Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
074 - Echse des Grauens

074 - Echse des Grauens

Titel: 074 - Echse des Grauens
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
das Siegel
fehlte! Die Tür öffnete sich. Lautlos drückte sich MacMorrie in eine dunkle
Ecke, und nahm seinen blitzenden Dolch in die Hand.
     
    ●
     
    Larry Brent trat zuerst ein.
    »Sie hatten recht, Superintendent«, sagte er, während
er nach dem Lichtschalter tastete. »Jemand hat das Siegel entfernt. Wenn es ein
Außenstehender gewesen ist, dann verstehe ich nicht, warum er es nicht wieder angebracht
hat, oder einer Ihrer Leute hat vergessen, es aufzukleben, Superintendent.«
    Dann ging es blitzschnell.
    MacMorrie begriff nicht, was eigentlich geschah.
    Plötzlich fühlte er sich am Arm gepackt und
herumgerissen, noch ehe er die Zeit fand, den Dolch einzusetzen.
    Larry warf den Iren über die Schulter, den Unterarm
des hinter der Tür Versteckten wie mit einer Stahlzange umklammernd. MacMorrie
reagierte wütend. Seine Finger verkrampften sich. Von unten her versuchte er
dem Angreifer die Waffe in den Leib zu stoßen. Aber Larry war schneller und
stärker, riß die Hand mit der Stichwaffe nach vorn, drückte und schüttelte so
lange, bis MacMorrie den Dolch fallen ließ. Dann stellte er den Mann gegen die
Wand und drückte ihm die Smith & Wesson Laserwaffe gegen den Leib.
MacMorrie war noch immer so überrascht, daß er nicht merkte, daß die Waffe
nicht entsichert war.
    Burgsville bückte sich nach dem Dolch, wickelte ihn in
sein Taschentuch und steckte die Waffe ein.
    »Ja, Superintendent, nehmen Sie den Zahnstocher an
sich, bevor der Kleine auf die Idee kommt, noch mal danach zu greifen und damit
zu spielen. Er scheint keine Ahnung zu haben, wie gefährlich so ein Ding werden
kann. Wollte er mir doch glatt damit den Leib aufschlitzen. Er muß das wohl in
einem Film gesehen haben, vielleicht hat er aber auch Übung darin. Sieht gar
nicht aus wie ein Killer, das Kerlchen!«
    »Ich bin kein Killer«, stieß MacMorrie hervor.
    »Darüber will ich mich eben mit Ihnen unterhalten.
Wieso befinden Sie sich hier in der Wohnung?«
    »Das Gleiche könnte ich Sie fragen.«
    »Wir haben das Recht und sind von der Polizei.«
    »Das kann jeder sagen.«
    Larry warf einen kurzen Blick zur Seite. Burgsville
verstand. Er zeigte seine Plakette.
    »Erzählen Sie uns, was Sie hier suchen! Aber kurz und
bündig! Wenn Sie nichts mit dem Mord an dem Mädchen zu tun haben wollen, müssen
Sie sich schon klar und unmißverständlich ausdrücken, verstanden? Sonst kann es
leicht sein, daß Sie in Teufels Küche geraten, ohne es zu wollen.«
    Steven MacMorrie sah ein, daß Larry Brent recht hatte.
    Er legte ein Geständnis ab. Danach sah es so aus, als
ob MacMorrie im Auftrag eines gewissen Tom gehandelt hatte, der wie er Seemann
auf der Madox war. Entgegen der Hoffnung des Kapitäns, mit dem Schiff
wieder auslaufen zu können, waren die Hafenarbeiter in einen unerwarteten Streik getreten, und die Madox hatte
bis zur Stunde keine Ladung aufnehmen können. Die Matrosen vertrieben sich die
Zeit mit Schlafen und Kartenspielen oder gammelten in den Kneipen herum und
verpraßten ihr Geld.
    »Tom wollte schon heute morgen, daß ich in die Wohnung
gehe«, sagte MacMorrie.
    »Und weshalb?« fragte Larry.
    »Er vermutet, daß Oliver Gadock etwas in seinem
Seesack hat, was ihn interessiert. Er war heilfroh, als er hörte daß unser
Schiff nicht die Anker lichten konnte. So blieb ihm Zeit, noch Nachforschungen
anzustellen. Er war im Krankenhaus, hat mit der Schwester gesprochen und
erfahren, daß niemand dagewesen war, um Gadocks persönliches Eigentum zu
übernehmen.
    Einer Schwester sei allerdings aufgefallen, daß Gadock
im Fieber manchmal davon gesprochen habe, daß die kleine Schwester mit dem
schwarzen Haar, der er das Notizbuch geschenkt habe, auch seine anderen Sachen
bekommen soll. Um dieses Notizbuch ging es, ein uralter Kalender, ich habe ihn mal gesehen! Gadock hütete
ihn wie einen Augapfel. Ich konnte das nie verstehen, und nun spielte Tom
verrückt und wollte das Ding unbedingt haben. Er hat mir zwanzig Pfund
versprochen, wenn ich den Kalender zurückhole. Es war nicht schwer die Adresse
der Schwester ausfindig zu machen. Doch als ich vor der Tür stand, sah ich das
Siegel. Da bin ich in die Kneipe zurückgegangen und habe Tom alles erklärt. Er
versprach, die zwanzig Pfund auf dreißig zu erhöhen, wenn ich trotz des Siegels
in die Wohnung eindränge und nach dem Kalender suchte. Je schneller ich etwas
unternahm, desto besser. Offenbar sei etwas
passiert, sonst hätte sich die Polizei nicht eingeschaltet. Ich sollte die
Wohnung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher