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0748 - Maori-Zauber

0748 - Maori-Zauber

Titel: 0748 - Maori-Zauber
Autoren: Austin Osman
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Prinzessin zu retten. Zeit für einige Vorbereitungen«, sagte des Esseintes mit seiner Fistelstimme und nahm die Muscheln von den Augen des geschnitzten Kopfes.
    Die Augen wiesen zur Tür, durch die Zamorra treten würde. Dann würde er verloren sein!
    Nicole lief rot an. Sie musste Zamorra auf irgendeine Art warnen! Sie musste etwas tun!
    Sie konzentrierte alle Kräfte und warf sich gegen die Fesseln, brachte so den Stuhl aus dem Gleichgewicht. Das schwere Sitzmöbel schwankte und kippte um. Die hohe Lehne schlug gegen den Tisch, der ruckte zur Seite, der tödliche Kopf fiel um und polterte zu Boden.
    So war es zumindest geplant…
    Vielleicht hätte Nicole den Plan sogar durchführen können, doch des Esseintes ließ es nicht so weit kommen. Bevor der Stuhl zur Seite kippen konnte, spürte Nicole, wie eine unsichtbare Kraft ihn in die Höhe riss, ihn dabei umdrehte. Kopfunter schwebte Nicole im Raum, ihre Augen waren auf gleicher Höhe mit denen des Grafen.
    Der schüttelte mit gespielter Empörung den Kopf. »Ein Versuch, Ihren zukünftigen Ex-Gefährten zu warnen, ist Ihr gutes Recht, Gnädigste. Aber dass Sie mich für derart unbegabt halten - das verletzt denn doch meine nicht unbeträchtliche Eitelkeit.«
    Der Stuhl schwebte nun höher und setzte sanft mit den Beinen an der Decke auf.
    »Die moderne Frau liebt es bekanntlich, wenn Sie alles im Überblick hat«, kommentierte Graf des Esseintes.
    ***
    Leise fluchend rieb sich Zamorra das schmerzende Knie. Diese Bronzevase hatte er übersehen. Das Scheppern, mit dem sie die Treppe hinuntergerollt war, war ebenso wenig hilfreich wie die blauen Flecke, die er sich bei dem Zusammenprall zugezogen hatte. Er schlich die Treppe weiter hinab und sagte sich, dass alle Vorsichtsmaßnahmen jetzt nur noch symbolischen Sinn haben konnten.
    Die Bronzevase von halber Mannshöhe war in den Stoffwulst eines Fenstervorhangs gerollt. Ein Nachtfalter hatte sich in den staubigen Vorhangfalten verkrochen und war aufgeschreckt worden. Schnarrend schwirrte er dem Dämonenjäger um den Kopf und entfernte sich dann durch den Flur.
    Jetzt erkannte Zamorra auch, was den Falter anzog. Am Ende des Flures schimmerte, immer wieder von den taghellen Blitzen überdeckt, ein Lichtschein. .
    »Hierher, Professor Zamorra!«, hörte er plötzlich die sich überschlagende Stimme des Grafen. »Kommen Sie schnell!«
    Der Dämonenjäger rannte los.
    Vor seinen Augen flatterte wieder der Schatten des Nachtfalters. Das verwirrte Insekt schwirrte gerade in das Lichtviereck, das durch die Türöffnung fiel.
    Plötzlich hörten die Flügel auf zu schlagen, und der Nachtfalter fiel wie ein Stein zu Boden. Er traf mit einem leisen Klirren auf und verpuffte in einer kleinen Staubwolke.
    Eine Falle!
    Jetzt gab es nichts mehr zu überlegen. Links neben Zamorra befand sich eine geschlossene Tür.
    Er drückte die Klinke.
    Verschlossen.
    Der Dämonenjäger verließ sich nicht allein auf seine Körperkraft. Der Strahl des Blasters schmolz das Schloss, und ein Tritt ließ die Tür auffliegen.
    Zamorra trat eilig in das dunkle Zimmer und hatte Glück. Im Schein einer Serie von Blitzen, deren Licht durch ein schmales Fenster fiel, sah er die Doppeltür an der Seite. Dahinter musste sich der Graf befinden!
    Wieder kam der Blaster zum Einsatz, als Zamorra die Türangeln beschoss.
    Dieses Mal war weitere Gewaltanwendung nicht einmal nötig. Die beiden Flügel der hohen Doppeltür wurden von ihrem eigenen Gewicht zu Boden gerissen.
    Zamorra schaute geblendet in den hell erleuchteten Raum und versuchte, sich zu orientieren. Nicole hing kopfüber unter der Decke. Graf Florace des Esseintes legte die Hand auf einen runden Gegenstand und drehte ihn auf Zamorra zu.
    Der Dämonenjäger handelte erneut instinktiv. Der rötliche Lichtblitz des Blasters zischte auf den Gegenstand zu, traf und zerstrahlte ihn. Es gab einen lauten Knall, und des Esseintes verschwand hinter einer Staubwolke.
    »Dann machen wir es eben auf die andere Art!«, kreischte der Graf wutentbrannt mit seiner Fistelstimme. Er tauchte plötzlich aus der Staubwolke auf und glitt auf Zamorra zu.
    Der Dämonenjäger schaltete die Waffe um auf Betäubungs-Modus und feuerte erneut. Die blau flirrenden Blitze umfächerten Graf des Esseintes, berührten ihn aber nicht und zischten unkontrolliert in den Raum.
    Der Graf ging kein Risiko ein. Er raste schwebend auf Zamorra zu und stieß ihn mit der Wucht einer Dampframme zurück in den dunklen Raum.
    Zamorra wurde gegen
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