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0752 - Im Griff der Unsichtbaren

0752 - Im Griff der Unsichtbaren

Titel: 0752 - Im Griff der Unsichtbaren
Autoren: Dario Vandis
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auch die Ränder so weit abgekühlt sein, dass du durchkriechen kannst.«
    »Wie viel Zeit haben wir noch?«
    »Zwanzig Minuten. Kein Problem, ich gebe Shado jetzt den Befehl und…«
    Sie legte den Finger auf die Lippen. »Hast du das gehört?«
    Zamorra lauschte, aber da war nichts. »Du hast dich getäuscht.«
    »Nein. Da war etwas, es hörte sich an wie Schritte. Ganz in der Nähe, auf dem Gang.«
    Zamorra zog den Blaster. Er wollte einen Probeschuss abgeben, aber da traf ihn bereits ein Schlag und schleuderte ihm die Waffe aus der Hand. Ein weiterer Hieb erwischte seinen Nacken und ließ ihn benommen zu Boden gehen.
    Er hörte, dass Nicole einen Schrei ausstieß. Sie feuerte einen Schuss ab, und plötzlich mischte sich in den Qualmgestank eine dezent faulige Note. Nicole feuerte in beide Richtungen des Ganges, scheinbar jedoch ohne noch einen Gegner zu erwischen.
    Zamorra versuchte, sich aufzurichten. Der Schlag hatte ihn voll erwischt. Alles drehte sich vor seinen Augen. Er tastete nach seinem Blaster. Nicole schrie ihm etwas zu.
    Er verstand sie nicht.
    »Ich habe gesagt, du sollst verschwinden! Sag Shado Bescheid, dass er dich zurückholt. Mit diesen Kerlen werde ich auch allein fertig.«
    Da hatte er seine Zweifel. Aber Nicole hatte Recht. Er hatte keine Zeit mehr, wenn er rechtzeitig zurück sein wollte.
    Gerade wollte er sich auf den Ruf konzentrieren, da erfolgte erneut eine Attacke aus dem Nichts. Unsichtbare Finger schlossen sich um seinen Hals, und der dürre Leib eines Unsichtbaren wurde sichtbar, als er sich an ihn klammerte. Nicole konnte ihm nicht helfen, sie hatte selbst einen Angreifer abzuwehren.
    Zamorra trat nach hinten aus, aber der Kerl wich jedem seiner Schläge geschickt aus. Noch immer schmerzte der Nacken, dort wo ihn der Schlag getroffen hatte. Zamorra fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Seine Bewegungen erfolgten langsam und ziellos.
    Schon spürte er, wie ihm die Luft knapp wurde.
    Er sah Nicole vor sich, sah einen Blitz, der aus dem Blaster schoss. Dann wurde sie von einem Schlag herumgeworfen. Die Waffe schlitterte über den Boden.
    Seine Hände krampften sich um die eigenen Waffe. Der Finger tastete nach dem Abzug. Das Ziel vor seinen Augen verschwamm. Haarscharf ging der Schuss an Nicole vorbei. Er wusste nicht, ob er getroffen hatte, und er wusste nicht, wie viele Gegner sich noch auf dem Gang befanden. Er wusste nur, dass er Nicole im Stich lassen musste, wenn er ihr Leben retten wollte.
    Sie wird es schaffen, dachte er. Sie muss es schaffen.
    Er sandte den gedanklichen Impuls an Shado, ihn sofort zurückzuholen.
    ***
    Shado öffnete die Augen.
    Er hörte den Ruf.
    Zamorra…?
    Die Stimme klang seltsam gedämpft, als würde sich der Sprecher hinter einer Mauer befinden. Aber hier gab es keine Mauern. Nicht in der Traumzeit.
    Der Rufer wurde immer ungeduldiger.
    Shado schloss die Augen. Er war am Ende seiner Kräfte.
    Da näherte sich ihm eine Gestalt.
    Du darfst jetzt nicht aufgeben, Shado, sagte Kanaula, der Regenbogenmann. Du wirst gebraucht. Du musst ihn zurückholen.
    Shado erinnerte sich. Er hatte Zamorra in das Schiff geträumt. Aber der Kontakt war so schwach. Es würde seine Kräfte übersteigen, Zamorras Geist in seinen Originalkörper zurückzubringen.
    Nein, das wird es nicht. Du bist kräftig, Shado.
    Hilf mir, Kanaula! Ich schaffe es nicht allein.
    Der Regenbogenmann erwiderte nichts, aber Shado spürte, wie ihn neue Impulse durchströmten. Er war nicht allein. Kanaula unterstützte ihn. Er durfte nicht versagen!
    Da nahm er all seine Kräfte zusammen und holte Zamorras Geist zurück. Es gelang, aber es kostete Shado mehr, als er jemals für einen anderen Menschen gegeben hatte.
    Als der Transport abgeschlossen war, sank Shado erschöpft zusammen. Die Schwäche übermannte ihn, und er ließ es geschehen, dass ihn die Schwärze umfing.
    ***
    Der Meister des Übersinnlichen keuchte auf, als er auf dem Traumzeitplatz wieder zu sich kam. Er tastete nach seiner Kehle und sog die Luft ein, als sei er dem Ersticken nahe gewesen.
    »Verdammt, Shado, ich habe schon gedacht, du lässt mich auf dem Schiff verrotten…«
    Wolly hatte sich neben Shado gekniet und fühlte nach dessem Puls. »Der Transport hat ihn überfordert. Er ist bewusstlos. Was ist passiert?«
    »Wir sind angegriffen worden. Ein paar der Unsichtbaren sind tot.«
    »Er konnte dich nicht hören«, sagte Wolly. »Ich glaube, der Transport hat seine letzten Kräfte gekostet.« Als er Zamorras ernste Miene
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