Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0743 - Inferno der Dimensionen

Titel: 0743 - Inferno der Dimensionen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
abbremste, die Richtung änderte, „wir sehen diese Ausbrüche nicht, aber jedesmal, wenn die Anzüge sich bewegen, finden Energieaufwallungen und kleine Hyperstürme statt."
    „Ich habe es auch gemerkt!" murmelte ich.
    Wir alle waren bereit, hintereinander durch den Antigravschacht in die Polschleuse hinunterzuturnen und dort unsere Geräte anzuwenden. Aber bisher hatten wir nur gesehen, daß die Wesensspürer in die Richtung der konkaven Wand gerissen wurden, daß die Anzüge augenblicklich mehr Energie aufwandten und sich dem Sog und den Turbulenzen entgegenstemmten, und nicht ein einziges Mal hatten Py und Olw um Unterstützung oder gar Rettung nachgesucht.
    Also schwebten wir weiter, starrten abwechselnd auf den größeren und den kleineren Anzug.
    Wir ahnten nicht einmal, wie sich diese Umwelt für die zwei Spezialisten der Nacht auswirkte.
    Sie sahen die Umwelt nicht wie Dobrak in Mustern, Zahlen, Gittern und Strukturen, sondern sie erkannten sie als Schichtungen von Farben und Strömungen.
    Vor ihnen wölbte sich eine riesige Schüssel, ein unglaublich zerklüfteter und vielfarbiger Kessel, in dem unbekannte Gewalten zu kochen schienen. Die Farben wechselten ununterbrochen, bildeten Wirbel und Spiralen.
    Aber immer war eine schwache Stelle in der Wandung das Zentrum eines solchen Farbwirbels, der sich in die Tiefe erstreckte, dort intensiver wurde, nach außen in wahnsinnige Turbulenzen ausartete, die aber heller und flüchtiger erschienen.
    Die Zentren dieser Strukturstürme, nur schwach und ungenau zu vergleichen mit den Ausbrüchen einer Sonnenkorona oder den Wirbeln auf der Oberfläche eines Sterns, rüttelten und rissen an den zwei We-sensspürern.
    Immer wieder arbeiteten die Triebwerke, die vergleichsweise überdimensioniert waren. Sie rissen entweder Py oder Olw aus den gefährdeten Zonen heraus und in die Richtung der Jet.
    Die Wesensspürer wußten, daß auf einen Notruf von ihnen hin die Terraner blitzartig eingreifen und nichts unversucht lassen würden, um sie aus der gefährdeten Zone herauszuholen.
    „Ich glaube", sagte Py nach ungefähr sechzig Minuten, „wir haben gefunden, was wir suchen. Hier, bei mir... ein ständige Quelle.
    Sie öffnet und schließt sich ununterbrochen. Ich sehe sie seit zehn Minuten immer wieder."
    „Ich komme!" erwiderte Olw.
    Sie hatten, unterstützt vom Mutterschiff und den Männern in den Pilotensitzen der Jet, bestimmte Sektoren der Kugelinnenwand abgesucht. Sie selbst waren zu klein, um von ihrer Position aus urteilen zu können, ob sie ein Gebiet bereits abgesucht hatten oder noch nicht, obwohl es natürlich deutliche Anhaltspunkte gab.
    Py hatte eine Turbulenzzone mit einem deutlichen Zentrum entdeckt.
    Im Gegensatz zu Hunderten anderer solcher punktförmig auftretenden Felder, die aus einer Vermischung von vier-, fünfund sechsdimensionalen Energien entstanden waren, blieb dieses Zentrum annähernd am gleichen Platz, wurde kleiner und wieder größer, sonderte Kraftlinien ab, entlang derer sich die Farben - Symbole für verschiedene Dimensionsenergien - verteilten.
    Die SOL mußte mit eingeschaltetem Beraghskolth dieses Zentrum sprengen und erweitern, dann würde sich das Schiff wieder in die Blase zurückschieben können. Das war für Py sicher.
    Wie ein Energiefunke kam der Spezialist der Nacht auf Py zugeschwebt, drehte sich ein wenig und bremste dann ab.
    Klickend stießen die beiden Anzüge zusammen.
    „Wo?"
    Py deutete mit einem Arm des Anzugs in die Richtung, faßte nach Olw und zog ihn mit sich. Sie schwebten einige Sekunden seitwärts oder nach oben - es gab auch hier keine deutlich feststellbaren Bezugspunkte wie oben und unten - und bremsten dann die schwere Konstruktionen ab.
    „Hier. Was hältst du davon?"
    Der Spezialist der Nacht studierte nachdenklich die Strukturen, die sich seinen Sinnen boten. Er verglich die Intensität der Farben mit den Erfahrungen, die er besaß. Schließlich, nach langem Schweigen, sagte er: „Es gibt zwei Möglichkeiten, Py."
    Sie sah zu, wie sich rund um die Hyperschwächung Strudel bildeten, ihre rasende Bewegung verloren und wegdrifteten.
    Nach wie vor blieb diese „Öffnung", die sich langsam vergrößerte und verkleinerte, eine Art Atembewegung der Dimensionen. Nicht ewig, aber langanhaltend. Die Form versprach Stabilität.
    „Entweder versuchen wir es sofort, dann ist der Erfolg sicherer...", führte sie nachdenklich an.
    Vor ihnen schloß sich und öffnete sich dieses hyperenergetische Loch in der Wand.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher