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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen
Autoren: W.K. Giesa
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an. Wovon die lebten, wusste Astardis nicht. Er wollte es auch nicht wissen. Vielleicht gingen sie ja auf Jagd und holten sich ihre Opfer. Es war ihm egal. Mochten sie doch auch Stygia holen! Wen kümmerte das schon?
    Aber er wusste, dass er dieses Land für seine Zwecke nutzen konnte.
    Und nach tausend Jahren kehrte er jetzt zurück, um genau das zu tun.
    Das Land der Spinnen musste das Ende des Dämonenjägers Zamorra werden.
    Astardis bereitete den Untergang seines Feindes sorgfältig vor.
    ***
    »Patricia braucht ziemlich lange für ihren Einkauf«, fand Zamorra. Er sah auf die Uhr. »Wie lange ist sie jetzt unterwegs? Etwa fünf Stunden…«
    »Vielleicht ist sie in Roanne nicht fündig geworden und sucht jetzt anderswo«, überlegte Nicole. Sie dachte ebenfalls darüber nach, wie Rhett und Fooly es geschafft hatten, in dieser Jahreszeit eine derartige Menge von Fliegen zu beschaffen. Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu. Die Sache ließ sie einfach nicht mehr los.
    »Ich habe trotzdem ein ganz blödes Gefühl bei der Sache«, sagte Zamorra. »Weißt du, welchen Laden sie aufsuchen wollte?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Vielleicht weiß William es.«
    Zamorra rief ihn über das Visofon an. »Ich schaue mal nach, ob sie eine Notiz angelegt hat«, versprach er. Ein paar Minuten später war er wieder am Gerät und nannte den Namen des Ladens und die Adresse.
    »Ich fahre hin«, beschloss Zamorra. Nicole trat an das Terminal und rief das Telefonverzeichnis von Roanne ab. Sie fand die Rufnummer des genannten Geschäfts und wählte sie an.
    Dann fragte sie nach Lady Patricia und lieferte eine Personenbeschreibung.
    Nein, eine junge Frau dieses Aussehens hatte das Geschäft heute nicht betreten.
    »Ich komme mit, Chef«, beschloss Nicole daraufhin.
    Wenig später waren sie unterwegs. Zamorra hatte vorsichtshalber die beiden Blaster für Nicole und ihn mitgenommen. Das ungute Gefühl in ihm wurde von Minute zu Minute stärker.
    Die Sonne stand bereits tief am Nachmittagshimmel. In Kürze setzte die Dämmerung ein. Wenigstens lag im Moment kein Schnee, aber er musste hier und da mit Glätte rechnen, wenn es erst einmal dunkel und damit richtig kalt wurde. Deshalb gab er vorher noch kräftig Gas.
    In Roanne kannte er sich aus. Als er den BMW in der Nähe des Ladens stoppte, sah er in der Dämmerung den Renault Twingo der Schottin.
    »Also doch«, murmelte er.
    Sie stiegen aus und kümmerten sich erst einmal um den Wagen. Der war unversehrt und sauber verriegelt. Am Scheibenwischer steckten zwei Strafzettel wegen Überschreitung der Parkzeit. Die weißmagischen Abwehrzeichen, die das Dekor ergänzten, waren ebenfalls noch in voller Funktion. Was auch immer passiert war, es konnte nicht geschehen sein, solange Patricia sich in ihrem Fahrzeug aufhielt.
    »Der Ladenbesitzer sagt, sie war nicht hier. Ihr Auto steht vor der Tür. Also ist hier was faul«, stellte Nicole fest. »Schauen wir uns die Sache doch mal näher an.«
    Zamorra schob sich an ihr vorbei und erreichte als erster die Ladentür. Sein Amulett, das er unter der gefütterten Lederjacke trug, reagierte nicht. Es stellte keine Ausstrahlung Schwarzer Magie fest. Das war ein Hinweis, wenn auch kein Beweis. In letzter Zeit hatte die magische Silberscheibe etliche Male einfach ausgesetzt, versagt.
    Zamorra schob die Tür auf. Er war so unhöflich, Nicole nicht den Vortritt zu überlassen - aus Sicherheitsgründen. Mit dem Amulett war er besser geschützt als sie, falls hier doch eine Falle lauerte.
    Aber nichts geschah.
    Der kleine Laden war vollgepackt mit Computern, Fotokopierern, Monitoren, sonstigem Zubehör und Regalen voller Computerspiele.
    Ein verhutzeltes Männchen erhob sich hinter einer vergleichsweise riesigen Theke. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich hatte vorhin angerufen«, sagte Nicole. »Und mich nach einer jungen Dame erkundigt, von der ich sicher bin, dass sie hier gewesen sein müsste.«
    »Ach ja«, krächzte das Männlein. »Ich erinnere mich. Der Anruf kam vom Château Montagne. Sie verwenden eine sehr ungewöhnliche Telefontechnik. Ich konnte die Herstellerkennung Ihres Gerätes nicht identifizieren. Ein Bildtelefon, rechnergesteuert, nicht wahr? Wer hat das konstruiert, wenn Sie mir die Frage erlauben?«
    »Woher wissen Sie, dass es sich um ein Bildtelefon handelt?«, fragte Nicole zurück. »Sie haben jedenfalls keines. Sonst hätte ich eine Bildunterdrückung angezeigt bekommen.«
    »Hören Sie«, sagte das
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