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0744 - Im Land der Spinnen

0744 - Im Land der Spinnen

Titel: 0744 - Im Land der Spinnen
Autoren: W.K. Giesa
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gespürt zu haben.
    Jedesmal, wenn er sich in den sieben Kreisen der Hölle aufhielt…
    ***
    Nicole taumelte in einen düsteren Raum. Etwas Dunkles legte sich über ihre Seele. Sie erkannte, dass sie sich im unmittelbaren Einflussbereich eines mächtigen Dämons befinden musste. Hier war seine Heimstätte.
    Es konnte nicht anders sein. Sie war sicher.
    Sie glaubte, mit irgendetwas Unheimlichen kollidiert zu sein, während sie hierher gelangte. Es war in die entgegengesetzte Richtung gerast.
    Und wo war Zamorra?
    Wieso war er nicht ebenfalls hier?
    Wieso waren sie voneinander getrennt worden?
    Das Tor, durch das Nicole hierher gelangt war, existierte nicht mehr. Das war vermutlich des Rätsels Lösung. Es hatte sich zu schnell wieder geschlossen.
    Verdammtes Pech!
    Aber diese ganze Mission stand wohl unter einem Unstern.
    Sie sah sich um und kämpfte gegen die Übelkeit an, die in ihr aufstieg. Kopfschmerzen kamen hinzu. Sie hatte noch nie unter Migräne gelitten, aber sie begann zu ahnen, dass die sich ähnlich auswirken musste wie das, was sie gerade hier erlebte. Es war noch nicht wirklich schlimm, aber schon sehr lästig, und alles ging von der bedrückenden Aura aus, die hier vorherrschte und sich schwer auf Nicoles Gemüt legte.
    Wo war sie hier gelandet?
    Doch nicht etwa…?
    Wenn es stimmte, was ihr da durchs Hirn zuckte, war das eine Sensation, aber damit war auch klar, dass sie dieses Abenteuer keinesfalls überleben konnte.
    Wenn sie tatsächlich in Astardis' Unterschlupf gelangt war, in sein geheimes Versteck…
    Nein, er konnte sie nicht am Leben lassen. Jahrtausende, Jahrzehntausende, vielleicht Jahrhunderttausende hatte er sein Geheimnis streng gehütet. Es war undenkbar, dass nicht zwischendurch ein anderer mal auf dieses Versteck gestoßenwar, durch konzentriertes Suchen oder durch Zufall, so wie es Nicole gerade erlebte. Aber es gab bislang niemanden, der das Versteck jemals hatte bekannt machen können. Es musste jede Menge Fallen geben, die selbst gegen Dämonen tödlich wirkten, umso mehr gegen Menschen.
    Wenn das hier wirklich das geheime Versteck des Astardis war, hatte Nicole verloren. Dann würde sie dieses Versteck niemals wieder lebend verlassen.
    Verdammt!
    Der Preis war zu hoch…
    Aber es gab keinen Weg zurück. So wie sie es vorhin nicht fertig gebracht hatte, den schrumpfenden Raum wieder zu verlassen, in den es sie von der Tür des Computerladens her verschlagen hatte, so gelang es ihr jetzt nicht, wiederum dorthin zurück zu kehren.
    »Also gut«, murmelte sie. »Wenn du dich versteckst, bist du verletzbar, Freundchen. Und ich bin hier, ich kann dich verletzen. Du hast dir mit mir ein tödliches Kuckucksei ins Nest geholt. Wenn ich hier nicht lebend rauskomme, stirbst du mit mir!«
    Wenn sie schon sterben sollte, dann wollte sie wenigstens einen der mächtigsten Dämonen mit in den Tod nehmen.
    Und Astardis war einer der mächtigsten. Und so gut wie unbesiegbar.
    »Das werden wir ändern«, flüsterte Nicole.
    Sie begann sich umzusehen…
    ***
    Astardis spürte, wie sein Doppelkörper von Zamorra zerschossen wurde und sich auflöste. Es störte ihn nicht weiter. Er wusste jetzt, dass sich Zamorra noch in dem Schrumpfraum befand. Wer aber war dann die Person, die hierher zu ihm gekommen war?
    Nicole Duval!
    Es war unfassbar.
    Er wollte Zamorra vernichten, und durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle drang dessen Gefährtin in sein Versteck ein!
    Das ging doch nicht mit rechten Dingen zu. Alles, was er gegen Zamorra unternahm, schlug fehl. Und gerade jetzt, wo er Stygia vorführen wollte, wie er mit seinem Gegner fertig wurde.
    Ausgerechnet jetzt!
    Sie würde ihn schallend auslachen!
    Und er hatte plötzlich das Gefühl, als habe sich der Wächter der Schicksalswaage persönlich gegen ihn gestellt.
    Dumpfe Furcht keimte in Astardis auf. Er hatte es seit Ewigkeiten nicht mehr nötig gehabt, persönlich zu kämpfen. Er wusste nicht, ob er das überhaupt noch konnte. Er hatte immer seinen Doppelkörper vorgeschickt.
    Er knurrte zornig.
    Das Menschenwesen musste vernichtet werden.
    Diesmal ließ er seinen Doppelkörper in seiner ureigensten Sphäre entstehen.
    Im gleichen Moment, als dieser Körper sich bildete, glaubte Astardis plötzlich, mit Nicole Duval nicht mehr allein in seinem Versteck zu sein. Aber dieser Eindruck war sofort wieder verschwunden.
    Eine nervliche Überreizung, eine Auswirkung der beginnenden Panik, die Astardis unterdrücken musste, wenn er den Kampf nicht
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