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0735 - Tod in der Blauen Stadt

0735 - Tod in der Blauen Stadt

Titel: 0735 - Tod in der Blauen Stadt
Autoren: Volker Krämer
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Fadenkreuz, das Zeichen für den Waffenleitoffizier.«
    Der untere grüne Kreis machten ihnen das meiste Kopfzerbrechen. Die Spinne war eingekreist von 15 Pfeilen, die in alle Richtungen wiesen.
    Zamorra löste das Rätsel auf. »Navigation! Ist doch eigentlich alles nachvollziehbar.«
    Die Meeghs lagen in ihrer Symbolik wirklich nicht sehr weit von der der Menschen entfernt.
    Der nächste Schritt, der nun folgen musste, war riskant, aber nicht zu umgehen.
    Zamorra fühlte sich nicht sehr wohl, als er seine Handfläche auf das Symbol für den Kommandanten legte…
    Zweierlei Dinge geschahen in der gleichen Sekunde: Das Licht in der Zentrale flammte auf - und direkt vor Zamorras Blickfeld entstand eine Fläche von etwa einem Meter Höhe und einem halben Meter Breite.
    Der untere Teil dieses hochkant stehenden Rechtecks war vollgepackt mit Kreissymbolen der unterschiedlichsten Größe. Zamorra schätzte ihre Zahl auf gut einhundert Stück. Der obere Teil des Kommandopults, denn darum handelte es sich offensichtlich, war ein Bildschirm, der das dreidimensionale Abbild der gesamten Höhlenfläche zeigte, die vor dem Spider lag - und zwar in traumhafter Qualität! Vergleichbares gab es auf der Erde nicht.
    Ein Grund mehr, den Spider einzukassieren!
    Nicole Duval handelte. Mit der rechten Hand berührte sie das Symbol der 1. Offiziers, und ein zweites virtuelles Pult erschien vor ihr, das nahezu identisch zu dem ersten war.
    »Okay, du bist der Eins-O, Nici. Robert, jetzt du.« Zamorra nickte Tendyke zu, der sich bereits dem Pilotensymbol genähert hatte. Der Vorgang wiederholte sich, nur dass Tendykes Arbeitsfläche viel weniger, dafür aber größere Symbole aufwies, die unschwer als Steuerungselemente zu erkennen waren.
    Monica Peters übernahm den Part des Waffenoffiziers, des Gunners. Doch als sie gerade versuchen wollte, sich die Symbole ihres Pults einzuprägen, hörte sie den telepathischen und akustischen Schrei.
    Und der kam von Uschi, ihrer Schwester!
    ***
    Uschi Peters fühlte sich wie gerädert, körperlich und geistig!
    Der mentale Druck, den die anderen, selbst ihre Schwester, einigermaßen ertragen konnten, brachte sie haarscharf an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit heran. Sie konnte einfach nicht mehr!
    Irgendwie unbeteiligt und viel zu sehr damit beschäftigt, nicht zusammenzuklappen, betrachtete sie die Bemühungen von Zamorra, Nicole und Robert wie durch ein beschlagenes Fenster hindurch.
    Erschöpft lehnte sie sich gegen die rückwärtige Wand der Zentrale, und der unerträgliche Druck in ihrem Kopf wich urplötzlich weit in den Hintergrund, wurde schwach, kaum noch wahrnehmbar. Uschi spürte angenehme Wärme, die durch ihren Rücken und schließlich in den ganzen Körper lief - und zuckte entsetzt nach vorne!
    Die Wand!
    Uschi hatte sich gegen eine der Häute gelehnt, die von den Meeghs dort angebracht worden waren!
    Sie ging in die Knie, um die Haut näher in Augenschein nehmen zu können. So eine hatte sie schon draußen im Gang gesehen. Die Haut hatte eine grobe Oberfläche, wirkte tatsächlich wie Strukturputz. Ihre Farbe war ein stumpfes Grau, anders konnte Uschi es nicht bezeichnen. Doch da war diese eigentümliche Wärme, die von ihr ausging. Wie war das möglich?
    Vorsichtig, beinahe zärtlich berührte die Telepathin die Haut, streichelte sie - und sogleich verschwand der Kopfdruck wieder.
    Uschi Peters war es egal, was die anderen machten, sie würden auch gut ohne sie damit klarkommen. Mit einem leisen Seufzer ließ sie sich gegen das Hautstück sinken - und war in einer anderen Welt!
    Da gab es Bäume, die den Himmel ankratzten, deren Stämme in Platin schimmerten und deren Kronen grellrot vor dem Blau des Himmels leuchteten. Da waren Häuser, kugelrund wie dicke, bunte Bälle, da war das Gras weich wie Wattebäusche, und es leuchtete in den Farben des Regenbogens. Da waren die Humanoiden, die in kleinen Schiffen durch den Himmel flogen und die gerne lachten und liebten…
    Und da war sie, Uschi Peters, die in einem dieser Raumgleiter saß und sich zum Spaß ein Rennen mit ein paar Freunden lieferte. Sie sah sich unter der transparenten Kuppel des Räumers sitzen, die Hände um die Steuerung gelegt, und sie hatte Freude am Leben auf dieser wunderbaren und friedliebenden Welt!
    Und da waren diese Tiere, mächtig wie Berge, unförmig und träge. Sie waren die Freunde der Humanoiden, waren liebenswürdig und gütig. Uschi sah sich den Raumgleiter landen, sah, wie sie ausstieg und zu einem
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