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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen
Autoren: W.K. Giesa
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Kopf gegen einen Steinblock. Etwas zerbrach knirschend. Glut und Asche bröckelten auseinander, gaben die Waffe frei, deren Strahl jetzt endgültig erlosch.
    Im gleichen Moment verschwand die bedrückende Aura.
    Nur die Übelkeit blieb. Nicole konnte sich nicht mehr unter Kontrolle halten. Keuchend und würgend sackte sie in die Knie. Mit jedem Atemzug holte sie den entsetzlichen Gestank des verbrennenden Dämons in ihre Lungen, die Übelkeit drohte ihr das Bewusstsein zu nehmen. Wie durch einen Schleier sah sie, wie der riesenhafte Doppelkörper sich auflöste. Er wurde durchsichtig und verschwand dann einfach im Nichts.
    Astardis war tot…
    ***
    Zamorra glaubte seinen Augen nicht zu trauen. Waren das Spinnen, die sich ihm näherten?
    Faustgroß waren sie, schwarze borstige Ungeheuer, die sich auf ihren acht Beinen unheimlich schnell näherten.
    Generell hatte Zamorra nichts gegen Spinnen. Solange sie nicht sehr viel größer wurden als der Nagel seines kleinen Fingers, und sie die lästigen Fliegen fingen und verspeisten. Aber die Größe dieser Spinnen überschritt bereits seine Toleranzschwelle.
    Ihre Anzahl ebenfalls.
    Es mussten einige hundert sein.
    Jetzt gesellten sich auch noch größere hinzu. Einige erreichten die Größe von Katzen.
    Und sie kamen alle auf ihn zu.
    Es war eindeutig, dass sie ihn als ihr Ziel ansahen.
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie nur kamen, um ihm einen guten Tag zu wünschen. Eher war es so, dass sie ihn als Überraschungsmenü auf ihre Speisekarte gesetzt hatten. An einer solchen finalen Ehrung war er allerdings herzlich wenig interessiert.
    Er gab ein paar Blasterschüsse in die Spinnenmenge ab. Einige der borstigen Biester platzten auseinander und gingen in Flammen auf. Die anderen ließen sich davon nicht beeindrucken. Sie umgingen die qualmenden Kadaver ihrer Artgenossen und drangen weiter vor.
    Zamorra jagte einen Spurstrahl an der kompletten Spinnenfront entlang und legte damit eine Art Feuerwall.
    Endlich kam die schwarze Flut zum Stillstand. Diese glühende Barriere mochten die anderen nun doch nicht mehr durchdringen.
    Aber das verschaffte ihm nicht besonders viel Zeit. Die Spinnen, die er mit dem Laser erwischt hatte, brannten nicht ewig. Sobald die Flammen erloschen, würde der Rest weitermarschieren.
    Er musste hier weg.
    Hastig setzte er sich in Bewegung und entfernte sich von der schwarzen Brut. Er bog in einen Seitengang des Labyrinthfragments ab, erreichte einen weiteren Kreuzungspunkt und -landete in einem Netz.
    Er konnte gerade noch den Kopf zurücknehmen. Aber an seiner Kleidung hafteten die klebrigen Fäden bereits und fesselten ihn…
    ***
    Es dauerte eine Weile, bis Nicole wieder atmen konnte, ohne erneute Wellen von Übelkeit zu verspüren. Es stank immer noch bestialisch nach verbranntem Dämon, aber sie rutschte auf den Knien von den schmorenden Resten weg, gewann ein wenig Abstand. Sie richtete sich auf, konnte sich an einen Steinblock lehnen und sog frischere Luft in die Lungen.
    Es war schon ein Vorteil, dass das Bedrückende verschwunden war, dass sie keine Kopfschmerzen mehr spürte. Die hatten sie beinahe umgebracht.
    Sie hielt immer noch den Blaster in der Hand. An seinem Lauf hafteten noch ein paar Reste des Dämonenschädels. Nicole seufzte. Die Waffe war ohnehin leer. Und in Ted Ewigks Arsenal gab es Ersatz. Sie ließ den Blaster einfach fallen, statt ihn zu säubern. Auf eine Strahlwaffe mehr oder weniger kam es nicht an. Das Arsenal war in dieser Hinsicht so gut bestückt, dass man eine ganze Hundertschaft hätte ausrüsten können.
    Sie kickte den Blaster mit der Stiefelspitze so weit wie möglich von sich.
    Sie kramte ein Taschentuch hervor, mit dem sie ihr Gesicht und ihre Kleidung so gut es ging von Erbrochenem reinigte.
    Astardis!
    Etwas schier Unglaubliches war ihr gelungen. Sie hatte den Erzdämon getötet, der bislang für unbesiegbar gehalten worden war!
    Und das durch einen Zufall, mit dem niemand hatte rechnen können!
    Sie war unbeabsichtigt in sein Versteck gelangt. Ein Versteck, das bis dahin niemand kannte, das möglicherweise selbst andere Höllenbewohner niemals gefunden hatten. Sie hatte Astardis in seinem geheimen Refugium aufgespürt und ihre Chance genutzt!
    Sie konnte es immer noch nicht so recht glauben, dass sie noch lebte und Astardis tot war! Er, der die Nachfolge des Lucifuge Rofocale angetreten hatte, nachdem dieser vom Dunklen Lord ermordet wurde…
    Sie lachte bitter auf.
    Ein so mächtiger Dämon - der in
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