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0750 - Ein Freund der Posbis

Titel: 0750 - Ein Freund der Posbis
Autoren: Unbekannt
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Zentrale, und vier bizarr geformte Posbis marschierten herein. Vier Matten-Willys folgten ihnen. Erst dann erschien der Mann mit der Pickelhaube. Überrascht erhob ich mich. Ich hatte ihn mir von der äußeren Statur her anders vorgestellt.
    Jetzt stand ich vor einem athletischen Hünen mit breit ausladenden Schultern und Händen wie Pranken. Er war füllig, wirkte jedoch nicht fett, sondern ungemein kräftig. Ich hatte das Gefühl, daß dieser Mann vor überschüssigen Energien geradezu barst.
    „Willkommen in der Milchstraße, Perry Rhodan", rief er mir mit dröhnender Stimme zu und zeigte mir dabei ein prachtvolles Gebiß. „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie ich mich freue."
    Spontan streckte ich dem Mann, der mir auf Anhieb sympathisch war, die Hand entgegen. Er machte auch Anstalten, sie zu ergreifen, zuckte jedoch im letzten Moment zurück, als einer der Posbis einen knarrenden Laut von sich gab.
    Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, verschlang dann verlegen die Hände ineinander, löste sie wieder voneinander, schob mir die rechte einige Zentimeter entgegen, warf einen scheuen Blick zu den Posbis hinüber und setzte danach ein verzerrtes Lächeln auf.
    „Äh - Sir, es ist mir - hm - ungeheuer peinlich", sagte er stammelnd. „Aber ich... ich kann Ihnen die Hand nicht geben. Sie verstehen?"
    Er blickte mich flehend an. Fellmer Lloyd lachte laut auf.
    „Nein, ich verstehe leider nicht", erwiderte ich halbwegs amüsiert. „Glauben Sie, ich bin vergiftet, in fernen Galaxien verseucht worden oder so etwas?"
    „Ja, Sir, das ist es. Ich meine, das ist es nicht. Nein, eigentlich meine ich, so ist es doch. Nein, meine Posbis glauben das, verstehen Sie. Und das könnte mich die Hand kosten."
    Ich blickte ihn sprachlos an und wußte nicht, was ich von ihm halten sollte. Hatte ich einen Irren vor mir?
    „Sie denken sicherlich, daß ich verrückt bin, Rhodan. Aber so ist es auch nicht. Ich bin vollkommen klar. Verstehen Sie? Ich bin Wissenschaftler. Mein Name ist Galto Quohlfahrt, obwohl Posbi Qualvoll vielleicht richtiger wäre, hähä ..."
    Ich setzte mich seufzend.
    „Sie sind wohl lange nicht mehr unter Menschen gewesen, wie?" fragte ich vorsichtig.
    Er nahm in einem Sessel neben mir Platz.
    „Lange ist ein relativer Begriff, Sir", erwiderte er. „Wenn er sich auf Frauen bezieht, dann muß ich zugeben, daß eine halbe Ewigkeit verstrichen ist. Meinen Sie Männer, dann habe ich das Gefühl, es wäre erst vor einer halben Stunde gewesen, daß ich zuletzt mit einem gesprochen habe."
    Er räusperte sich erneut und überwand seine anfängliche Verlegenheit.
    „Es ist so, Sir, daß meine Posbis mich als Posbi akzeptiert haben. Sie finden jedoch, daß mein Körper eine biologische Fehlkonstruktion ist. Kleinste Verletzungen führen daher zu sofortigen chirurgischen Eingriffen. Hätte ich Ihnen also die Hand gegeben, dann wären die Posbis sofort über mich hergefallen und hätten die Hand desinfiziert, vielleicht sogar amputiert und durch eine perfekte Prothese ersetzt."
    „Aha" machte ich und wußte immer noch nicht, was ich von Galto Quohlfahrt halten sollte.
    „In Ihren Augen ist sicherlich ziemlich verrückt, was ich treibe", fuhr der Mann mit der Pickelhaube fort. „Aber ich bin nun einmal leidenschaftlicher Posbi-Forscher. Vielleicht wissen Sie, daß man auf diesem Forschungsgebiet nur etwas erreichen kann, wenn man sich hundertprozentig auf die Posbis einstellt Und das habe ich getan. Nehmen Sie mir also bitte nicht übel, daß ich Ihnen den Händedruck verweigert habe."
    „Schon gut", erwiderte ich. Jetzt verstand ich wirklich, und Galto Quohlfahrt kam mir plötzlich gar nicht mehr verrückt vor. Er hatte vielleicht seine Sonderheiten, aber er war bei klarem Verstand.
    Er legte seine Hand auf die Haube aus rötlich-blau leuchtendem Verdichtungsstahl.
    „Mit dem Helm war das auch so", erläuterte er. „Eine kleine Verletzung hat mich die Kopfhaut und vielleicht sogar die Schädeldecke gekostet. Ich kann das nicht nachprüfen, weil ich den Helm nicht abnehmen kann."
    Ich nickte ihm zu.
    „Akzeptiert, Galto. Ich freue mich, daß Sie zu uns an Bord gekommen sind. Wissen Sie, daß Sie der erste Terraner sind, dem wir nach unserer Rückkehr in die Galaxis begegnet sind?
    Noch weiß niemand davon, daß wir wieder hier sind."
    „Niemand?" fragte er verblüfft. „Dann haben meine Freunde in dem Beiboot mir etwas ganz anderes mitteilen wollen. Ich habe gar nicht hingehört, weil Ihr
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