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0748 - Maori-Zauber

0748 - Maori-Zauber

Titel: 0748 - Maori-Zauber
Autoren: Austin Osman
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Knochen, sondern warfen sich ohne Zögern auf die Gestalten, die aus dem Wasser krochen und sich in das Mauerwerk des Dammes krallten.
    Chardin wartete den Ausgang des Kampfes nicht ab, sondern rannte so schnell ihn seine Füße trugen zum Schloss…
    ***
    Der stechende Gestank des Heizöls verfolgte Zamorra und Nicole durch die unterirdischen Gewölbe. Die Tanks fassten Zehntausende von Litern, genug, um den gesamten Boden zu bedecken.
    Immer wenn die Krieger von den Blitzen des Amuletts oder von den Strahlen des Blasters verdampft wurden, senkte sich der Nebel in eine Öllache.
    Wo sich die beiden Flüssigkeiten vermischten, bildete sich eine zähe, klumpige Masse, und die Wasserdämonen versuchten vergeblich, wieder Gestalt anzunehmen.
    Jetzt bestand das Problem der Dämonenjäger darin, aus dem Labyrinth hinauszufinden.
    Eine Stimme kam ihnen zu Hilfe. Abbé Chardin stand am Eingang des Kellers und schrie aus Leibeskräften nach Professor Zamorra, bis dieser mit seiner Gefährtin endlich bei der Treppe anlangte.
    Mit heiserer Stimme berichtete der Priester, was sich an der Staumauer zutrug, und wurde - zum eigenen Erstaunen - nicht für verrückt erklärt.
    Zamorra kam erneut die rettende Idee. Er erinnerte sich an den Stab, den er fast dem falschen Huysmans gegeben hätte. Die Schlussfolgerung war klar - diesen Stab wollten die Wassergeister haben.
    Also musste das Gegenstück genau das sein, was sie vernichten könnte.
    »Ich erledige das«, erklärte Nicole bestimmt, als Zamorra das Gegenstück aus dem Schloss geholt hatte. »Du bleibst hier, falls sich noch etwas regen sollte.«
    Damit schob sie den Abbé zum BMW, der auf dem Hof stand.
    »Die Sache hier ist erledigt«, rief Zamorra ihr nach. »Es hat sogar aufgehört zu regnen.«
    Seine Lebensgefährtin achtete nicht auf diesen Einwand. Kaum hatte sich der Geistliche auf den Beifahrersitz gezwängt, gab sie Vollgas. Die schwere Limousine schoss rückwärts durch das Hoftor, fuhr eine enge Kurve und jagte dann mit auf geblendeten Scheinwerfern die Straße zum Dorf hinunter.
    Zamorra lauschte dem Motorengeräusch nach, das sich schnell entfernte.
    Zwei Ereignisse belehrten den Dämonenjäger, dass die Sache noch längst nicht beendet war.
    Zum einen schwebte aus der Nacht ein Mann heran. Die Gestalt wirkte monströs. Ein mit Tätowierungen bedeckter Fettberg, bekleidet nur mit einem Mantel, der über seinen Schultern hing.
    Als sich die Gestalt näherte, erkannte Zamorra frische Wunden - blutige Linien, die das Geflecht der Tätowierung ergänzten und veränderten. Schon der Anblick dieser Wunden, aus denen noch das Blut tropfte, ließ den Betrachter erschauern.
    Der Mann berührte neben Zamorra den Boden. Seine Hand streckte sich aus, strich dem Dämonenjäger über die Stirn.
    Als hätte sich in seiner Erinnerung eine Kammer geöffnet, die schon immer existierte, verstand Zamorra, wer der Mann war und was er wollte.
    Es blieb keine Zeit, sich über diesen Effekt zu wundern, denn das zweite Ereignis trat ein.
    Der Boden begann zu vibrieren. Erst leise, als würde in der Ferne ein schwerer Lastwagen vorbeifahren, dann heftiger. Schließlich klirrten die Scheiben des Schlosses.
    Der Boden riss auf, Spalten öffneten sich, klafften immer breiter und tiefer.
    »Eine Zisterne!«, stöhnte Zamorra. »Es gibt eine Zisterne!«
    Das Regenwasser hatte den riesigen unterirdischen Hohlraum gefüllt. Und Grataka hatte mit seiner Macht von jedem Tropfen Besitz ergriffen, ihn zu einem Werkzeug seines Willens gemacht. Alles vorherige war nur das Vorgeplänkel gewesen. Die Entscheidung kam jetzt.
    Aus dem Boden wuchs ein gigantischer Kopf. Das Monster schnaubte aus einer platten Nase, glotzte die Männer aus seinen riesigen mitleidlosen Augen an. Als es das Maul öffnete, glitzerten Dolchzähne.
    »Er hat sich mit Gankali verbündet!«, stieß der Manivatu hervor. »Er ist jetzt unbesiegbar!«
    Dröhnend, als würde sich vor ihren Blicken eine Rakete aus ihrem Silo in den Himmel schieben, wuchs der Schlangenleib des Monsters in die Höhe. Die Mauern von Schloss Loup bebten. Verzierungen wankten, lösten sich und polterten zu Boden. Fensterglas splitterte, Mauerstücke brachen ab.
    Der höllische Lärm, mit dem das Monster unaufhörlich Meter um Meter in den Himmel wuchs, überdeckte jedes andere Geräusch.
    Zamorras Finger umklammerten den Dhyarra-Kristall.
    Ich muss mich konzentrieren, ich muss mich auf das Bild konzentrieren, hämmerte es in seinem Kopf. Der blau
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