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0754 - Zwischenspiel auf Rolfth

Titel: 0754 - Zwischenspiel auf Rolfth
Autoren: Unbekannt
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bereitete sich auf den Effekt vor, der mit dem Sprung in das Gehirn eines anderen Körpers verbunden war.
    Es war bisher immer das gleiche gewesen: die Empfindung plötzlichen Eintauchens, einem Kopfsprung in tiefes Wasser vergleichbar. Danach ein Moment der Abkapselung, als würden Mund und Augen zusammengepreßt, um kein Wasser einzulassen.
    Anschließend kam ein Gefühl, das dem vorsichtigen Öffnen der Augen glich, ein Umherspähen, die Entdeckung der schimmernden Wasseroberfläche, eine kurze kraftvolle Anstrengung - und zum Schluß das Durchstoßen der Wasseroberfläche.
    Freier Blick nach allen Seiten und Beherrschung des Elements.
    Diesmal spürte Tako sofort, daß es anders war und anders ausgehen würde. Zwar tauchte er ebenfalls in den fremden Geist ein, doch als er seine geistigen Augen vorsichtig öffnete, hatte er das Gefühl, in eine alles verzehrende Sonne zu schauen.
    Der Warnung des Keloskers eingedenk, bemühte sich Tako, an der „Sonne" vorbeizuschauen und sie zu ignorieren. Es gelang ihm in verblüffend kurzer Zeit. Statt der Sonne erblickte sein Geist eine hellrote Schlangenlinie und, darüber schwebend, eine blaqe Kugel.
    Die Kugel dehnte sich aus, überlappte die Schlangenlinie, die sich ihrerseits wand und drehte, als wollte sie aus der Überlappung entkommen. Dann, plötzlich, flossen die Farben der beiden Gebilde ineinander. Die Gebilde verwandelten sich in etwas, das wie ein riesiger Tintenklecks aussah, von dem Spritzer gleich Spinnenbeinen nach allen Richtungen gingen.
    Tako Kakut begriff, daß das, was er sah, ins Bildhafte übersetzte Informationen waren. Während er zurückhaltend hinsah, veränderte sich der Klecks. Er schien zu vibrieren. Die Spritzer wurden in Schwingungen versetzt, auf denen etwas Undefinierbares zum Zentrum des Kleckses wallte.
    Takos stark ausgeprägte Intuition vollführte einen extrapolierenden Sprung nach vorn, erkannte die Gefahr, die von den Schwingungen ausging, die Gefahr, daß sein Geist verbrannt wurde, wenn er sich länger darauf konzentrierte und mit den siebendimensionalen Denkimpulsen des fremdartigen Gehirns konfrontiert wurde.
    Er mußte, um sich zu retten, entweder aus Plararks Körper fliehen oder die Flucht nach vorn antreten, sich in den Klecks stürzen und darauf hoffen, daß er hindurchkam und dahinter impulse des für ihn normalen Denkens fand, an die er sich halten konnte, um die Körperfunktionen seines Gastgebers zu beherrschen.
    Tako Kakuta entschied sich für die Flucht nach vorn. Er zog seine Geistesenergie so weit zusammen, wie das möglich war, und stürzte sich in das klecksartige Gebilde hinein.
    Für einen Moment glaubte er, ins absolute Nichts gestürzt zu sein, aus dem es kein Entrinnen gab, dann wurde es silbrig hell um ihn. Impulse, die auch ihm begreiflich waren, drangen auf ihn ein, wurden von ihm gierig aufgenommen und verarbeitet.
    Zuerst verschwommen, dann immer deutlicher, sah Tako durch die Augen des Keloskers hindurch mehrere Gestalten. Da sich keloskische Augen ganz erheblich von terranischen Augen unterschieden, anders angeordnet waren und es außerdem drei von ihnen gab, dauerte es einige Zeit, bis Tako Kakuta sich sinnvoll orientieren konnte.
    Er erkannte Perry Rhodan, Atlan und Julian Tifflor, die ihn, beziehungsweise den Kelosker, gespannt musterten.
    „Ich bin bereit, Perry", sagte er. Es klang eigenartig, da auch die stimmbildenden Organe der Kelosker anders waren als die von Menschen.
    „Ist wirklich alles in Ordnung, Tako?" fragte Rhodan besorgt.
    „Es hat zehn Minuten gedauert, bis Sie sich meldeten."
    „Mir kam es wie eine halbe Ewigkeit vor", erwiderte Tako.
    „Anfangs war es schwierig, sogar gefährlich. Aber jetzt komme ich gut zurecht."
    Als er seinen Trägerkörper auf den Frontschirm der Panoramagalerie zubewegen wollte, hätte er seine letzte Aussage beinahe widerrufen. Er hatte gewußt, daß die Kelosker rein körperlich von der Natur benachteiligt worden waren, aber er hätte nie gedacht, daß diese Benachteiligung sich so schlimm auswirkte.
    Nach dem ersten Gehversuch stürzte der Trägerkörper.
    „Ich schaffe es nicht", sagte Tako, während Atlan, Tifflor und Rhodan ihn aufzuheben versuchten.
    Entspanne dich! wisperte eine Stimme in ihm. Ich werde die Körpersteuerung übernehmen.
    Tako gehorchte - und fühlte sich im nächsten Augenblick so körperlos, wie er tatsächlich war. Nur die Kommunikationsorgane des Trägerkörpers gehorchten seinen Befehlsimpulsen noch.
    Rhodan, Tifflor und
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