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074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens
Autoren: Larry Brent
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für
angebracht, die PSA-Zentrale über Funk zu benachrichtigen. Er gab die Botschaft
verschlüsselt durch, da es in der Pilotenkabine zuviel Zeugen gab, die seine
Mitteilung mitbekamen.
    X-RAY-1 schärfte äußerste Vorsicht ein, versprach, die
beiden Hauptcomputer sofort mit den Daten zu füttern, und zu sehen, was dabei
herauskäme.
    Die Tatsache, daß Oliver Gadock als eine
Spukerscheinung aufgetaucht war, war ein Faktor, der sich nicht so leicht
unterbringen ließ. Der Vorgang paßte nicht in das Bild, das sich der
geheimnisvolle Leiter der Spezialabteilung von dem Geschehen gemacht hatte.
    Larry Brent ließ durchblicken, daß er aufgrund der
Vorfälle vermute, es sei der Macht, die er aufgespürt habe, unangenehm oder
gefährlich, wenn er sein Ziel in der Antarktis erreichte.
    »Man weiß um den Kalender, in dem Gadocks
Aufzeichnungen stehen«, beendet Larry das Gespräch mit X-RAY-1. »Darin muß das
Geheimnis stehen, von dem man vermutet, daß auch ich es kenne. So sehe ich es,
Sir. Vielleicht kann man mit dem, was in dem Buch steht, nicht nur die Dämonen
rufen, sondern auch bannen. Das eine schließt das andere selten aus. Überprüfen
Sie bitte gerade die Textstellen, vor denen Gadock warnte! Hier besteht nämlich ein eklatanter Widerspruch. Als er noch Herr seiner Sinne
war, und ich nehme an, daß er es gewesen ist, als er die Zeilen zu Papier
brachte, da muß er erkannt haben, wie riskant das ist, was er entdeckt hat. Er war verliebt in seine Idee wie
jeder, der etwas entdeckt hat, wovon andere nichts wissen. Dann kam das Fieber.
Die rätselhafte Krankheit zwang ihn, nicht mehr aktiv zu werden. Aber da war
das Buch, in das er alles geschrieben hatte, was in ihm vorgegangen war. Er
hatte eine Niederlassung der Dämonen aufgestöbert. Davon war er überzeugt, und
wir wissen, daß es tatsächlich so ist. Als er in den Midland Clinic war, hatte
er trotz des hohen Fiebers lichte Momente. So erkannte er, daß es gut sein
würde, seine Aufzeichnungen besser
verschwinden zu lassen. Er vertraute sich der Schwester an, die konnte jedoch nicht widerstehen, nachdem sie vielleicht
durch einen Zufall auf die Texte gestoßen war, den Bann zu brechen. Damit hat sie etwas ausgelöst, was Gadock
auf keinen Fall wollte. Andererseits aber
steht gegen eine solche Annahme, daß sein ruheloser Geist materiell geworden ist und mir handfeste Drohungen übermittelt. Wie ist
das zu verstehen?
    Doch nur so: Gadocks Geist wird manipuliert. Sein
Körper ist erloschen, aber die Spuren, die von
jedem lebenden Wesen zurückbleiben, werden nun zum Spielball dämonischer
Mächte. Gadock wurde ausgenutzt, mir seine
Gestalt vorgegaukelt, um mich zu erschrecken, denn die Stunde, in der ich ihn
leblos auf dem Seziertisch bei Professor
Harland liegen sah, liegt nicht sehr weit
zurück. Warten wir ab, Sir, was weiter wird! Ich werde auf keinen Fall
umkehren, denn Muthly und Omko dürfen ihr Ziel
nicht erreichen! Die Wahrscheinlichkeit, daß sie Kräfte freisetzen, die großes Unheil bewirken können, ist größer, als
sie wissen.«
    Zehn Minuten vor der Landung in Melbourne meldete sich
X-RAY-1 noch einmal.
    »Ich fürchte, daß Ihre Überlegungen der Wirklichkeit
sehr nahe kommen, als Sie in diesem Augenblick ahnen«, erhielt Larry den
verschlüsselten Bericht. »Wir haben versucht, mit der Forschungsstation Discovery in der Antarktis Kontakt aufzunehmen. Vergebens! Dort meldet sich niemand
mehr!«
     
    ●
     
    Die Landung verlief glatt.
    Die Organisation lief wie am Schnürchen.
    Für die defekte wurde eine andere Maschine
bereitgestellt, diese war aber noch nicht einsatzfähig. Sie wurde aufgetankt
und ein letztes Mal überprüft.
    Währenddessen verbrachte Larry die Wartezeit damit, im
Transitraum, in dem sich auch die Crew ausruhte, einen Kaffee zu trinken.
    Der Captain und sein Kopilot verließen kurz darauf das
freundlich eingerichtete Aufenthaltszimmer, in dem es auch einen Fernsehapparat
gab. Der Funker saß in der Ecke und blätterte in einem Magazin, und die
Stewardeß schenkte Larry noch eine zweite Tasse Kaffee ein.
    Auf einmal waren sie zu viert im Raum.
    Jemand saß am Tisch – Larry genau gegenüber.
    Jung, gutgebaut, ein verführerisches Lächeln auf den
schöngeschwungenen Lippen.
    Agatha Stancer!
     
    ●
     
    Larry begriff sofort. Er warf einen Blick in die Richtung der Stewardeß. Sah auch sie
die gespenstische Besucherin, die eigentlich gar nicht hier sein konnte, weil
ein schrecklicher Tod ihrem Leben ein Ende gesetzt
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