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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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den entsprechenden Befehl. Seine Gehirnimpulse wurden mit Hilfe eines positronischen Wandlers in positronische Kommandoimpulse umgewandelt und an die Schaltelemente der „angesprochenen" Aggregate weitergeleitet. Auf diese Weise konnten gleichzeitig Hunderte von Schaltvorgängen gleichzeitig und mit minimaler Verzögerung von einem Mann geregelt werden. Allerdings bedurfte es dazu einer beinahe übermenschlichen Konzentrationsfähigkeit, weshalb Emotionauten auch immer noch rar waren.
    Einige Offiziere in der Hauptzentrale wurden unruhig.
    Es waren die Menschen, die an Bord der SOL geboren und aufgewachsen waren und noch nie im Zentrum einer Galaxis gewesen waren.
    Anrat, Tschubai und Atlan dagegen blieben gelassen. Sie hatten das alles schon so oft erlebt, daß sie sich nicht einmal vor einer unkontrollierten, von außen herbeigeführten Transition fürchteten. Außerdem vertrauten sie auf die leistungsstarken Potronen-Kraftwerke der SZ-2 und die starken Schutzschirme.
    „Linearkonverter desaktiviert!" gab Senco Anrat bekannt. „Volle Energie auf Paratronschutzschirm!"
    Doch bevor die SZ-2 in den Normalraum zurückfallen konnte, wurde sie vom Hyperenergie-Einbruch erfaßt.
    Ras Tschubai sah die Umgebung vor seinen Augen verschwimmen. Das war allerdings nur eine optische Täuschung, hervorgerufen von den Nebeneffekten der Rematerialisierung.
    Von der Entmaterialisierung und dem Sprung durch das Hyperkontinuum selbst bemerkte er nichts. Diese Vorgänge liefen zu schnell ab, als daß menschliche Sinne sie erfassen konnten.
    Der Teleporter bemerkte, daß die anderen Personen in der Hauptzentrale stöhnten und ihre schmerzenden Nacken massierten. Sie waren im Unterschied zu ihm keine Ent und Rematerialisierungen gewöhnt und litten unter dem Entzerrungsschmerz, der einer Wiederverstofflichung folgte.
    „Also doch!" stieß Atlan hervor. „Anrat, wie ist der Zustand des Schiffes?"
    Der Emotionaut antwortete über seinen Interkomanschluß, da sein Schädel und der größte Teil seines Gesichts noch immer von der SERT-Haube bedeckt war.
    „Alle Systeme arbeiten einwandfrei", meldete Anrat sachlich.
    „Die Kontrollen für Fremdenergie-Einwirkung weisen aus, daß wir zu einer Transition gezwungen wurden und dabei eine Normalraum-Distanz zwischen zweihundert und dreihundertfünfzig Lichtjahren überbrückt haben."
    „Nur die Richtung läßt sich nicht feststellen", bemerkte Hilgram Eys-bert voller Bitterkeit. „Wir stecken irgendwo im galaktischen Zentrum, und wenn wir keinen Bezugspunkt finden, bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als in eine beliebige Richtung zu fliegen, bis wir aus dem Höllenkessel heraus sind und uns an den Sternen der Spiralarme orientieren können."
    Senco Anrat schaltete. Die SERT-Haube löste sich von seinem Kopf und schwebte zu ihrer Verankerung.
    Der Emotionaut seufzte erleichtert, dann schaltete er den normalen Platz-Interkom ein und wies die Ortungszentrale an, nach unbekannten Sternen und Sterngruppierungen zu suchon.
    Anschließend wandte er sich an den Arkoniden und meinte: „Wir verfügen in der Hauptpositronik über sämtliche Unterlagen, die jemals von Raumschiffen des Solaren Imperiums über die Zentrumskonstellationen zusammengetragen wurden.
    Das bedeutet, wir dürfen mit einer Wahrscheinlichkeit von fünf Prozent damit rechnen, daß die Positronik unter den angemessenen und überprüften Sternen der ortbaren Umgebung einen als bekannten Stern und damit als Bezugspunkt für die Orientierung identifiziert."
    „Ich kenne die Schwierigkeiten, sich im Zentrumssektor zu orientieren", erwiderte Atlan. „Was wir dabei am meisten brauchen, ist Geduld."
    Er wollte noch mehr sagen, doch da wurde er durch die aufgeregt klingende Stimme des Cheffunkers unterbrochen.
    „Hyperkomspruch in Interkosmo aus geringer Entfernung!"
    meldete der Offizier. „Wird konstant auf die SZ-2 gerichtet!"
    „Schalten Sie durch!" befahl Senco Anrat.
    Kurz darauf ertönte eine leicht an-und abschwellende Stimme, anscheinend eine menschliche Stimme, die sagte: „ ... wiederhole ich: Niederlassung Jota Großer Berg an driftendes Kugelraumschiff! Wir bitten um Kontaktaufnahme und Identifizierung! Bitte, melden Sie sich!"
    Atlan und Tschubai sahen sich an.
    „Haben Sie jemals etwas von einer Niederlassung im galaktischen Zentrumssektor gehört, die sich Jota Großer Berg nennt?" fragte der Arkonide.
    „Bisher nicht", antwortete der Teleporter. „Es dürfte im Zentrum überhaupt keine Niederlassung von
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