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0751 - Kampf um den Höllenthron

0751 - Kampf um den Höllenthron

Titel: 0751 - Kampf um den Höllenthron
Autoren: W.K. Giesa
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Fälschung!«
    »Wer sollte das Sigill eines Dämons fälschen?«, fragte Marchosias. »Ich fürchte, auf eine so dumme Idee käme nicht einmal Calderone.«
    »Wenn du mich für dumm hältst, Marquis, können wir gern einmal in einer Quiz-Show gegeneinander antreten«, sagte Calderone spöttisch.
    »Gut gekontert«, gestand Marchosias. »Aber noch einmal: Wer sollte ein Sigill fälschen? Und warum?«
    »Um den Verdacht auf mich zu lenken!«, heulte Aim.
    »Ja, aber sicher doch. Du bist ein Narr, Herzog. Ein ehrgeiziger Narr, aber trotzdem ein Narr. Siehst du diese beiden Menschen dort?« Er wies auf Zamorra und Duval. »Wenn ich den Thron manipulieren wollte, würde ich sie dazu überreden, ihn mit Magie zu präparieren. Mit ihrer Magie. Ich glaube nicht, dass sie sich lange gegen diesen Vorschlag sträuben würden. Immerhin könnten sie auf diese Weise wenigstens einen, vielleicht sogar zwei von uns ermorden. Das wäre doch viel einfacher, als das Sigill eines anderen Dämons zu fälschen, um den Verdacht auf ihn zu lenken.«
    »Das ist unglaublich!«, protestierte Aim. »Das ist ein Komplott! Ihr wollt mich…«
    »Es gibt eine ganz einfache Möglichkeit herauszufinden, ob Aim den Thron manipuliert hat oder nicht«, sagte Calderone. Er zog seine Schusswaffe, in die er längst wieder ein Magazin mit Dämonen tötenden Kugeln geschoben hatte, aus einer Falte seiner Kutte hervor und richtete sie auf Aim.
    »Wenn es Aims Magie ist, wird sie ihn selbst nicht verletzen. Also, Freund Aim, setz dich auf den Thron!«
    »Nein!«, heulte der Dämon. »Du bist wahnsinnig! Ich werde sterben!«
    »Woher weißt du das so genau?«, fragte Calderone frostig. »Du könntest ja auch einer Transformation unterliegen, oder erkranken, oder deine magischen Kräfte verlieren - je nachdem, was diese Magie bewirkt. Woher weißt du, dass sie tödlich ist, wenn du sie nicht selbst angebracht hast?«
    »Ihr - ihr habt gesagt, dass sie tödlich ist!«
    »Wir haben spekuliert. Es könnte alles auch ganz anders sein«, sagte Calderone. Er wechselte einen raschen Blick mit Stygia. Die Fürstin ließ nicht erkennen, ob sie Calderones Vorgehen billigte oder ablehnte.
    »Also«, drängte Calderone. »Setz dich auf den Thron. Wenn du es nicht tust, erschieße ich dich hier und jetzt, und das Problem ist für alle Zeiten erledigt.«
    »Tot bin ich dann doch so oder so!«
    »Das ist eben dein Pech«, sagte Calderone. »So wie es im Mittelalter das Pech der von deinesgleichen zur Hexerei verführten Frauen war. Sie wurden gefesselt ins Wasser geworfen. Gingen sie unter und ertranken, waren sie unschuldig, blieben sie aber an der Oberfläche, waren sie Hexen und wurden hingerichtet. Nun mach schon, ehe wir noch mehr Zeit verlieren.«
    Aim straffte sich.
    »Nein«, sagte er. »Das könnt ihr mit mir nicht machen.« Er begann magische Zeichen in die Luft zu malen, die sich gegen Calderone richteten.
    Dabei hatte er übersehen, dass Marchosias sich unmittelbar neben ihm befand.
    Der geflügelte Wolf packte ihn und schleuderte ihn durch die Luft - direkt auf den Thron zu.
    Aim schrie gellend auf.
    Er prallte auf das Gebilde.
    Sekundenlang geschah nichts.
    Dann begann der Dämon von innen heraus zu glühen. Er versuchte, sich aufzurichten, schaffte es aber nur halb. Flammen zuckten aus den Augen-, Maul- und Nüsternöffnungen seiner Köpfe. Aim schrie immer noch, als sein Körper bereits zu Asche wurde und zu Boden rieselte. Sein Brüllen hallte noch nach, als es ihn nicht mehr gab.
    Endlich wurde es ruhig.
    »Ups«, sagte Marchosias trocken. »Da haben wir uns wohl doch geirrt. Nun, man kann nicht immer gewinnen, oder?«
    ***
    »Potzblitz«, murmelte Fooly. »Ein Weg, der in Merlins Burg führt. Das ist ja hochinteressant. Führt er auch wieder raus?«
    Erneut benutzte der Jungdrache die Spur und landete wieder dort, wo er sich anfangs befunden hatte.
    »Ein direkter Weg zwischen der Hölle und Caermardhin«, sann er. »Ob es noch weitere direkte Wege irgendwohin gibt?«, An den Schleichhasen dachte er schon nicht mehr, aber daran, dass sich der Chef und Mademoiselle Nicole mit höchster Wahrscheinlichkeit irgendwo hier in der Hölle befanden. Aber die war groß und die Chance, jemanden zu finden, äußerst gering.
    Der Drache fädelte sich in eine der anderen Spuren ein - und ›sprang‹ sofort wieder zurück, weil ihm die Umgebung, in die er geriet, doch recht lebensfeindlich erschien.
    Ein dritter Versuch - mündete in endloser Schwärze, in einem Nichts,
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