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0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld

Titel: 0741 - Die schwarze Hand von Taarnfeld
Autoren: Volker Krämer
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in sein Pfarrhaus. Und später dann wurde sie ja sogar in der Kirche zu Taarnfeld in einer Vitrine ausgestellt.«
    »Das war wirklich schon alles?« Nicole gab sich damit noch nicht zufrieden, denn sie hatte längst erkannt, worauf Zamorra hinauswollte und unterstützte ihn.
    Kaplan Stockmann gab auf. Die Franzosen würden keine Ruhe geben, bis er alles berichtet hatte. »Nun gut, da war noch etwas. Die Verwalterin des Bauernhofs, auf dem diese Anna ja Fronarbeit verrichten musste, sie… Na ja, man fand sie einige Wochen später tot in den Stallungen auf. Sie war erwürgt worden, und die Würgemale stammten eindeutig von einer einzelnen rechten Hand.« Simon, Nicole und Zamorra hörten gebannt zu. »Und man erzählt sich noch etwas: Die rechte Hand der toten Verwalterin sei schwarz angelaufen gewesen. Nur die rechte Hand…«
    ***
    Es war ein mehr als seltsam anzusehender Trupp, der sich da kurz vor Mitternacht von Nassens Pfarrhaus aus in Richtung Wald bewegte.
    Vorneweg der Sonderling Peer, wie immer bewaffnet mit Feldstecher und Dackel. Dann folgte Hugo Breiner, der sich fest vorgenommen hatte, die Scharte vom Vormittag auszuwetzen, und der noch immer davon überzeugt war, dass jemand die Höhle weggezaubert haben musste. Drittes Mitglied war Brik Simon, dem die Geschichte nicht aus dem Kopf gehen wollte, die Kaplan Stockmann erzählt hatte. Am Schluss des Trüppchens gingen Nicole Duval und Professor Zamorra, die sich mit Amulett und Dhyarra-Kristallen ausgerüstet hatten.
    Den Nachmittag und am frühen Abend hatten sie in Simons Haus gemeinsam die Ergebnisse diskutiert, die man aus Stockmanns Legendenerzählung ziehen konnte - oder ziehen musste?
    »Du bist also überzeugt, dass die Schwarze Hand identisch mit der ominösen Spinne ist, Zamorra?«
    Der war seiner Sache mehr als sicher. »Überleg doch, Brik, führ dir die ganze Story vor Augen. Die verschwundenen Frauen, die letzten Worte der kleinen Anna, dann das erwürgte Wiesel, ich denke, es ist der Hand irgendwie in die Quere gekommen und musste deshalb sterben.«
    Simon konnte sich diesen Argumenten nicht entziehen. »Aber als wir ganz in der Nähe der Höhle vorbeifuhren, da hat mein Spürsinn nicht angeschlagen und dein Amulett auch nicht.«
    Nicole mischte sich ein. »Und du bist sicher, dass wir in der Nähe der Höhle waren?«
    Simon sah die Französin verdutzt an.
    »Hugo hat auch geglaubt, er würde uns dorthin führen, nicht wahr?«
    Brik musste ihr Recht geben. Inzwischen war er sich in dieser Geschichte bei überhaupt nichts mehr sicher.
    »Und was Merlins Stern angeht…« Zamorra hatte da so eine Ahnung. »Nun, das Amulett schlägt bei schwarzmagischen Aktivitäten an, es greift ein, wenn Nicole oder ich in Gefahr sind, aber ist diese Schwarze Hand denn wirklich böse?«
    Nicole und Brik sahen den Professor der Parapsychologie an, als hätte der seinen Verstand verloren.
    »Chef, manchmal glaube ich ernsthaft, du spinnst mächtig. Diese wilde Hand entführt hier massenhaft junge Frauen und du…«
    »Was, ich! Ich denke die Sache nur weiter, oder besser gesagt noch weiter zurück in die Vergangenheit.« In Zamorras Stimme schwang Wut mit. »Was hat das Mädchen denn getan, das man als böse bezeichnen könnte? Gemordet, werdet ihr sagen. Okay, stimmt, aber wie viele Morde gehen bis in die tiefste Steinzeit auf die Konten der Männer, die sich immer und immer wieder das Recht herausnahmen, über Körper und Seele eben solcher schwachen Kinder zu bestimmen?« Er hob die Hand, denn er konnte die Einwände Nicoles schon hören. »Ich weiß, Mord bleibt Mord, aber mir jedenfalls geht es gegen jeden Strich, dieses Mädchen als Werkzeug des Bösen zu betrachten.«
    Simon schüttelte den Kopf. »Das Mädchen nicht, aber hast du vergessen, was der Kaplan erzählt hat? Die Leute haben damals gesagt, es hätten viele Stimmen aus dem Kind gesprochen, bevor das Urteil vollstreckt wurde.«
    Das hatte der Professor natürlich nicht vergessen. »Ja, vielleicht war diese Anna tatsächlich besessen. Das werden wir sicher nie mehr in Erfahrung bringen, denn für uns geht es jetzt ausschließlich um die verschwundenen Frauen…«
    ***
    Der Dackelmischling wuselte ständig um Nicoles Beine herum und versuchte, sich ein paar zusätzliche Streicheleinheiten zu erschleichen. Mehrfach hatte ein geknurrtes »Hierher!« seines Herrchens diese Hoffnungen jedoch zunichte gemacht.
    Kurz vor der Stelle, an der sie am Vormittag die Höhle gesucht hatten, übernahm der
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