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0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche
Autoren: Unbekannt
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jedoch nicht im geringsten. Im Gegenteil: Der Spion bot ihm die Garantie, daß der Feind Informationen, die für ihn bestimmt waren, auf dem schnellsten Wege erhielt. Wie zum Beispiel die Nachricht über das Parkutta-Projekt, von dem sich Trevor Casalle versprach, daß es die Organisation Guter Nachbar rasch aus der Reserve herauslocken werde.
    Heylin Kratt, das wußte er, empfand anders. Kratt war der Spion ein Dorn im Auge. Er würde alles daran setzen, ihn zu fangen. Man mußte auf Kratt aufpassen, daß er die Falle nicht frühzeitig zuschnappen ließ. Der Feind mußte die geheime Nachricht erhalten. Mehr noch: Er mußte sich die Gewißheit bewahren können, daß man seinen Spion nicht entlarvt hatte, denn nur das würde ihn überzeugen, daß es sich nicht um eine Meldung handelte, nur dazu ausgedacht, die OGN in eine Falle zu locken.
    Trevor Casalle stellte die Verbindung mit dem zentralen Personal-Überwachungs-Rechner her. Von jetzt an würde er Heylin Kratts Bewegungen auf dem Bildschirm verfolgen und eingreifen können, bevor sein Vertrauter einen falschen Schritt tat.
    Ansonsten aber hatte Trevor Casalle andere Sorgen. Es war erst kurze Zeit her, daß er sich zum Alleinherrscher der Erde aufgeschwungen hatte. Bislang gab es wenig Anlaß für ihn, seine Position für bedroht zu halten. Reginald Bulls explosiver Abgang aus dem Amt des Despoten hatte reinen Tisch geschaffen.
    Trevor Casalle hatte die anderen Bewerber mühelos hinter sich zurücklassen können.
    Trotzdem war er der Ansicht, daß einiges getan werden müsse, seine Position weiter zu stärken. Aufgrund logischer Überlegungen war Trevor Casalle zu dem Schluß gelangt, daß ein weiterer Machtwechsel, auch wenn er erst in ferner Zukunft erfolge, die Entwicklung der Menschheit in negativem Sinne beeinflussen müsse. Zur endgültigen Durchsetzung der Philosophie der reinen Vernunft gab es kein besseres Rezept als die Kontinuität der Herrschaft.
    Trevor Casalle strebte danach, Alleinherrscher auf Ewigkeit zu werden. Er war der lebende Garant der Aphilie. Anhand der Unterlagen, die NATHAN und die Rechner des Personal-Überwachungssystems speicherten, war er zu dem Schluß gekommen, daß es derzeit auf der Erde keinen Menschen gab, der sich für die Ausübung der Regierungsgewalt besser eignete als er. Trevor Casalles Vorhaben, sich zum Machthaber für alle Zeiten aufzuschwingen, beruhte nicht auf persönlichem Ehrgeiz, sondern einzig und allein auf der Gewißheit, daß es keinen geeigneteren Aspiranten für das Amt des Alleinherrschers gab.
    Für Trevor Casalle gab es zwei Beweggründe, der Organisation Guter Nachbar nachzustellen. Erstens handelte es sich .um eine gefährliche Untergrundorganisation, die der Regierung bei ihrem Bemühen, die Lehre der reinen Vernunft überall zu etablieren, hindernd im Wege stand. Zweitens aber - und das war für Trevor Casalle der wichtigere Beweggrund - war der Führer der OGN, Reginald Bull, Aktivatorträger. Es war inzwischen bekannt, daß der Besitz eines Zellaktivators seinen Träger daran hinderte, in den Genuß der reinen Vernunft zu kommen. Perry Rhodan selbst und die Mitglieder seiner engsten Umgebung hatten das hinreichend unter Beweis gestellt. Reginald Bull jedoch war eine Ausnahme gewesen: Trotz seines Aktivators war er zur Erkenntnis der reinen Vernunft gelangt.
    Später hatte sich herausgestellt, daß dieser Umstand auf eine Schaltung innerhalb seines Zellaktivators zurückzuführen war.
    Bulls Privatroboter hatte die Sachlage durchschaut und dafür gesorgt, daß die Schaltung wieder in Ordnung kam. Nahezu im selben Augenblick war Reginald Bull die Einsicht der reinen Vernunft abhanden gekommen. Er war abtrünnig geworden.
    Um diesen Aktivator ging es Trevor Casalle. Er brauchte ihn, um Unsterblichkeit zu erlangen und seine Aufgabe zu erfüllen, die da lautete: das Zepter niemals mehr aus der Hand zu geben und dafür zu sorgen, daß das Prinzip der reinen Vernunft als ewige Weltordnung unter den Menschen und auf den von ihnen bewohnten Planeten eingerichtet wurde.
    Die Drohung, die von dem reparierten Aktivator ausging, schien ihm keine ernsthafte Gefahr zu bedeuten. Wenn er das Gerät in seinem Besitz hatte, würde er seine Fachleute damit beauftragen, die nicht-nominale Schaltung wiederherzustellen.
    Dadurch wurde der Aktivator ungefährlich. Mit seiner Hilfe konnte er ewiges Leben erlangen, ohne den Vorzug der Erkenntnis der reinen Vernunft opfern zu müssen.
    Das war die Direktive, an der sich
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