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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis
Autoren: Unbekannt
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hatte.
    „Ich will wissen, welche Erfahrungen Sie gemacht haben", sagte Rhodan. „Falls Sie Mißbrauch mit dem Vhrato-Kult betrieben haben sollten, interessiert mich das nicht. Ich jedenfalls werde ihn nicht mißbrauchen. Ich habe keine Lust, irgendwo eine Massenhysterie auszulösen."
    „Darum geht es nicht", entgegnete ich. „Es geht einfach darum, den Menschen wieder mehr Mut zu geben. Gewiß könnten die Menschen in den ersten Stunden nach Ihrem Auftreten etwas zu überschwänglich reagieren, dann aber wird nüchterne Überlegung einkehren, und man wird begreifen, daß Sie kein Gott, sondern der Mensch Rhodan sind."
    „Nun erzählen Sie schon endlich", forderte er mich ungeduldig auf.
    Ich schloß die Augen und versuchte, mich an Einzelheiten zu erinnern. Dann berichtete ich: „Der Planet hieß Trampanot..."
     
    *
     
    Ich hatte Hyperfunknachrichten über Trampanot aufgefangen und darin vom Vhrato-Kult gehört. Er wurde, wie es hieß, nur von Vhrato-Priesterinnen ausgeübt, und da ich stets ein besonderes Interesse für Frauen entwickelt hatte, wurde ich neugierig.
    In der Hauptleitzentrale setzte ich meinen Posbi-Freunden auseinander, daß eine Beiboot-Expedition nach Trampanot unbedingt notwendig war. Die intellektuelle Auseinandersetzung dauerte etwa eine Stunde. Dann gaben die Posbis ihre Befürchtungen, daß ich direkt in den Tod flog, auf. Sie verzichteten sogar darauf, mich zu begleiten, statteten mich aber zugleich mit einer umfangreichen Funkausrüstung aus, so daß ich ständig mit ihnen in Verbindung bleiben konnte.
    Nebenbei - es war das letzte Mal, daß sie mich unbeaufsichtigt etwas unternehmen ließen.
    Die BOX-1278 flog in den Ortungsschatten der Sonne Trampaet, während ich mich mit einem Beiboot dem von Laren beherrschten Planeten näherte. Ich schlich mich vorsichtig heran und war mir des Risikos, das ich einging, durchaus bewußt. Doch ich war noch nicht vorsichtig genug, denn als ich die obersten Schichten der Sauerstoffatmosphäre durchstieß, erhielt das Beiboot einen Treffer.
    Ich mußte aussteigen. In einem flugfähigen Raumanzug fiel ich auf die Oberfläche von Trampanot zu und konnte beobachten, daß mein Kleinstraumer durch eine Rakete vollends zerstört wurde.
    Nun zeigte sich, daß mein Raumanzug nicht in Ordnung War.
    Ich stürzte viel zu schnell, und es gelang mir auch nicht, meinen Flug hinsichtlich der Richtung zu beeinflussen.
    In höchster Not rief ich meine Posbi-Freunde um Hilfe. Ich erhielt kurz darauf Antwort von ihnen und das Versprechen, daß sie mich herausholen würden.
    Dann näherte ich mich einem schimmernden Energiegebilde.
    Es war eine golden glänzende Kuppel, die einen Durchmesser von etwa zweihundert Metern und eine Höhe von siebzig Metern hatte. Mit aller Kraft versuchte ich, ihr auszuweichen, aber es gelang mir nicht. Als ich bereits fürchtete, in der Energiewand zu verbrennen, bildete sich eine Strukturlücke. Ich glitt hindurch, wurde weich abgefangen und rutschte dann an einer Ynkeloniumkuppel bis zum Boden herunter. Dabei verletzte ich mir das rechte Knie, Ich konnte nicht wieder aufstehen.
    Nach einigen Minuten erschien eine Frau vor mir. Sie war hochgewachsen und hatte eine athletische Figur wie ein Mann.
    Mit grimmigem Gesicht musterte sie mich.
    „Was willst du hier?" fragte sie barsch.
    Ich ärgerte mich über den Empfang. Redete man so mit einem, der knapp mit dem Leben davongekommen war? Mich ritt der Teufel, und ich erwiderte: „Sei still, Schwester. Ich bin der Verkünder des Sonnenboten. Das Sonnenverlies hat mich ausgespieen und direkt auf diese Welt geschleudert."
    Ich erwartete, daß sie über diesen Blödsinn lachen oder mir einen Tritt in die Seite geben würde. Aber ich täuschte mich. Sie bückte mich aus geweiteten Augen an, sank langsam auf die Knie, ergriff meine Hand und küßte sie. Dann sprang sie wieder auf und eilte davon.
    Ich streifte meinen Raumanzug ab und versuchte, mit meinen Freunden in Funkverbindung zu kommen, doch erfolglos. Die Energiekuppel wirkte wie eine undurchdringliche Schranke.
    Als ich mühsam und unter großen Schmerzen mein rechtes Bein aus dem Anzug wand, stürmte eine Horde von etwa dreißig Frauen auf mich zu. Sie trugen alle goldgelb leuchtende Umhänge, die an den Hüften mit schwarzen Bändern zusammengehalten wurden. Vor mir warfen sie sich auf den Boden. Sie griffen nach meinen Händen und küßten sie und murmelten dabei Worte, die ich nicht verstand. Dafür war ich mir aber vollkommen
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