte. Nazarena Nerukkar liebte es bunt gemischt.
    »Stopp, Kind! Was hast du hier zu suchen?«
    Alwa Taraneh wandte sich erstaunt um, als sie angesprochen wurde.
    Amüsiert betrachtete sie den Beta, der aufgeregt auf sie zueilte. Offensichtlich kannte er sie nicht und war überaus dienstbeflissen.
    »Die ERHABENE erwartet mich, Beta«, teilte sie ihm mit. »Also halte mich nicht unnötig auf.« Ohne auf Antwort zu warten, setzte sie ihren Weg fort.
    Erst als ihr geschultes Gehör das Geräusch eines E-Blasters vernahm, der von der Magnetplatte gelöst wurde, die ihn an der Hüfte des Betas verankert hatte, blieb sie erneut stehen.
    »Ich kenne dich nicht. Auch wenn die Cyborgs dich haben passieren lassen, bedeutet das für mich nicht…« Der Blick in Alwas Augen ließ ihn verstummen.
    »Du dienst noch nicht lange hier,
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