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0759 - Eiswüste Alaska

Titel: 0759 - Eiswüste Alaska
Autoren: Unbekannt
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gezielten Schuß bezwungen werden. Walik schob die Tür beiseite. Drinnen war es halbdunkel. Er tastete sich zurecht und fand eine zweite Tür, die in den Vorderteil des Gebäudes führte.
    Draußen dämmerte der Abend. Walik nahm an, daß der unbekannte Gegner sich in Tin City besser auskannte als er selbst. Ihn in der Finsternis unschädlich machen zu wollen, war ein hoffnungsloses Unterfangen. Die Entscheidung mußte während der nächsten halben Stunde fallen.
    Vorsichtig schob er sich an ein zur Hälfte mit Schnee verkleidetes Fenster heran. Dort, wo die Scheibe frei war, hatte er ungehinderten Ausblick auf die Straße. Er sah das langgestreckte Gebäude, von dem Bluff gesprochen hatte, und die aufgestoßene Dachluke.
    Plötzlich kam ihm ein Gedanke.
    „Wir können es schaffen, Junge!" sagte er. „Alles hängt davon ab, ob es einem von uns gelingt, auf die andere Seite der Straße zu kommen. Er steht dann im toten Winkel und kann sich weiter vorarbeiten. Du gibst mir von hier aus Feuerschutz! Du veranstaltest ein Trommelfeuer auf die offene Dachluke.
    Währenddessen überquere ich die Straße."
    „Und dann?" fragte Bluff. „Du hast keine Waffe! Was willst du ..."
    Walik drückte ihm den Blaster in die Hand.
    „Sobald ich drüben bin, hörst du auf zu feuern und wirfst mir die Waffe hinüber!" trug er ihm auf.
    Bluff verstand und nickte. Er richtete den Lauf des Blasters auf das Fenster und drückte ab. Die schwere Glassitscheibe begann zu schmelzen. Eine kreisförmige Öffnung entstand.
    Der Unbekannte jedoch war auf der Hut. Er hatte bemerkt, was im Innern des Hauses vor sich ging, und eröffnete das Feuer von neuem. Ein daumendicker Energiestrahl fauchte durch die Öffnung herein, die Bluff soeben geschlossen hatte. Er brachte den Boden zum Glühen und verwandelte einen Tisch in ein Häuflein rauchender Schmelzmasse, aber sonst richtete er keinen Schaden an.
    Bluff ging in Position. Er nickte Walik kurz zu, dann drückte er auf den Auslöser. Ein grellweißer Glutstrahl schoß durch das halbzerstörte Fenster über die Straße hinüber. Walik sah, daß die Salve gut im Ziel lag, und machte sich in aller Eile davon. Er ging denselben Weg, den er zuvor schon einmal genommen hatte: durch den rückwärtigen Ausgang, an der Seitenwand des Hauses entlang bis zum Rand der Straße.
    Bluff schoß noch immer. Die Dachluke war verschwunden, und ein großer Teil des Daches ebenfalls. Bäche geschmolzenen Schnees ergossen sich über die Dachkante des langgestreckten Gebäudes. Walik trat einen Schritt auf die Straße hinaus, ständig zum Sprung bereit.
    Nichts geschah. Der Unbekannte war in Deckung gegangen.
    Die Taktik war erfolgreich! Walik sprang. Mit großen Sätzen hetzte er über die verschneite Straße hinüber. Beim letzten Aufsetzen glitt er aus und verlor das Gleichgewicht. Er stürzte hart auf den teilweise gefrorenen Schnee. Zur gleichen Zeit hörte er aus nächster Nähe den fauchenden, singenden Abschluß eines Blasters. Er war plötzlich ringsum von lodernden Flammen umgeben.
    Eine glühendheiße Glutwelle schlug ihm ins Gesicht.
    Um sein Bewußtsein kämpfend, nahm er weiter unten auf der Straße eine huschende, schattenhafte Bewegung wahr. Mit Mühe schleppte er sich über den Schnee, der auf einmal weich und naß geworden war. Er erreichte die Seitenwand des langgestreckten Gebäudes, in dem sich der Gegner aufhielt. Er hätte sich aufrichten und darauf warten sollen, daß Bluff ihm die Waffe zuwarf. Aber er hatte keine Kraft mehr. Alles in ihm war zerschlagen.
    Da hörte er plötzlich den Schrei einer fremden Stimme.
    „Verdammtes Ding ...!"
    Danach folgte ein dröhnender Schlag, und das war das letzte, was Walik Kauk hörte, denn es schwand ihm das Bewußtsein.
    In früheren Zeiten hatte der Alkohol seine Wirkung über Baldwin Tingmer in dem Augenblick verloren, in dem Baldwin in eine Lage geriet, die ihn ernsthaft herausforderte. Diesmal jedoch war es anders. Er betrachtete das tosende, dröhnende Ding, das schneeaufwirbelnd die Straße entlangkam, als gefährlichen Gegner, und dennoch fiel es ihm schwer, das Gleichgewicht zu wahren und die Beine unter Kontrolle zu halten, während er nach einer Deckung suchte, von der aus er den Feind unter Beschüß nehmen konnte.
    Es mußte damit zu tun haben, daß er schon seit Tagen aus dem Zustand der Benebeltheit nicht mehr herausgekommen war.
    Körper und Bewußtsein streikten gegen die Alkoholzufuhr.
    Das langgestreckte, niedrige Gebäude des lokalen
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