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0750 - Ich bin dein Henker, Sinclair!

0750 - Ich bin dein Henker, Sinclair!

Titel: 0750 - Ich bin dein Henker, Sinclair!
Autoren: Jason Dark
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langen Fingernägel an, wurde dabei an gekrümmte kleine Dolche erinnert. Jetzt kratzten sie an der Außenwand des Sargs, als wollten sie damit beweisen, dass sie da waren und ihnen jeder die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken hatte.
    Die Männer starrten sie an. Horst Wehner mit glanzlosen Augen und leeren Blicken. Maitland kalt, wissend lächelnd. Einer, der genau Bescheid wusste.
    Und Willi Gläser voller Panik. Am ganzen Körper zitternd. Aber da war trotzdem etwas in seinem Innern, das er selbst nicht erklären konnte, ein Dritter jedoch als den wichtigen Funken des Überlebenswillens bezeichnet hätte. Und dieser Funke konnte, wenn einmal Öl hineingetropft war, zu einer Flamme werden.
    Und dieses Öl war plötzlich vorhanden. Willi spürte genau, wie etwas durch seinen Körper rieselte, das anders war als seine sonstige Angst. Es war die Kraft, die jedem Menschen von Gott mitgegeben worden war, und genau die schaffte er zu mobilisieren. Sie formierte sich zu einem Gedanken.
    Du musst hier weg! Du musst fliehen, bevor es zu spät ist!
    Tief atmete er durch. Es erleichterte Willi bereits, dass er diesen Gedanken hatte fassen können, und damit mobilisierte er seine letzten Kräfte.
    Jetzt gab es keine Rücksicht mehr auf Horst Wehner, der den Eindruck hinterließ, einer schrecklichen Faszination erlegen zu sein. In diesen entscheidenden Sekunden war sich jeder selbst der Nächste, und Willi Gläser wollte nicht noch tiefer in diesen höllischen Kreislauf hineingezogen werden.
    Wieder bekam der Deckel von unten her Druck und brach. Diesmal stärker als bei den ersten Versuchen, denn die vordere Hälfte des Oberteils zersplitterte.
    Willi wollte einfach nicht sehen, welche Kreatur sich im Sarg befand, für ihn war dieses Geräusch der Startschuss, endlich das zu tun, was er sich vorgenommen hatte. Er floh!
    Auf der Stelle und für Horst Wehner sowie Viktor Maitland überraschend drehte er sich um und jagte mit langen Schritten auf den Ausgang zu. Er wusste, dass die Tür nicht verschlossen war. Wenn er sie einmal erreicht hatte und nach draußen jagte, wo ihn keine Mauern mehr aufhielten, da hatte er seine Chance.
    Hinter sich hörte er laute Rufe. Er wusste nicht, ob auch Horst Wehner reagierte. Willis Füße hämmerten auf den Boden. Es hörte sich an, als wäre seine Flucht von harten Trommelschlägen begleitet.
    Der Boden wirbelte unter ihm weg. Er sah keine Trennlinien mehr zwischen den Steinen, sein Blick war einzig und allein auf die verdammte Tür gerichtet. Da musste er hin!
    Hinter ihm donnerte ein Ruf auf. Maitland wollte, dass er stehen blieb. Gläser lachte nur würgend. Im nächsten Augenblick hatte er die Tür erreicht und prallte gegen sie. Das kostete ihn wieder einige wertvolle Sekunden, aber seine rechte Hand rutschte ab. Mit dem Ellbogen landete er auf einer breiten Klinke, die sich nach unten bewegte.
    Jetzt war die Tür offen!
    Er zerrte an der schweren Klinke, drehte sich um und warf sich hinein in die dunklen Schatten der Dämmerung. Er dankte dem Himmel, dass der Zündschlüssel steckte. Wenn seine Flucht Erfolg haben sollte, musste er sie mit dem Wagen fortsetzen.
    Keuchend, von der Furcht gepeinigt und mit langen Schritten hetzte er auf den Lastwagen zu. Wie ein mächtiger schwarzer Kasten stand das Fahrzeug bewegungslos vor der Burg.
    Ihm war übel. Er lief torkelnd. Es gab keine Stelle an seinem Körper, die nicht schweißnass gewesen wäre. Was hinter ihm geschah, darum konnte er sich nicht kümmern. Für ihn zählte nur der Wagen, der Start und das Fahren.
    Als er die Fahrertür erreichte, riss er sie auf. Das rechte Schienbein stieß er sich hart an der Stufe. Willi schrie vor Erleichterung auf. Die Fahrerkabine, in die er sich buchstäblich hineinwarf und die noch so stickig von der aufgeheizten Luft war, kam ihm vor wie eine Insel der Sicherheit. Er hämmerte die Tür zu und brüllte auf, während seine Finger nach dem im Schloss steckenden Schlüssel tasteten.
    Die Front des Wagens zeigte nicht mehr auf den Eingang der Burg.
    Willi konnte auch nicht sehen, was dort geschah, er drehte den Schlüssel – und jubelte auf, als er das Geräusch des anspringenden Motors hörte. Jetzt konnte ihm keiner mehr was!
    Willi Gläser fuhr los…
    ***
    Genussvoll hatte Viktor Maitland zugeschaut, wie sich das Wesen aus dem Sarg zu lösen versuchte. Für ihn war es der absolute Erfolg, nur noch Sekunden würde es dauern, bis sich der große Plan erfüllte.
    Da drehte Gläser durch und
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