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0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld
Autoren: Volker Krämer
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weiß keine definitive Antwort für dich, Hugo.« Simon legte dem Freund beruhigend die Hand auf die Schulter. »Wir müssen noch Geduld haben. Doch lange warte ich auch nicht mehr…«
    ***
    Zamorra reagierte so schnell, wie er es selbst kaum für möglich gehalten hatte.
    Er war schlagartig wieder zu Bewusstsein gekommen, und es genügte ihm ein einziger Blick, um zu erkennen, wie die Lage sich verändert hatte. Er sah die schwarze, runzlig aussehende Hand, die sich um Nicoles Hals gelegt hatte, und er sah den Ausdruck in den Augen seiner Gefährtin. Mehr Informationen benötigte er nicht. Als Nicoles Handkante ihr Ziel verfehlte, handelte der Professor.
    Die Stablampe hatte er längst mit der rechten Hand ertastet, wohin der Dhyarra gefallen war, ließ sich jetzt nicht einschätzen.
    Es war ein gewagter Schlag, denn so ganz klar war sein Blick nach Nicoles Angriff noch nicht, zudem waren die Lichtverhältnisse katastrophal, aber er musste alles riskieren - und gewann!
    In einem Bogen schwang er die Taschenlampe mit großer Kraft auf seine Partnerin zu. Die improvisierte Keule sauste an Nicis Hals vorbei -und fetzte die grässlich anzuschauende Hand zur Seite.
    Mehrere Meter flog das schwarze Etwas durch die Luft, um dann gegen die Felswand zu klatschen. Reglos blieb es liegen.
    Zamorra sprang auf die Beine und zerrte Nicole aus der Reichweite der Hand in das Höhleninnere hinein.
    Nicole Duval röchelte, als wäre sie dem Erstickungstod nur knapp entronnen. »Danke, Cheri. Soviel zu deiner These, dass hier nichts Böses im Spiel wäre.«
    Zamorra leuchtete die noch immer bewegungslose Hand mit der Lampe an, während Nicole ihre Dhyarras vom Höhlenboden aufsuchte.
    »Das hier war tatsächlich verdammt böse«, sagte der Professor, »aber ich hatte ja auch nur den Mord an diesem Bauern gemeint.«
    Argwöhnisch näherte er sich der Hand.
    Nicole hielt ihn zurück. »Als ich unter ihrer Kontrolle stand - zumindest zum größten Teil da habe ich die Stimmen vieler Frauen vernommen. Das Mädchen war damals nicht ohne Hilfe, wie wir schon vermutet haben. Doch jetzt beherrscht die Kleine die anderen Teile dieses Kollektivbewusstseins praktisch nach Belieben. Und ich habe auch erfahren, wo die vermissten Frauen sind. Komm mit!«
    Sie wandte sich nach links, wo die Höhle anscheinend durch eine Felswand begrenzt wurde. Erst wenn man kurz vor der Wand stand, erkannte man einen abknickenden Gang, der zu einem weiteren Höhlenteil führte.
    ***
    »Anna! Anna! Komm zurück!« Die Stimmen waren laut, so laut.
    Der Schock hatte den Anna-Teil des Kollektivs in die tiefsten Tiefen gestürzt, aus denen es beinahe nicht mehr den Wgg zurück gefunden hätte. »Anna! Schnell, Anna! Wir müssen fliehen. Nur noch wenig Zeit.«
    Fliehen? Alles aufgeben? Noch hatte sie nicht zurück, was man ihr geraubt hatte. Aber der Anna-Teil war zu diesem Zeitpunkt nicht stark genug, die Macht über das Kollektiv zu übernehmen, und so fügte er sich vorläufig.
    Noch lag die Hand bewegungslos nahe der Wand, gegen die dieser Mann sie geschleudert hatte, denn sie wollte unentdeckt bleiben.
    Gerade waren zwei weitere Menschen - Männer! - in die Höhle geglitten und bewegten sich zum Kerker von Annas Gefangenen.
    Erst als die beiden sich entfernt hatten, kam langsam Bewegung in die Schwarze Hand von Taarnfeld. Einem Schatten gleich, bewegte sie sich zum Höhlenausgang hin.
    Hier konnte sie nichts mehr ausrichten.
    Ihr Rachefeldzug war gescheitert, doch er würde schon bald ganz neu beginnen!
    ***
    »Jelena!« Hugo Breiners Schrei hallte durch die Höhle.
    Sie hatten sie gefunden.
    Allesamt lagen die verschwundenen Frauen wie die Perlen einer Kette nebeneinander aufgereiht auf dem feuchten Boden des abzweigenden Teils der Kaverne.
    Die drei Stablampen der Männer erleuchteten die Kammer ausreichend, um erschreckend deutlich zu machen, was diese Frauen erlitten hatten und noch erlitten, denn sie lebten alle!
    »Das ist ja grausam.« Nicole war ehrlich entsetzt. »Schau dir ihre Hände an, Zamorra.«
    Der nickte nur, ebenfalls sichtlich geschockt.
    Die jeweils rechte Hand der hier liegenden Gefangenen war ab dem Handgelenk bis in die Fingerspitzen schwarz angelaufen! Die acht Frauen - allesamt augenscheinlich mit hohem Fieber kämpfend - würden ihre Hände verlieren, wenn man sie überhaupt am Leben erhalten konnte! Niemand wusste, ob es nicht zusätzlich auch noch zu psychischen Schäden gekommen war, die nicht reparabel waren.
    »Einen Arzt… Wir
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