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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen
Autoren: W.K. Giesa
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die Kapazitätsanzeige der Waffe nur noch auf 50 Prozent Stand, hörte sie auf. Sie hatte alles um sich herum vergessen, hatte nur noch vernichten wollen.
    Das Ungeheuer löste sich auf.
    Natürlich. Einer der Doppelkörper des Astardis.
    Sie hatte zu viel Laserenergie verschwendet. Ein Bruchteil davon hätte gereicht. Jetzt war die Batterié nur noch halb voll. Und Astardis konnte jederzeit den nächsten Doppelkörper entstehen lassen!
    »Wo steckst du, Feigling?«, rief sie laut. »Zeige dich mir endlich!«
    Sie erhielt keine Antwort.
    Langsam ging sie weiter. Längst hatte sie die Orientierung verloren. Aber das war ohnehin kaum noch wichtig. Sie wollte Astardis töten. Was danach geschah, war eine andere Sache. Und wenn sie hier ohnehin nicht mehr lebend rauskam, war die Orientierung überflüssig.
    Plötzlich sah sie eine seltsame Gestalt vor sich.
    Sie ähnelte dem drachenschuppigen Monstrum, war aber viel kleiner. Sie war kaum größer als ein Salamander. Aber von ihr gingen Übelkeit und Kopfschmerz aus. Dieses lächerlich kleine Wesen verursachte die bedrückende Aura, die in diesem Höllenlabyrinth dominierte.
    »Astardis?«, rief sie überrascht aus.
    Der Salamander fauchte. Im Gegensatz zu seinem riesenhaften Double spie er Feuer. Eine gewaltige Flammenfront raste Nicole entgegen.
    Sie konnte gerade noch ein paar Meter zurückweichen, stürzte dabei. Zum Glück, denn so rasten die Flammen über sie hinweg, die sie andernfalls erfasst und verbrannt hätten.
    Sie richtete sich halb auf, zielte -und schoss auf den Salamander.
    Er kreischte wild auf. Neben ihm entstand ein riesiges Abbild seiner selbst, hastete auf Nicole zu. Schnappte nach ihr. Da wusste sie, dass es vorbei war.
    Hier und jetzt endete ein langer Weg.
    ***
    Zamorra gab nicht auf. Drei Fehlversuche konnten ihn nicht entmutigen. Immer wieder variierte er die befehlende Bilderkette ein wenig, bis der Dhyarra-Kristall endlich zugriff und das Tor öffnete.
    Es war kaum wahrzunehmen. Zamorra fühlte es eher, als dass er es sah. Sofort benutzte er es, ehe es sich wieder schließen konnte. Denn er war nicht sicher, wie lange der Dhyarra-Kristall es offen halten konnte.
    In den Schwefelklüften musste man mit allem rechnen…
    Eine seltsam flackernde, gelbliche Helligkeit umgab ihn an seinem Zielort. Es war erheblich wärmer als in dem schrumpfenden Raum, und Zamorra glaubte zu sehen, dass die entfernten Wände, aus denen das gelbe Licht kam, aus verfestigtem Feuer bestanden.
    Hier und da ragten Säulen auf. Trennwände unterteilten den Saal. Er ähnelte einem Labyrinth, dessen Gänge aber nicht irgendwo endeten, sondern nur sehr verwinkelt waren.
    Von Nicole war nichts zu sehen.
    »Verdammt!«, murmelte der Dämonenjäger. Offenbar war er an einem ganz anderen Ort herausgekommen als sie.
    Hätte er damit nicht rechnen müssen?
    Manchmal kam es darauf an, an welchem Platz ein Tor entstand. Eine Verschiebung um wenige Zentimeter konnte schon eine andere Richtung, ein anderes Ziel bedeuten. Allerdings fehlte Zamorra die Erfahrung mit künstlich erzeugten Toren. Fast immer hatte er bislang die natürlich vorhandenen Übergänge benutzen können.
    Er stellte fest, dass das, durch welches er hierher gelangt war, sich wieder geschlossen hatte. Es hatte keinen Sinn, sich die Stelle zu merken. Es würde ihn doch nur wieder in den Schrumpfraum zurückbringen, und das war momentan der letzte Ort, an dem er sein wollte. Hier, in diesem riesigen gelben Saal, hatte er wesentlich mehr Bewegungsfreiheit. Wenn Astardis ihn hier zu jagen und zu töten versuchte, hatte er es wesentlich schwerer.
    Aber wohin hatte es Nicole verschlagen?
    Das Amulett vibrierte weiterhin nur schwach. Das bedeutete, dass es keine unmittelbare Bedrohung gab. Zamorra setzte sich in Bewegung. Er musste herauszufinden versuchen, wo er sich befand.
    In den Schwefelklüften gab es vielfältiges Leben. Wenn es ihm gelang, eine der niederen Kreaturen einzufangen und zu befragen, half ihm das schon erheblich weiter.
    Unwillkürlich schmunzelte er. Das gelbe Licht aus Materie gewordenem Feuer - was, wenn er sich ausgerechnet hinter jener legendären Flammenwand befand, hinter welcher der Höllenkaiser LUZIFER residierte?
    Er zuckte mit den Schultern.
    Gegen LUZIFER selbst hatte er keine Chance. Der war auch für einen Dämonenjäger wie Zamorra eine Nummer zu groß. Und die Erkundung jener Sphäre jenseits der Flammenwand wäre mit Sicherheit das Letzte, was Zamorra jemals in seinem Leben tat.
    Aber
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