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0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld
Autoren: Volker Krämer
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müssen einen Rettungswagen… Wir…« Breiner war außer sich.
    »Ruhig, Hugo, ganz ruhig. Zamorra wird alles tun, um den Frauen hier zu helfen.« Brik Simon sah den Professor fragend an.
    »Kein Arzt, Brik, jedenfalls noch nicht jetzt.« Selbst Nicole war überrascht von Zamorras Worten, doch der ließ sich nicht beirren. »Wir werden zunächst etwas anderes versuchen, Nicole und ich.«
    Die nickte nun verstehend.
    »Die Dhyarras?« fragte sie leise.
    Es war nicht leicht, aber schließlich konnten sie mit Briks Hilfe Hugo Breiner dazu bewegen, wieder in den Hauptteil der Höhle zu gehen. »Bleib bei ihm, Brik! Nici und ich müssen jetzt alleine sein.«
    ***
    »Was glaubst du? Können wir hier wirklich etwas err eichen?« Nicole ging an der Reihe der acht Frauen vorüber und sah ihren Chef zweifelnd an.
    »Wenn ich das wüsste… Aber konventionelle Medizin wird hier nur eine Antwort kennen, und wie die lautet, kannst du dir sicher denken.«
    Nicole konnte. Acht Frauen würden ihre rechten Hände verlieren, vielleicht sogar ihr Leben. Jetzt lagen sie hier in einer Art Stasis gefangen, waren nicht viel mehr als Körperhüllen, die endlos weit von der Realität entfernt in einer eigenen Welt schwebten, aus der Mediziner sie vielleicht nie wieder befreien konnten.
    Zamorra seufzte. »Versuchen müssen wir es schließlich, nicht wahr? Vielleicht können wir eine Umkehrung des Prozesses einleiten, wenn wir uns nur stark genug gemeinsam darauf konzentrieren und die Kräfte unserer Dhyarras vereinen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.« Er stockte kurz. »Natürlich sind wir in dieser Zeitspanne hilflos wie zwei Babys. Sollte dieses Kollektiv uns angreifen, dann gute Nacht!«
    Sie umfassten die Kristalle mit beiden Händen und begannen mit der Phase der Konzentration.
    Nur mit dem Wunsch alleine war es bei den Dhyarras jedoch nicht getan, dazu gehörte mehr. Es war eine große Vorstellungskraft erforderlich, vergleichbar mit einem Filmregisseur, der die einzelnen Szenen seines nächsten Streifens bereits fix und fertig vor dem geistigen Auge hatte, bevor auch nur ein Meter Film gedreht war.
    Zamorra hatte es einmal eine Art schöpferischen Akt genannt, was der Sache auch ziemlich nahe kam, denn wenn der Bildhauer die Skulptur, die er erschaffen wollte, nicht bereits im rohen, unbearbeiteten Stein sehen konnte, würde er nie mit seiner Arbeit Erfolg haben, sie wahrscheinlich erst gar nicht beginnen.
    Jeder Vergleich hinkte zwangsläufig, aber es traf den Kern in etwa, wenn man so an die Sache heranging.
    Die Kräfte zweier dieser Sternensteine zu vereinen, war die ultimative Steigerung dieses Vorgangs, denn dazu bedurfte es zweier Menschen, die wie ein miteinander verschmolzenes Bewusstsein zu handeln im Stande waren.
    Zamorra jand Nicole waren solche Menschen, die wie ein gemeinsames Individuum denken und handeln konnten. Es bedurfte nur weniger Worte der Abstimmung, dann startete der Versuch.
    ***
    Das Kollektiv war wieder unter der Führung des Anna-Teils.
    Der Ausgang der Höhle war beinahe erreicht, als zwei der Menschen in den vorderen Teil der unterirdischen Anlage zurückkehrten. Die Hand, das ausführende Organ des Kollektivs der Bewusstseine, verharrte augenblicklich auf der Stelle. Aufmerksamkeit war das Letzte, was der Anna-Teil jetzt wünschte.
    Der Kontakt zu den gefangenen Frauen war beinahe ganz abgerissen, doch dem Kollektiv entging nicht, dass sich mit seinen Geiseln etwas veränderte, etwas das für die Bewusstseine nicht nachvollziehbar war. Es schien fast so, als würde im hinteren Teil der Höhle die Zeit stillstehen, nein, eher rückwärts ablaufen. Nicht real natürlich, doch für die acht Gefangenen schien das tatsächlich zu gelten.
    Der Anna-Teil wurde rasend! Alles war umsonst gewesen, einfach jede seiner Aktionen war zum Reinfall geworden. Und nun wurden die acht Frauen, in denen Anna die Reinkarnationen der Verräterin Lisa sah, auch noch damit belohnt, dass sie vielleicht das behalten durften, was man ihr so grausam genommen hatte!
    Alles durfte geschehen, nur das nicht.
    »Anna, lass es jetzt gut sein.«
    »Es ist vorbei, Kind, vorbei.«
    Die Stimmen drängten in die vordere Reihe des Kollektivs, doch der Anna-Teil hatte seine Macht und Dominanz zurückgewonnen und konnte sie kontrollieren.
    Vorbei? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Denn vielleicht konnte zumindest noch ein Teilerfolg die Niederlage versüßen.
    Der Anna-Teil spürte die Schwäche der beiden Menschen, die den
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