Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0752 - Die Konfrontation

Titel: 0752 - Die Konfrontation
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das Transmittergerät somit provisorisch wieder. Dann nahm er seinen Aktenkoffer und verließ zusammen mit mir die Kuppel.
    Wieder war es Maylpancer, der uns erwartete. Seine Augen funkelten in einem eigenartigen Licht, und seine Lippen zuckten.
    Er war selbstsicherer geworden und glaubte, uns durchschaut zu haben. Er hielt uns tatsächlich für so einfältig, wie wir wollten.
    Wortlos führte er uns in den Konferenzraum, wo Hotrenor-Taak in einem mächtigen Sessel saß und auf uns wartete. Der Lare erhob sich nicht von seinem Platz.
    „Setzen Sie sich, meine Herren", sagte er in einwandfreiem Interkosmo. „Ich freue mich, daß Sie sich eingefunden haben."
    Er deutete auf die Plätze, die für uns bestimmt waren. Zwischen ihnen und ihm befand sich der breite Tisch, auf dem Getränke und Erfrischungen standen.
    „Wir bedauern das Mißverständnis, das durch die zu hohe Zahl der SVE-Raumer entstanden ist", erklärte er in einem Ton, der unschwer erkennen ließ, daß ihm diese Sache höchst gleichgültig war.
    „Schon vergessen", erwiderte ich.
    Sein von Schwerefeldern getragener Sessel schwebte näher an den Tisch heran. Er stützte sich mit den Unterarmen auf.
    „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, Atlan", sagte er dann, „wollen Sie mir ein Angebot machen."
    „Ich möchte mit Ihnen über Perry Rhodan sprechen", korrigierte ich.
    „Er ist also tatsächlich wieder in dieser Galaxis?"
    Ich sah keinen Grund, ihm nicht zu bestätigen, daß seine Informationen richtig waren. Früher oder später würde er es ohnehin erfahren, und einen unmittelbaren Nutzen konnte er aus seinem Wissen nicht ziehen.
    „Ich habe vor wenigen Tagen mit ihm gesprochen."
    „Wo?" Diese Frage kam blitzschnell. Hotrenor-Taak beugte sich noch weiter vor. Er hoffte, mich überrumpeln zu können.
    „In dieser Galaxis", antwortete ich lächelnd.
    Er blickte mich durchdringend an. In seinem dunklen Gesicht arbeitete es. Dann strich er sich behutsam mit den Fingerspitzen an seiner roten, vogelnestartigen Frisur entlang. Er nickte.
    „Gut", sagte er. Und tat, als sei er mit meiner Antwort vollkommen zufrieden. Hatte er tatsächlich geglaubt, mir auf diese Weise das Versteck des NEI entlocken zu können? „Das wollte ich wissen."
    Erst jetzt fiel mir auf, daß Maylpancer mit uns in den Raum gekommen war. Bis jetzt hatte der Lare mich mit seiner kraftvollen Persönlichkeit gefangengenommen. Der Überschwere saß am Ende des Tisches und hörte vorläufig nur zu.
    Ich war davon überzeugt, daß er früher oder später in die Diskussion eingreifen würde. .
    „Der Terraner Rhodan ist in der Galaxis aktiv geworden", fuhr ich fort. „Er verhält sich nicht passiv wie das NEI, sondern er ist entschlossen, offensiv zu werden. Ich mißbillige diese Haltung, und das habe ich Rhodan gegenüber auch deutlich zum Ausdruck gebracht."
    Ich war entschlossen, Hotrenor-Taak gegenüber bei der Wahrheit zu bleiben. Ein falsches Spiel von meiner Seite aus hätte alle Erfolgschancen von vornherein zunichte gemacht.
    „Ich will Ihnen weiterhin sagen", fuhr ich fort, „daß ich Rhodan auf keinen Fall unterstützen werde. Ich habe entsprechende Anträge des Terraners strikt abgelehnt. Ich habe ihm keine Raumschiffe zur Verfügung gestellt und ihm alles verweigert, was seinen Offensivplänen dienen könnte."
    „Über wie viele Schiffe verfügt Rhodan?" fragte Maylpancer scharf. „Welche Waffensysteme hat er? Von wem wird er unterstützt? Das sind Fragen, die Sie unbedingt beantworten müssen, Atlan."
    Ich schüttelte, den Kopf.
    „Sie mißverstehen mich, Überschwerer", entgegnete ich.
    „Lassen Sie es mich also noch deutlicher sagen: Ich bin nicht hier, weil ich Rhodan verraten will, sondern weil ich erreichen will, daß es beim Status quo bleibt.
    Ich will keinen Terror auf den von Menschen besiedelten Planeten, und ich will, daß Sie das NEI auch weiterhin in Ruhe lassen."
    „Fromme Wünsche", kommentierte Maylpancer sarkastisch.
    „Durchaus nicht", fuhr ihm der Lare in die Parade. „Das sind Dinge, die auch wir nicht wollen. Wir legen keinen Wert auf militärische Auseinandersetzungen. Ich erwarte allerdings, daß Sie uns mehr über Rhodan und seine Möglichkeiten sagen."
    „Das lehnte ich vorhin bereits ab", erklärte ich mit Nachdruck.
    „Und dabei bleibt es. Ich werde mich jedoch erneut mit Rhodan in Verbindung setzen und ihn dazu veranlassen, seine Offensivpläne aufzugeben. Das aber nur, wenn ich diesen Planeten mit der Gewißheit verlassen kann,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher