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0759 - Eiswüste Alaska

Titel: 0759 - Eiswüste Alaska
Autoren: Unbekannt
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gesprungen und baute sich vor Bluff auf.
    „Das werden wir nicht mehr brauchen, Cuddly", sagte der Junge und schnallte die Tragtasche ab.
    Der Hund sah ihn aufmerksam an.
    „Du bleibst hier bei deiner Meute, Cuddly", sagte Bluff sanft und strich dem Grauschwarzen über den Schädel. „Die Welpen brauchen dich notwendiger als ich!"
    Cuddly stieß ein feines Winseln aus. Als aber Bluff nicht darauf reagierte, bellte er scharf auf eigenartige Weise. Es mußte ein Signal sein, denn alsbald kamen auch die andern fünf Hunde herbei, die Bluff mit Taschen versehen hatte. Einer nach dem andern traten sie vor den Jungen hin und ließen sich die Riemen abschnallen. Bluff tätschelte jedem von ihnen den Kopf.
    Walik war der eigenartigen Zeremonie mit erstaunten Blicken gefolgt.
    „Sieht fast so aus, als könnten sie dich verstehen!" sagte er, nachdem die Hunde sich getrollt hatten.
    „Ich habe oft darüber nachgedacht", antwortete Bluff. „Die Art und Weise, wie sie mich damals überfielen ... Ich glaube, sie sind um ein ganzes Stück intelligenter, als Hunde früher waren."
    Walik bedachte die Möglichkeit, daß die große Katastrophe - die nach seiner Hypothese in erster Linie ein parapsychischer Effekt war - den Hunden und vielleicht auch anderen Tieren zusätzliche Intelligenz verliehen hatte. Waren die Tiere zum Nachfolger des verschwundenen Menschen bestimmt worden und hatten sie zu diesem Zweck von der Natur eine Erweiterung ihres Denkvermögens verliehen bekommen?
    Es war eine Sache, über die man spekulieren konnte. Die Zeit würde lehren, ob die Hundemeute von Nome eine Ausnahme bildete oder ob tatsächlich die Intelligenz aller Tiere aufgestockt worden war.
    Bluff unterbrach den Strom seiner Gedanken.
    „Den Blechmenschen brauchen wir natürlich auch nicht mehr", sagte er.
    Walik warf Augustus, der in Ruhestellung in der Ecke stand, einen kurzen Blick zu.
    „Ich möchte ihn gerne behalten", widersprach er.
    „Er kann Leute auf dem Rücken tragen und Proviant schleppen, man kann ihn zu einem Rechner umprogrammieren, wenn man etwas davon versteht, und er kann energetische Impulse wahrnehmen, die uns verborgen bleiben."
    Bluff folgte seiner Blickrichtung. Es war ihm am Gesicht abzulesen, daß er sich an den Ka-zwo noch immer nicht so recht gewöhnt hatte. Er mißtraute ihm, und die Verachtung, die er seit neuestem für die sogenannte Lehre der reinen Vernunft empfand, übertrug sich automatisch auch auf deren Geschöpfe, allen voran die Ka-zwos.
    „Vielleicht weigert er sich überhaupt mitzukommen", meinte der Junge. „Wir sollten ihn fragen."
    „Laß mich das machen!" forderte Walik ihn auf. „Du bist zu direkt... das versteht er nicht."
    Er rief Augustus herbei. Die gelbbraun uniformierte Maschine gehorchte ohne Zögern.
    „Augustus ... Bluff Pollard und ich werden morgen aufbrechen, nach Asien", sagte Walik. „Was sind die Anweisungen des Kontrollelements bezüglich deiner Begleitung?"
    Der Roboter legte den Kopf ein wenig schief - eine schablonenhafte Haltung, die intensives Lauschen andeuten sollte und anscheinend in seiner Programmierung irgendwo verankert war.
    „Die Notwendigkeit meiner Begleitung wird betont", antwortete er nach wenigen Sekunden.
    „Also gut... du kommst mit!" entschied Walik.
    Insgeheim fragte er sich, aufgrund welcher Überlegungen Augustus zu diesem Entschluß gekommen sein mochte.
    Denn daß es sein eigener Entschluß war, stand außer Zweifel: Es gab keine Kontrollelemente und Lokalrechner mehr.
    Fürchte er sich davor, alleingelassen zu werden? Suchte er die Gegenwart der Menschen, weil sein elektronischer Selbsterhaltungstrieb ihn dazu veranlaßte, für die eigene Sicherheit zu sorgen?
    Augustus, fand Walik Kauk, wurde immer menschenähnlicher ...
    Als am nächsten Vormittag die Dämmerung einsetzte, brachen sie auf. Proviantvorräte für mehr als einen Monat waren in der Passagierkabine des Hovercraft verstaut.
    Walik sah mit einiger Sorge dem Abschied von der Hundemeute entgegen, weil er wußte, wie sehr der Junge an den Hunden hing. Aber zum Schluß ging alles viel einfacher, als er es sich vorgestellt hatte.
    Die Hunde mißtrauten der Flugmaschine und näherten sich ihr bis auf höchstens hundert Meter. Während Bluff zurückblieb, um sich von Cuddly und seinem Rudel zu verabschieden, kletterten Walik und der Roboter an Bord des Fahrzeugs. Walik ließ das Triebwerk anlaufen, und da war es mit der Selbstbeherrschung der Hunde vorbei: In langen Sätzen stoben sie
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