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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren
Autoren: Dario Vandis
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sah, fügte er hinzu: »Aber er lebt.«
    Zamorra hätte sich zu gern um den Freund gekümmert, aber all seine Gedanken galten in diesem Moment Nicole. »Ihr müsst fort von hier. Alle. Das Schiff wird in spätestens einer Viertelstunde in die Luft fliegen.«
    Der Traumzeitplatz befand sich nur wenige hundert Meter vom Schiff entfernt, zu wenig bei einer Explosion solcher Größe. Zamorra wollte kein Risiko eingehen.
    Er griff nach dem Funkgerät und stellte die Verbindung zum Hubschrauber her. »Wie schnell können Sie hier sein?«
    »Zwei, vielleicht drei Minuten«, antwortete der Pilot.
    »Ich gebe Ihnen eine Minute«, sagte Zamorra und unterbrach die Verbindung.
    Danach machte er Wolly noch einmal klar, wie wichtig es war, dass sie den Traumzeitplatz verließen. »Hier wird alles zerstört werden. Ihr müsst euch in Sicherheit bringen.«
    »Werden die störenden Einflüsse auf die Traumzeit mit der Explosion verschwinden?«
    »Ich hoffe es, Wolly.« Was sollte er sonst schon sagen? Er wusste schließlich nicht, ob es den Unsichtbaren vielleicht doch noch gelang, das Schiff rechtzeitig zu verlassen.
    Aus der Richtung von Malfield näherte sich bereits der Hubschrauber. Wie in Zeitlupe senkte er sich südlich des Traumzeitplatzes herab. Zamorra sprang auf die offene Ladefläche.
    »Was zum Teufel ist hier eigentlich los?« rief der Pilot und deutete auf den Dynastie-Kreuzer. »Wo kommt dieses Ding her? Es scheint einfach aus dem Nichts aufgetaucht zu sein…«
    Zamorra nickte grimmig. »Nehmen Sie Kurs auf das Schiff. Ich will es nämlich auch wieder ins Nichts zurückschicken.«
    »Aber…«
    »Tun Sie es! Wir haben keine Zeit für Diskussionen.«
    Er blickte auf die Uhr. Die Selbstzerstörung erfolgte in weniger als zehn Minuten. Verdammt, er hatte nicht wissen können, dass Shado zu erschöpft war, um ihn sofort wieder zurückzuholen. Dadurch waren wertvolle Minuten verloren gegangen.
    Minuten, die Nicole vielleicht das Leben kosten werden.
    Aber er klammerte sich an die letzten Bilder, die er aus dem Schiff in Erinnerung hatte. Nicole hatte einen weiteren Gegner erledigt und sich den Blaster geschnappt. Vielleicht war der Unsichtbare, der Zamorra bedroht hatte, der letzte Gegner gewesen.
    »Nehmen Sie Kurs auf das Heck!«
    »Das Heck? Woher soll ich wissen, wo bei diesem Ei vorn und hinten ist?«
    »Dort!« Zamorra streckte die Hand aus und deutete auf einen annähernd quadratischen schwarzen Fleck - die Öffnung, die Nicole und er in die Außenhülle geschnitten hatten.
    »Wir müssen ganz nahe heran.« Er verdrängte den Gedanken, dass sich das Ding vor ihnen in wenigen Minuten in einen Feuerball verwandeln würde. »Geht das nicht schneller?«
    »Wollen Sie, dass ich das Ding ramme?«
    Wieso sah er Nicole nicht? Sie musste den Hubschrauber doch längst gehört haben.
    Da erschien ihr Kopf in der Öffnung.
    Zamorras Herz machte vor Erleichterung einen Satz. Er sprang auf und griff nach dem Seil, dessen Ende er an einem Metallhaken befestigt hatte.
    Ungefähr zehn Meter bis zur Luke. Zamorra blickte nicht nach unten, während er das Seil warf.
    Es muss klappen. Es hat so oft geklappt. Warum nicht auch diesmal?
    Zu ungenau.
    Er zog das Seil ein und unternahm einen zweiten Versuch. Wieder nichts.
    Wie lange noch? Zwei Minuten? Drei?
    Er widerstand der Versuchung, auf die Uhr zu schauen.
    Beim dritten Mal klappte es. Nicoles Hände krampften sich um das Seilende, sodass die Knöchel hervortraten. Sie zog es hastig zu sich heran. Gerade wollte sie aus der Luke kriechen, als sie mit einem Ruck zurückgerissen wurde.
    Zamorra spürte, wie ihm das Herz stehen blieb. Hilflos musste er Zusehen, wie Nicole ihren unsichtbaren Angreifer abzuschütteln versuchte. Sie trat nach hinten aus und nutzte die wiedergewonnene Freiheit, um sich aus der Luke zu werfen. Das Seil spannte sich, und Sekundenbruchteile später pendelte sie unter dem Hubschrauber.
    »Abdrehen!«
    »Aber…« Der Pilot hatte das Rettungsmanöver ungläubig verfolgt. Eine Frau, die aus der Luke eines außerirdischen Raumschiffs auf einen Hubschrauber sprang - das erlebte man auch nicht alle Tage. »Ich dachte, wir gehen runter, damit sie einsteigen kann.«
    »Abdrehen habe ich gesagt! Wir müssen von dem Schiff weg!« Zamorra unterdrückte alle Zweifel. Zum Landen blieb keine Zeit.
    Der Pilot schüttelte den Kopf, tat aber, was Zamorra ihm befahl.
    »Halten Sie die Maschine ein paar Meter über dem Boden. Ich weiß nicht, wie lange sie sich halten
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