Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Energien.
    Scheinbar allen geltenden Naturgesetzen zum Trotz hatte sich in diesem aufgewühlten Sternen- und Gasmassensektor eine Scheibe aus kosmischer Mikromaterie gebildet, die sich in der Draufsicht als langsam rotierende Spirale zeigte. Ihr Durchmesser betrug 1,82 Lichtjahre, ihre Dicke durchschnittlich 150 Milliarden Kilometer.
    Für das bloße Auge war diese Staub- oder Dunstwolke allerdings unsichtbar, denn die in unmittelbarer Nähe stehenden fünftausend Sonnen und die grelleuchtenden Gasmassen überlagerten und zerrissen alle optischen Eindrücke. Einzig und allein die hochempfindlichen Ortungsanlagen der SVE-Raumer hatten das Gebilde entdecken können.
    In der Dunstwolke selbst befanden sich auf gleicher Ebene drei Sonnen, ein blauer Übergigant, der die gesamte Wolke in ein bläuliches Leuchten einhüllte, und eine Doppelsonne, die aus einem roten Riesen und einem schwachleuchtenden gelben Stern bestand. Ob diese Sonnen von Planeten umkreist wurden, hatten nicht einmal die larischen Ortungsgeräte ermitteln können.
    Dazu waren die Störwellenfronten innerhalb des galaktischen Zentrums zu stark, und sie störten praktisch auf jeder denkbaren Energieebene.
    Hotrenor-Taak vermutete allerdings, daß es mindestens einige Planeten gab. Nicht nur, weil Kor Kalmeck die falsche MARCO POLO in diesen Raumsektor gelotst hatte, sondern auch, weil gerade diese Position besonders dafür geeignet schien, die Keimzelle eines neuen terranischen Sternenreiches zu verbergen.
    Er hielt es allerdings für wahrscheinlicher, daß das gesuchte Versteck irgendwo in geringer Entfernung der Dunstwolke lag und daß die nebelhafte Spiralwolke den Terranern nur als Orientierungshilfe diente. Der blaue Überriese war sogar im Zentrum der Galaxis ein brauchbares kosmisches Leuchtfeuer.
    Grund für seine Vermutung war die Projektion, die von einem Ödplaneten in der Nähe ausgegangen war und ein dichtbesiedeltes Sonnensystem vorgetäuscht hatte. Hotrenor-Taak hatte den Planeten der Täuschung vernichten lassen.
    Inzwischen waren ihm Zweifel an der Zweckmäßigkeit dieser Maßnahme gekommen.
    Der Lare wußte, daß er den betreffenden Befehl nur aus Zorn über die Täuschung erteilt hatte, und er wußte auch, daß Zorn ein schlechter Ratgeber war.
    Doch die Zerstörung des Täuschungsplaneten ließ sich nicht mehr rückgängig machen. Deshalb setzte Hotrenor-Taak alle seine Hoffnungen auf die Untersuchung der psionischen Parazellstrahlung von Kalmecks Gehirn.
    Der falsche Perry Rhodan empfing die drei larischen Spezialisten persönlich im Hangar, in den das larische Beiboot eingeschleust worden war.
    Dabei erlebte er eine Überraschung, denn nur zwei der Spezialisten waren männlichen Geschlechts: Vrantan-Hoark und Quosam-Tuul. Liiryl-Saan war - eine Larin, und sie übte sogar auf einen Menschen eine starke Anziehungskraft aus.
    Außerdem stellte sich heraus, daß Liiryl-Saan die Chefin des Spezialistenteams war.
    „Führen Sie uns bitte zu Kalmecks Gehirn, Sir!" sagte sie freundlich nach der Begrüßung.
    Der falsche Rhodan fühlte sich einen Augenblick lang versucht, die Larin zu bitten, ihn „Perry" zu nennen. Dieser Anflug ging jedoch schnell vorüber.
    „Bitte, folgen Sie mir!" sagte er.
    Der Chefarzt erwartete die Besucher bereits in dem sterilen Raum der Bordklinik, in der der Behälter mit Kalmecks Gehirn auf der Ynkenit-Platte eines Seziertischs stand. Das Gehirn sah frisch aus, obwohl es nicht mit Blut versorgt wurde. Grund dafür war die energetische Stasisglocke, die von einem larischen Schwebegerät um den Behälter mit dem Gehirn projiziert wurde.
    Der Stasisprojektor war eines der Geräte, die der überlegenen larischen Wissenschaft und Technik entsprungen war.
    Seine Funktionsprinzipien waren streng geheim. Eine Sicherheitsschaltung sorgte dafür, daß kein Unbefugter das Gerät öffnen und untersuchen konnte.
    Die drei Laren hatten weitere Geräte mitgebracht, die sie schweigend rund um den Seziertisch aufbauten.
    Ohne den Stasisprojektor abzuschalten, führte Liiryl-Saan mit Hilfe eines Fernvergrößerungsfeldprojektors eine erste Untersuchung des Gehirns vor.
    „Schwere Läsion der Hauptleitnerven", stellte sie fest.
    „Wahrscheinlich durch Säure verursacht. Der Mann muß eine winzige, an die Nervenleiter angeschlossene Säurekapsel aus Biomasse im Gehirn getragen haben. Der Zerfall wurde wahrscheinlich durch eine Schockreizüberflutung bewirkt."
    „Schlechte Arbeit", erklärte Vrandan-Hoark abfällig. „Es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher