Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0762 - Vollstreckerin der Ewigen

0762 - Vollstreckerin der Ewigen

Titel: 0762 - Vollstreckerin der Ewigen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
Kopf. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 92 % würde der Planet bei zu erwartenden Kampfhandlungen vollständig zerstört!
    Es hatte nur eine logische Konsequenz gegeben: Flucht.
    Notdürftig wurden mit dem Team und Tendykes Leuten fünf Spider besetzt und mit eingeschaltetem Schattenschirm rasten die Schiffe in Richtung Erde.
    Dabei war eine neu entdeckte, schier unglaublich scheinende Fähigkeit des Schutzschirms zum Einsatz gekommen.
    Im Schutz seines Schattenschirms war ein Spider in der Lage, feste Materie zu durchfliegen, als wäre diese nicht existent.
    Die Menschen waren auch nicht einmal im Ansatz fähig, diesen Vorgang zu erklären. Es war, als würde das Schiff sich in einer eigenen, von seiner Umgebung unabhängigen Sphäre befinden, und so hatte man das Phänomen kurzerhand Schattensphäre getauft.
    Die fünf Raumer wähnten sich bereits in Sicherheit, als eine Energiewelle auf den Basisplaneten zuraste, die alle Messanzeigen in den Spidern zum Überkippen brachte. Im nächsten Augenblick war die Welle heran und spielte mit den Schiffen, als wären sie Sandkörner in einer Wüste!
    Instinktiv verhielten sich Zamorra, Tendyke und Ted Ewigk richtig und brachten ihre Schiffe in eine Position, die sie auf der Welle »surfen« ließ. Die beiden restlichen Spider jedoch schafften es nicht, und der bittere Verlust von zehn Menschenleben war zu beklagen. [1]
    Das alles lag nun schon mehr als ein halbes Jahr zurück. Andere Dinge hatten die Aufmerksamkeit des Teams beansprucht, doch jetzt musste das Spider- Problem endlich angegangen und gelöst werden. Was die Wissenschaftler und Tendyke nun allerdings vorgeschlagen hatten, gefiel dem Parapsychologen ganz und gar nicht.
    »Wir haben drei Spider. Drei - nicht dreihundert! Und ihr wollt einen zerlegen?« Zamorra zweifelte tatsächlich am Verstand der Anwesenden. »Einmal ganz davon abgesehen, dass ihr schon recht schnell auf Sperren stoßen werdet, die niemand von euch knacken kann, habt ihr die Gefahr einer mit Sicherheit vorhandenen Selbstzerstörungsanlage offensichtlich noch überhaupt nicht in Betracht gezogen, oder? Wenn so ein Schiff sich selbst in seine Atome zerlegt, möchte ich möglichst weit entfernt sein. Am besten auf einem anderen Planeten.«
    Zamorra hatte sich regelrecht in Rage geredet, und niemand wagte es im Augenblick, ihn zu unterbrechen. »Und sollte das alles nicht geschehen, solltet ihr den Spider ohne GAU auseinander nehmen, was dann? Wieder zusammenbauen? Ich fürchte, Tendyke Industries überschätzt sich da ein wenig…«
    Natürlich war ihm klar, dass er jetzt nicht ganz fair war, aber er musste die Leute wachrütteln, ihnen die große Gefahr überdeutlich vor Augen führen. Nur dann konnten sie vielleicht Erfolg haben.
    Von der Tür erklang leises Lachen und Händeklatschen. Zamorra drehte sich in Richtung des Eingangs. Eine imposante Erscheinung hatte sich dort aufgebaut. Der Mann maß sicher an die zwei Meter und würde eine normale Personenwaage an ihre Schmerzgrenze bringen, wahrscheinlich sogar überforden! Mit einem fröhlichen Grinsen ging er auf die Anwesenden zu, küsste zunächst Nicole galant die Hand und schüttelte anschließend die rechte Zamorras mit unverschämter Kraft.
    »Gut gebrüllt, lieber Professor. Aber für Motivationsreden bin eher ich zuständig. Zumindest dann, wenn es um die Erforschung außerirdischer Technologie bei Tendyke Industries geht.« Mit einer großartigen Handbewegung begrüßte er die restlichen Sitzungsteilnehmer inklusive seines Chefs.
    Tendyke lächelte ein wenig gequält. »Nicole, Zamorra, darf ich euch Doktor Artimus van Zant vorstellen. Ich glaube, ihr hattet bisher noch nicht das zweifelhafte Vergnügen.«
    Van Zant lachte brüllend los, als hätte Robert einen erstklassigen Witz erzählt.
    »Doktor van Zant leitet das Projekt Spinnennetz. Und lasst euch von ihm nicht täuschen. Der Mann kann viel, und er führt ein strenges Regiment in seinem Team.«
    Zamorra nahm sich vor, Robert Tendyke bei der nächsten Gelegenheit zu fragen, woher er dieses menschliche Gebirge hatte. In den säuerlichen Gesichtern der Abteilungsleiter konnte Zamorra lesen wie in einem offenen Buch. Tendyke hatte ihnen einen Leiter vor die Nase gesetzt, mit dessen Art sicher nicht jeder klar kam. Aus den Augenwinkeln heraus sah er Nicoles breites Grinsen. Sie musterte van Zant unverhohlen und schien dabei ihren Spaß zu haben.
    Zamorra konnte das sehr gut verstehen, denn der Doktor war - ungewöhnlich. Sein Gesicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher