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074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens
Autoren: Larry Brent
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halbe Stunde nach den Informationen durch X-RAY-1
befand sich Larry Brent bereits auf dem Kennedy-Airport in New York. Minuten
später startete ein Jumbo, in dem er nach London flog.
    Larry hielt sich während des langen Nonstop-Fluges
einmal in der Bar auf, ein andermal betrachtete er sich einen Western, bei dem
er entspannte. Er trank einen Whisky und plauderte mit Susan, der Stewardeß,
die den braungebrannten Agenten mehr als aufmerksam bediente.
    Um siebzehn Uhr fünfzig mitteleuropäischer Zeit traf
die Anschlußmaschine, die er in London bestiegen hatte, auf dem Airport in
Liverpool ein. Nach der Abfertigung ließ sich Larry umgehend mit einem Taxi in
das Kommissariat fahren, wo er mit Chiefsuperintendent Jonathan Moore
konferieren wollte.
    In Liverpool war es trüb und dunstig. Ein kühler
Märztag ging zu Ende. Im Kommissariat wurde Larry an Superintendent Burgsville
verwiesen. Dylan Burgsville war Moores engster Mitarbeiter.
    »Chiefsuperintendent Moore läßt sich entschuldigen. Er
will versuchen, auf dem schnellsten Weg zurück zu sein, Mister Brent«, sagte
Burgsville gleich nach der Begrüßung. Der Superintendent war ein Mann mit
breiten Schultern und einem muskulösen Körper und sah aus wie ein Athlet.
    Er war beauftragt, Larry Brent sämtliche Fakten
vorzulegen. Mit dem Papierkram aber wollte dieser erst später zu tun haben und
sich erst einen persönlichen Eindruck verschaffen. Er wollte die
eingeschrumpfte, mumifizierte Leiche Agatha Stancers sehen, sich nach
Möglichkeit einen Eindruck von der Wohnung der Krankenschwester machen und auch
mit Professor Tony Harland sprechen, dem Leiter der Infektionsabteilung in den
Midland Clinics.
    Die Computer in der PSA schlossen einen Zusammenhang
zwischen Agatha Stancers mysteriösen Tod und der rätselhaften Krankheit, an der
Oliver Gadock verstorben war, nicht aus.
    Nach seiner Ankunft in Liverpool gönnte sich Larry
Brent keine Ruhe. In einem Dienstwagen fuhr er zuerst in das Leichenhaus, wo
die seltsame Tote aufbewahrt wurde.
    Als er das Gebäude wieder verließ, war es
stockfinster, und der Nebel hing schwer in den Straßen.
    »Jetzt zu der Wohnung«, sagte Larry Brent nur zu
Burgsville, der ihn begleitete. Nicht eine einzige Bemerkung verlor er über die
Leiche, die er sich genau betrachtet hatte.
    Der Fremde stand auf der anderen Straßenseite. Man
konnte ihn kaum wahrnehmen. Wie ein Schemen wirkte er neben dem Baum, an dem
ein Papierkorb hing, in den er achtlos seine Zigarettenkippe warf. Nur der
Tatsache, daß das Papier feucht war und die Kippe auf einer fauligen
Bananenschale landete, verhinderte es, daß sich der Inhalt des Korbes nicht
entzündete.
    Der Mann trug einen gefütterten dunkelgrünen Parka, in
dem er sich kaum aus der Dunkelheit schälte.
    Das Haus auf der anderen Straßenseite war
nebelverhüllt. Gerade noch waren die schwachbeleuchteten Fenster wahrnehmbar,
die wie verschwommene Lichthöfe wirkten.
    Der Fremde löste sich aus dem Schatten und überquerte
die Straße. Kaum hörbar hallten seine Schritte in der Gasse, die um diese Zeit
nur wenig belebt war. Der hochgewachsene, ein wenig gebeugt gehende Mann
strebte auf eine Tür zu, die um diese Zeit noch nicht verschlossen war.
    Es handelte sich um das Haus Nummer 127 in der
Bakerstreet. Hier in der zweiten Etage hatte Agatha Stancer ihr unheimliches
Schicksal ereilt. Bei dem späten Besucher, der auf Zehenspitzen emporhuschte,
handelte es sich um einen jungen, rothaarigen Burschen, dem das Haar bis über
die Ohren wuchs.
    Er wußte genau, wohin er wollte, denn er war nicht das
erste Mal hier. Mittags hatte er sich informiert und festgestellt, daß die Tür
zu Agatha Stancers Wohnung mit einem Polizeisiegel versehen war, und das seinem
Auftraggeber gesagt. Der aber sah keinen Grund, seinen Plan abzuändern. Er war
an etwas Bestimmtem interessiert, und die sollte MacMorrie aus der Wohnung
holen. Dafür mußte er das Siegel entfernen und dann die Tür mit einem
Spezialschlüssel aufschließen.
    Beides klappte, und niemand störte ihn.
    Im Haus war es still.
    Aber plötzlich fiel eine Tür zu, und das Flurlicht
ging an. MacMorrie stutzte. Schritte kamen die Treppe herauf. Leise drückte
MacMorrie die Tür zu und blieb lauschend in der Dunkelheit stehen. Er befand
sich in der Wohnung der toten Krankenschwester. Die Schritte waren jetzt ganz
nahe. Der rothaarige Ire hielt den Atem an. Geräusche erklangen vor der Tür.
Kam jemand in diese Wohnung? Polizei? Dann mußte sie sehen, daß
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