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0751 - Kampf um den Höllenthron

0751 - Kampf um den Höllenthron

Titel: 0751 - Kampf um den Höllenthron
Autoren: W.K. Giesa
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Wendelkraut«, lästerte Fooly. »Ihr müsst ihn darin wendeln und dann etwa drei Wochen lang kochen. Dann ist er genießbar. - Ich schenke ihn euch. Guten Appetit!«
    »Ich drehe diesem Drachen den Hals um!«, zürnte Marchosias.
    »Verschieb das auf später«, sagte Zamorra. Er wandte sich Stygia zu.
    »Wie wir gesehen haben, ist der Thron wieder ungefährlich. Das heißt, er muss nicht mehr von uns zerstört werden. Damit ist unsere Arbeit erledigt. Du hast versprochen, uns heimzubringen…«
    »So, habe ich das?«
    In Stygias Augen funkelte es böse.
    »Könnte es nicht eher sein, dass…«
    »Pass auf, was du sagst«, raunte Zamorra ihr zu. »Du weißt, was passiert, wenn wir nicht zurückkehren. Kannst du dieses Risiko eingehen? Und gerade angesichts der momentanen Situation wirst du kaum Zeit haben, darüber nachzudenken, wie du uns trotzdem noch austrickst.«
    Sie begriff, dass er sie durchschaut hatte.
    Und sie wusste auch, dass ihr jetzt tatsächlich die Zeit nicht blieb. Fieberhaft suchte sie nach einem Ausweg.
    »Ich kann euch nicht gehen lassen, und muss es doch«, flüsterte sie.
    »Chef, du brauchst ihre Hilfe nicht«, sagte Fooly leise. »Ich sagte doch, ich kenne den Weg!«
    »Bist du wirklich sicher?«
    Fooly nickte.
    Aufmerksam sahen Calderone und Marchosias herüber. Sie schienen misstrauisch zu werden.
    »Dann geht«, flüsterte Stygia. »Ich werde euch scheinbar angreifen und aufzuhalten versuchen. Das muss ich tun, um mein Gesicht zu wahren. Aber ich werde euch nicht töten. Verschwindet! Los!«
    Zamorra nickte.
    »Wir wissen deine Großzügigkeit zu schätzen«, sagte er.
    »Ich hasse euch!«, zischte Stygia, »und ich werde alles daran setzen, euch zu vernichten - trotz eurer Erpressung! So wahr mir LUZIFER helfe!«
    Zamorra gab dem Drachen einen Klaps auf den Flügel. »Dann los!«
    ***
    Fooly breitete tatsächlich seine Stummelflügel aus und flatterte seinem Ziel entgegen, das er sich sorgfältig eingeprägt hatte. Zamorra und Nicole rannten hinter ihm her. Der Drache entwickelte trotz seiner Plumpheit und des bizarren Aussehens seiner Flugkünste ein erstaunliches Tempo.
    »Stehen bleiben!«, schrie Stygia und verschleuderte magische Blitze. Sie trafen tatsächlich - aber sie wurden von den regenbogenfarben schimmernden Umhängen der beiden Menschen absorbiert. Noch ehe Marchosias oder Calderone eingreifen konnten, hatte Fooly den Anfang der Spur erreicht, ließ sich zu Boden fallen und griff nach Zamorra und Nicole.
    Im nächsten Moment verschwand er mit ihnen aus dem Thronsaal.
    Sie materialisierten an einem anderen, wesentlich öderen Ort.
    »Oh«, sagte Fooly. »Eben sah das hier aber noch anders aus!«
    »Es ist eine instabile Zone der Hölle«, entfuhr es Zamorra erschrocken. »Wir müssen hier weg, schnell!« Und nicht nur, weil diese Zone instabil war, sondern auch, weil er befürchtete, die Dämonen könnten ihnen folgen. »Wohin jetzt?«, rief er dem Drachen zu.
    »Festhalten!«
    Und wieder fädelte Fooly sich in eine der Spuren ein - in jene, die er kannte.
    Sie führte die drei nach Caermardhin…
    ***
    »Sie sind entwischt«, wütete Stygia in gespieltem Zorn. »Ich weiß nicht, wie sie das gemacht haben! Wir können ihnen nicht folgen!«
    »Es ist auch uninteressant«, sagte Marchosias. »Es wird der Tag kommen, an dem sie sterben. Vielleicht schon bald.«
    »Es ist gar nicht so uninteressant«, hielt Calderone dagegen. »Weißt du überhaupt, wie gefährlich dieser Zamorra ist? Ich kenne ihn seit langer Zeit und…«
    »Die Hölle kennt ihn ebenfalls seit langer Zeit, mein Junge«, sagte der Marquis herablassend. »Wir wissen, wie wir ihn einzuschätzen haben.«
    »Offenbar nicht, denn sonst hätte er euch nicht über fast drei Jahrzehnte so viele Verluste beibringen können.«
    »Drei Jahrzehnte? Über Jahrtausende hinweg«, erwiderte Marchosias. »Du behauptest, ihn seit langer Zeit zu kennen, und weißt nicht, dass er schon in ferner Vergangenheit aktiv war? Er beherrscht die Zeitreise! Und, wenn du ihn doch so viel besser kennst als wir, warum hast du es nicht geschafft, ihn zu beseitigen?«
    »Ihr ja auch nicht.«
    Der Marquis grinste spöttisch, was seinem Wolfsgesicht deutlich anzumerken war.
    »Du bist kein Mensch mehr, sondern ein Dämon«, sagte er. »Dennoch redest du noch von ›ich‹ und ›euch‹, als gehörtest du nicht zu uns. Du solltest dich entscheiden, auf welche Seite du gehörst, und dein Denken und Reden entsprechend anpassen.«
    »Du brauchst mich
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