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0760 - Die Geisterfee

0760 - Die Geisterfee

Titel: 0760 - Die Geisterfee
Autoren: Jason Dark
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einzuschüchtern, das war echt.« Sie schaute auf ihre Handrücken, die von einer Gänsehaut bedeckt waren.
    Mein Freund runzelte die Stirn. »Was haben Sie dabei gefühlt?«
    »Abscheu.«
    »Noch etwas?«
    »Auch Haß.«
    Er nickte, als wollte er die Worte noch einmal bestätigen. »Nur gegen den Teufel oder auch gegen alles andere, was nicht so einfach zu begreifen ist?«
    »Nur gegen den Teufel.« Sie holte tief Luft. »Ich will Ihnen ehrlich sagen, daß ich die Generalrichtung nicht geändert habe. Ich fühle mich als Hexe recht wohl, aber ich will nicht mehr auf seiner Seite stehen. Begreifen Sie das?«
    »Schwerlich«, murmelte Bill und stellte die nächste Frage. »An welche Seite haben Sie dann gedacht?«
    »An eine durchaus magische. Oder soll ich besser sagen, an eine geistigmagische?«
    »Können Sie das näher erläutern?«
    Das fiel ihr wohl schwer, denn sie legte die Stirn in Falten. »Ist nicht einfach, wenn man sich nicht, wie ich es getan habe, mit der Materie beschäftigt.«
    »Trotzdem…«
    Sie trank wieder, schaute zwischen uns hindurch und räusperte sich. »Es ist so, das heißt, nein, ich muß anders beginnen. Der Teufel lebt ebenso wie wir in einer Ebene, in einer fremden Welt, in einem nicht erfaßbaren, begreifbaren und auch meßbaren Bereich. Das ist alles eine Tatsache. Aber es gibt nicht nur auf der jenseitigen Seite das Reich des Teufels, des Bösen…«
    »Auch noch andere?« tat Bill erstaunt.
    »Ja.«
    »Welche denn?«
    »Viele, unzählige. Oft ist der Begriff Pandämonium gefallen, mit dem Sie bestimmt kaum etwas anfangen können…«
    »Da haben Sie recht.«
    »Und darum genau geht es.«
    Bill schaute mich an, hob die Schultern und trieb es leicht auf die Spitze. »Fällt dir dazu etwas ein, John?«
    »Kaum.«
    »Der Begriff Pandämonium ist auch nur wenigen Eingeweihten bekannt«, sagte Alexa und strich durch ihr Haar, das der leichte Wind hochgeweht hatte. »Ich weiß nicht, ob es gut war, Ihnen davon zu berichten. Vielleicht habe ich Sie damit nur verunsichert.« Sie lächelte verkrampft. »Schon jetzt möchte ich Sie darum bitten, nichts in Ihrem Artikel über das Pandämonium zu schreiben.«
    »Wenn Sie meinen, dann halte ich mich daran.«
    »Danke.«
    »Aber unter einer Bedingung.«
    »Die wäre?«
    Bill setzte sein harmlosestes Gesicht auf. Ich kannte ihn ja schon einige Jahre. Wenn er so schaute, dann brach er selbst den dicksten Eispanzer. »Sie müssen mir mehr darüber berichten. Ich zeichne auch nichts auf, ich werde es nicht verwenden, höchstens für mich, denn es fördert die Allgemeinbildung.«
    Alexa mußte lachen, und sie sah regelrecht erlöst aus. »So etwas hat mir auch noch niemand gesagt.«
    »Ich bin eben flexibel.«
    Sie wurde schnell wieder ernst. »Es gibt gewisse Dinge, die den normalen Menschen verborgen bleiben. Das Pandämonium gehört dazu. Es ist der Begriff für alle Jenseitswelten, die für uns nicht einsehbar sind. Andere Dimensionen, in denen die Macht des Teufels keine Rolle spielt, die aber von schrecklichen Dämonen beherrscht werden, wobei diese dem Satan in nichts nachstehen.«
    »Und das stimmt?«
    »Ob es genau stimmt, kann ich Ihnen nicht sagen, Bill. Ich gehe einmal davon aus. Wir haben es gelernt, wir haben schreckliche Mächte beschworen, aber auch andere, die, das muß ich ehrlich zugeben, wunderbar und faszinierend sind.«
    »Schön«, sagte der Reporter. »Und einer derartig faszinierenden Welt haben Sie sich angeschlossen?«
    »Ja, ich sympathisiere mit ihr.«
    »Wie sieht das genau aus?«
    Alexa Santos legte den Kopf schief und lächelte verhalten. »Tja, das ist eine gute Frage. Ich kann Ihnen nicht genau sagen, wie diese Welt aussieht. Sie ist eben anders. Es existieren sehr wundersame Dimensionen, so daß mir fast der Vergleich mit der Geschichte des Mädchens Alice im Wunderland in den Sinn kommt. So ähnlich wie Alice fühle ich mich auch. Ich habe mich für die anderen Welten geöffnet, indem ich der des Satans entsagte.«
    »Wie taten Sie das?«
    »Pardon, Mr. Conolly, aber das bleibt mein Geheimnis. Das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Ich… ich muß es einfach für mich behalten. Würde ich darüber reden, so käme ich mir wie eine Verräterin vor, was ich auf keinen Fall sein möchte. Man hat mich akzeptiert, man hat mir sogar eine Aufgabe übertragen.«
    »Die Sie uns auch nicht näher erläutern wollen, nehme ich an.«
    »So ist es.«
    »Schade.«
    Sie legte ihre Hand auf Bills Arm und lachte. »Machen Sie sich
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