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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen
Autoren: W.K. Giesa
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schaffte es gerade noch, die Hand etwas zu drehen - etwas mehr Bewegungsfreiheit hatte er sich ja inzwischen verschafft - und den Blaster abzufeuern. Der Strahl fuhr direkt in den zustoßenden Spinnenkopf und verbrannte ihn.
    Dennoch prallte die Bestie gegen ihn. Sie lebte immer noch.
    Zamorra schoss wieder, während ihm brennende Borsten die Wange aufrissen und seine Kleidung versengten.
    Plötzlich fiel die Spinne aus dem Netz. Ihre Beine zuckten nein ein paarmal, aber sie stellte keine wirkliche Gefahr mehr da.
    Zamorra brannte seinen linken Arm frei. Jetzt endlich konnte er den Dhyarra-Kristall aus der Tasche holen und sich auf den Befehl konzentrieren, das Netz aufzulösen. Ein paar klebrige Fäden, die keinen Kontakt mehr mit dem Rest des Netzes hatten, blieben dennoch an seiner Kleidung zurück. Er musste höllisch aufpassen, damit nicht irgendwo hängen zu bleiben oder sich selbst zu fesseln.
    Deshalb wollte er diese Reste auch auflösen.
    Aber dafür blieb ihm keine Zeit.
    Hinter ihm tauchte der Schwarm der kleineren Spinnen auf. Sie hatten seine Spur nicht verloren.
    Und aus der anderen Richtung erschienen zwei weitere Spinnen. Sie waren noch größer als das Monstrum, in dessen Netz er gelaufen war. Mehr als doppelt so groß! Und sie zeigten mit ihren sehr langen Beinen, dass sie keine Netzbauer, sondern springende Jäger waren.
    Innerhalb einer Sekunde konnten sie ihn erreicht haben!
    Und da sprangen sie auch schon!
    ***
    Nicole hielt sich die Nase zu, und wenn sie Luft holen musste, hielt sie sich ein Tuch vors Gesicht, um es als Geruchsfilter zu verwenden. Sie sah sich nach dem Dhyarra-Kristall um und fand ihn schließlich. Erleichtert hob sie ihn auf und verließ die Todesstätte des Herrn der Hölle so schnell wie möglich.
    Wie sollte sie jetzt weiter vorgehen? Blindlings nach einem Ausgang suchen?
    Wahrscheinlich blieb ihr nichts anderes übrig, wenn sie nicht ein neues Tor schaffen wollte, von dem sie nicht wusste, wohin es sie führte.
    Sie bewegte sich durch Gänge und Höhlen. Das Geheimversteck des Astardis war größer, als sie angenommen hatte. Aber Nicole konnte keinen Ausgang entdecken. Wohin sie sich auch wandte, immer endete ihr Weg an einer Felswand. Manche dieser Wände glühten, andere schienen sich permanent in ihrer Form und Struktur zu verändern. Ein Teil des Dämonenverstecks schien in eine der instabilen Zonen der Hölle zu reichen.
    Kein Wunder, dass ihn hier niemand aufspürte. Kein auch nur halbwegs vernünftiger Dämon wagt sich in die veränderlichen Gebiete, dachte sie.
    Sie wusste nicht, wie lange sie hier schon herumirrte, als sie endlich den Entschluss fasste, doch ein künstliches Tor zu erschaffen. Wohin auch immer es sie brachte - jeder Ort konnte ihr bessere Chancen bieten als dieser, den Schwefelklüften wieder zu entkommen oder wenigstens Zamorra zu finden. Sie war sicher, dass er sich längst nicht mehr in dem Schrumpfraum befand. Er würde versucht haben, ihr zu folgen, war dann aber an einem anderen Ort gelandet.
    Nicole konzentrierte sich wieder auf ihren Dhyarra-Kristall. Sie zwang ihn, ein Tor zu öffnen.
    Diesmal war es schwieriger, weil sie sich in keinen bereits existierenden Magiestrom einfädeln konnte, wie es bei dem schrumpfenden Raum der Fall gewesen war, und sie brauchte mehrere Anläufe, bis es endlich funktionierte.
    Für kurze Zeit öffnete sich ein neues Tor.
    Nicole schritt hindurch.
    Aber der Ort, an den sie nun gelangte, war der letzte, den sie hatte betreten wollen…
    ***
    Zamorra schoss auf eine der beiden riesigen Springspinnen. Damit konnte er sie aber nicht aus der Bahn bringen.
    Der Laserstrahl durchschnitt ihren Körper, aber sie begriff einfach nicht, dass sie bereits tot war.
    Die andere verfehlte ihn nur haarscharf, weil er einen Hechtsprung nach vorn machte und unmittelbar unter ihr wegtauchte.
    Er landete auf dem Bauch - und klebte mit den Fadenresten prompt am Boden fest.
    »Verdammt!« Er stemmte sich hoch, mit aller Kraft, die er besaß. Das Le-, der seiner Jacke riss, der Stoff der Jeans ebenfalls. Aber er kam wieder auf die Beine.
    Er sah sich um und stellte fest, dass die heranstürmende Spinnenhorde und die beiden Springer aneinander geraten waren. Die kleinen Spinnen fielen über die großen her und bissen sich an und in ihnen fest. Andere machten sich über den Kadaver des schäferhundgroßen Netzwebers her.
    Zamorra atmete tief durch.
    Rasch entfernte er sich, war diesmal aber wesentlich vorsichtiger. Er wollte kein
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