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0741 - Die falsche MARCO POLO

Titel: 0741 - Die falsche MARCO POLO
Autoren: Unbekannt
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Ihnen, Rhodan?" erkundigte er sich.
    Der falsche Rhodan protestierte nicht dagegen, daß Hotrenor-Taak ihn Rhodan nannte. Es war Teil des Planes, jeden Menschen an Bord der MARCO POLO mit dem Namen der Person anzureden, deren Rolle er spielte.
    „Sie ist stabil, Sir", antwortete er. „Die beiden Haluter konnten zwar nicht überwältigt werden, aber sie können auch nicht aus dem Bereich ausbrechen, in dem wir sie gefangenhalten. Er ist durch Fesselfelder abgeriegelt."
    „Sorgen Sie dafür, daß die Fesselfelder nicht versehentlich abgeschaltet werden!" befahl der Lare. „Weitaus mehr aber interessiert es mich, ob das Gehirn des Kor Kalmeck weisungsgemäß behandelt wurde."
    „Selbstverständlich, Sir", antwortete der falsche Rhodan.
    „Unsere Mediziner haben es sofort nach dem Exitus des Mannes entnommen und unter eine energetische Stasisglocke gelegt. Die letzte Überprüfung ergab, daß sein Zustand sich seitdem nicht verändert hat."
    „Das ist gut", erwiderte Hotrenor-Taak. „Inzwischen ist die von mir angeforderte Spezialistengruppe auf meinem Flaggschiff angekommen. Ich werde Vrantan-Hoark, Quosam-Tuul und Liiryl-Saan mit einem Beiboot zur MARCO POLO schicken. Sie sollten das Wissensgut des Verstorbenen erforschen."
    Er lächelte wieder, aber es wirkte alles andere als heiter.
    Leise fuhr er fort: „Die Erwähnung dieser Provcon-Faust durch Kalmeck läßt darauf schließen, daß die ehemaligen Solarier unter der Führung des Arkoniden Atlan in aller Stille ein neues Imperium gegründet haben.
    Wie ich den ehemaligen Imperator einschätze, hat er sein neues Sternenreich an einem Ort errichtet, den wir von uns aus niemals finden würden. Wir sind also darauf angewiesen, daß der Gegner uns selbst zu diesem Ort führt - und ich bin sicher, daß Kalmeck die entsprechenden Koordinaten kennt."
    Der falsche Perry Rhodan erschauerte unwillkürlich.
    „Sie sprechen von Kalmeck, als lebte er noch, Sir", wandte er ein.
    „Seine psionische Persönlichkeit existiert auch noch", erklärte der Lare. „Sie wäre nur entwichen, wenn das Gehirn nicht kurz nach dem körperlichen Tode entnommen und in Stasis versetzt worden wäre. Aber zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber, sondern überlassen Sie alles Erforderliche den drei Spezialisten, die ich zu Ihnen schicken werde. Ist das klar, Rhodan?"
    „Ja, Sir!" antwortete der falsche Perry Rhodan.
    Er wartete höflich ab, bis der Bildschirm seines Hyperkoms dunkel geworden war, dann schaltete er das Gerät aus, aktivierte den Interkom und unterrichtete den Chefarzt davon, daß in Kürze drei Spezialisten der Laren eintreffen würden, um sich mit dem Gehirn Kor Kalmecks zu befassen.
    Nachdem Hotrenor-Taak die Gehirnspezialisten verabschiedet hatte, setzte er einen lange vorbereiteten Geheimbefehl in Kraft.
    Daraufhin entfernten sich zwölf seiner SVE-Raumer von dem Verband, der außerhalb des Operationsraums der falschen MARCO POLO stand. Sie schlichen sich unter Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen an die MARCO POLO heran, gingen auf Ortungsdistanz und stoppten.
    Anschließend zogen sich alle Besatzungsmitglieder in die Hauptzentralen in den exakten Mittelpunkten ihrer Schiffe zurück.
    Die Projektoren, die die energetische Struktur ihrer Schiffe stabilisierten, wurden nach und nach abgeschaltet. Allmählich schrumpften, die SVE-Schiffe, die ja größtenteils aus materiell stabilisierter Energie bestanden, zusammen, bis nur noch die Hauptschaltzentralen mit ihren festen Metallplastikwandungen vorhanden waren.
    Innerhalb dieser Hauptschaltzentralen arbeiteten nur noch die Lebenserhaltungssysteme und die Reflexorter, die keine Energie nach außen emittierten. Damit waren die zwölf Kampfschiffe zu relativ winzigen und ortungstechnisch toten Gebilden geworden, die von terranischen Kampfschiffen nur durch einen unwahrscheinlichen Zufall geortet werden konnten.
    Mit einem leisen Lachen widmete Hotrenor-Taak seine Aufmerksamkeit wieder der Umgebung seines Flaggschiffs.
    Er sah, daß das Schiff sich wieder einmal auf der Flucht vor einer hyperenergetischen Überschlagszone befand, die ihre Position mit sprunghaften Werten ständig veränderte.
    Die Gegend, in der man herausgekommen war, gehörte zu jenen Zonen des galaktischen Zentrums, in denen die Sonnen durchschnittlich nur vier Lichtwochen voneinander entfernt waren. Zwischen ihnen wallten Ströme aus glühenden Wasserstoffwolken und entluden sich akkumulierte Spannungen normaler und dimensional übergeordneter
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