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076 - Die Nacht der Zombies

076 - Die Nacht der Zombies

Titel: 076 - Die Nacht der Zombies
Autoren: Dämonenkiller
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meinen Vorstellungen habe ich oft genug den Feuerspucker und lebenden Flammenwerfer gespielt."
    Coco verstand.
    „Hast du Feuer, Raffael?" fragte sie.
    Raffael zeigte sein Feuerzeug. Er öffnete das Ventil einer Propangasflasche und schluckte wenige Liter Gas. Nachdem er das Ventil wieder geschlossen hatte, schleppten Coco und er die Flasche mit. Coco fand eine Stehleiter, die sie auch mitnahmen, denn die Kellerräume waren ziemlich hoch. Sie schauten aus ein paar Kellerfenstern. An der rechten Seite des Gebäudes spielte sich nichts ab. Kein Zombie, kein Behexter war zu sehen. Die Dämonen und ihre behexten Kreaturen gerieten in immer größere Bedrängnis.
    Coco kletterte zuerst aus dem Fenster. Raffael Amalfi schob die Propangasflasche hinaus. Hätte er seinen Bauch gleich vollgefüllt, hätte er nicht mehr durch das Fenster gepaßt.
    Er zwängte sich hinaus. Da kamen sechs Zombies aus dem Schatten eines Gebüschs und griffen Coco an. Magische Fähigkeiten konnte sie gegen sie kaum anwenden, und den Zeitablauf vermochte sie noch nicht wieder zu manipulieren. Sie mußte erst ihre Kräfte zurückgewinnen.
    Coco versuchte die Zombies mit dem silbernen Dolch abzuwehren. Sie wich bis an die Mauer zurück. Raffael Amalfi blies ein wenig Gas aus seinem Magen, an das er das brennende Feuerzeug hielt. Das Gas brannte, und Raffael Amalfi spie eine lange Feuerzunge aus. Er richtete sie auf die Untoten. Sie gaben heulende Laute von sich und wandten sich zur Flucht. Einige hatten Feuer gefangen und standen in Flammen. Sie versuchten, das Feuer an sich auszuschlagen, doch es gab keine Rettung mehr für sie.
    „Das war die Generalprobe", sagte der Zigeuner. „Jetzt will ich richtig auftanken."
    Er drehte das Ventil der Gasflasche auf und füllte seinen Supermagen mit Propangas, bis er glaubte platzen zu müssen. Über dreißig Liter schluckte er. Raffael Amalfis Bauch war angeschwollen wie eine Kugel; er schwebte fast. Bei jedem Schritt machte er einen Hüpfer, wobei er verblüffend einem Fesselballon ähnelte.
    Unangefochten verließen Coco und Raffael Amalfi das Hotelgelände. Hinter ihnen verhallten die Schreie und der Lärm des Kampfgetümmels. Sie eilten durch die menschenleeren Gassen von Port-au-Prince.

    Auf einem großen Platz, der völlig verlassen war, stellte Coco die Kristallkugel auf die Umrandung eines Brunnens. Mitten im Brunnenbecken war ein Sockel, der ein Denkmal des Generals Boyer trug, der in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Haiti geeint und durch eine Blütezeit geführt hatte.
    Coco wandte die einfachste Magie an, etwas, das auch die dümmste und ungeschickteste Hexe beherrschte. Die Kugel wurde erst milchig, dann klar. Coco beschrieb magische Gesten über ihr und murmelte den Namen Papaloa Boumba.
    Dann sah sie Papaloa auf der alten Pflanzung im Kreis einiger Mambos. Seine Anhänger führten Freudentänze auf. Ein Zombie stand in Boumbas Nähe, mit glotzenden Augen. Über ihn konnte Papaloa dem Heer der Untoten direkt seine Befehle übermitteln.
    Boumba, der zwei Meter große, schlanke Mulatte, trug wieder ein weißes Gewand. An den großen Feuern wurden Hähne geopfert und zwei Stiere geschlachtet.
    Coco erkannte ihre Chance, durch den Mund des Zombies zu Papaloa Boumba zu sprechen. Wenn Boumba den Zombie kontrollieren konnte, mußte sie es auch können.
    Coco konzentrierte sich auf den Untoten. Die magische Kristallkugel übertrug die Schwingungen ihres Geistes. Es war, als sei nun ein Teil ihres Geistes auf der alten Pflanzung. Coco sah jetzt nicht nur, sie hörte auch das Pochen der Trommeln, die rhythmischen Gesänge und die schrillen Schreie.
    Sie roch sogar den Rauch des Feuers.
    Sie beschwor den Zombie mit einer kurzen Zauberformel und sprach durch seinen Mund. Cocos Plan, der zuvor noch nicht ausgereift gewesen war, hatte jetzt Gestalt angenommen.
    „Papaloa Boumba", kam Cocos Stimme aus dem Mund des Zombies, „hier spricht Hekate, die Herrin der Finsternis. Du hast mir und der Schwarzen Familie den Kampf erklärt. Gut, du sollst ihn haben. Bei den Schwarzen Klippen südwestlich von Port-au-Prince werden wir ihn austragen, heute nacht noch, ehe der Tag graut. Ich werde mit einem einzigen Helfer kommen, dich fordere ich auf, dein ganzes Zombieheer mitzubringen. Wenn du mich besiegst, werden die Dämonen anerkennen, daß Voodoo mächtiger ist als Schwarze Magie."
    Der riesige Mulatte mit dem weißen Gewand schaute umher.
    „Hörst du mich, Hekate?" fragte er.
    „Natürlich höre ich
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