Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0734 - Operation Gehirnwäsche

Titel: 0734 - Operation Gehirnwäsche
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Herkunft nicht mehr erinnern können. Es soll ihnen eine Pseudoerinnerung aufgepfropft werden, die bis in die letzte Einzelheit den Wünschen der aphilischen Machthaber entspricht!"
    „So ist es, Sir", bestätigte Sergio.
    „Die Wirksamkeit dieses Vorgehens soll erst an einem Studienobjekt geprüft werden. Als Experimentierfeld hat man sich den Bezirk Parkutta im oberen Kaschmir ausgesucht, eine verhältnismäßig abgelegene Gegend. Mit der Installation der Suggestivfeld-Generatoren soll baldigst begonnen werden."
    „Das Datum ist angegeben, Sir", bemerkte Sergio. „Die Installation wird morgen beginnen."
    Reginald Bull blickte starr vor sich hin. So stand er mehr als eine Minute. Als er endlich wieder zu sprechen begann, klang seine Stimme heiser.
    „Es wird nicht soweit kommen!" stieß er hervor. „Das ist Bewußtseinsmord, den wir nicht zulassen werden."
    Sergio sah ihm an, wie er die Erregung niederkämpfte und sich zur Ruhe zwang.
    „Wie verläßlich ist die Meldung... ich meine: Nach den üblichen Kriterien?"
    „Verläßlich, Sir", lautete die Antwort. „Es wurde ein neuer Kode verwendet, der ziemlich schwer zu knacken war. Die Empfängeradressen wurden überprüft. Es handelt sich ausschließlich um hohe Staatsbeamte, von denen die Großzahl im Bezirk Zentralasien sitzt."
    „Haben wir den Empfang der Meldung bestätigt?"
    „Sofort, Sir, und Strout meldete sich mit der üblichen Prozedur ab."
    Reginald Bull brauchte nur eine halbe Minute, um seinen Entschluß zu fassen.
    „Wir können trotzdem unserer Sache nicht absolut sicher sein", entschied er. „Wenn Strout sich auch morgen um dieselbe Zeit noch meldet, dann will ich glauben, daß man ihm nicht auf die Schliche gekommen ist und ihm keine Geheimmeldung unterschoben hat, nur um uns eine Falle zu stellen. In der Zwischenzeit werden wir an Ort und Stelle rekognoszieren."
    „Ranjit Singh, Sir", bemerkte Sergio Percellar ein wenig zusammenhanglos.
    „Wie...?" ,„Ein Freund von uns ... Sylvia und mir", erklärte Sergio. „Er kommt aus der Gegend. Er wäre für ein solches Unternehmen der geeignete Mann."
    „Ich werde mir den Namen merken", versprach Reginald Bull.
    Heylin Kratts Gruppe für Interne Sicherheit bestand aus siebzehn Männern und Frauen, die zur Elite der aphilen Menschheit zählten. Diese Elite zeichnete sich durch einen stark entwickelten Intellekt und ein zurückgedrängtes Triebempfinden aus. Auf der Basis ihrer Intelligenz hatten diese Männer und Frauen erkannt, daß die Zukunft der Menschheit mit Trevor Casalle unlösbar verknüpft war. Ihre Ergebenheit dem Licht der Vernunft gegenüber entsprang nicht unwirklichen Gefühlsduseleien, sondern der logischen Erkenntnis, daß niemand besser als Trevor Casalle das Prinzip der reinen Vernunft zum endgültigen Sieg über die unberechenbaren Mächte der Emotionalität zu führen vermochte.
    Die Gruppe für Interne Sicherheit beschäftigte sich mit Aufgaben, die der höchsten Geheimhaltungsstufe angehörten.
    Seit Heylin Kratts Unterredung mit dem Alleinherrscher stand die Gruppe in Alarmbereitschaft und wartete darauf, daß der Spion der Emotio-Narren sich durch irgendeine Aktion verriet.
    Aufs Geratewohl nach dem Spion zu suchen, war wenig erfolgversprechend. Man mußte warten, bis er sich selbst bemerkbar machte. An welcher Stelle dies geschehen würde, war ziemlich klar. Heylin Kratt ging, wie auch Trevor Casalle, von der Annahme aus, daß die heutige Meldung mit der Geheimhaltungskennung XQI die Neugierde des Spions erregt hatte. Es war üblich, den Text wichtiger Meldungen dreißig Stunden nach Absendung in einem besonderen Speicherbereich des Zentralrechners von Imperium-Alpha aufzubewahren. Auf diese Weise konnte die Sendung der Meldung jederzeit wiederholt werden, wenn sich etwa herausstellte, daß die erste Sendung nicht planmäßig angekommen war.
    Diesen Speicher würde der Spion abzugreifen versuchen. Zwar war der Speicherbereich durch Kodeworte und andere Vorkehrungen gegen unbefugten Abgriff so abgesichert, daß selbst Heylin Kratt sich nicht vorstellen konnte, wie ein Außenstehender diesen vielfachen Ring von Sicherungen hätte durchbrechen können. Aber die Vergangenheit hatte gezeigt, daß die Emotio-Narren gerade bei der Umgehung von Sicherheitsvorrichtungen eine nahezu geniale Findigkeit an den Tag legten.
    Hier also mußte man sich auf die Lauer legen - an den Zugängen des Geheimspeichers. Wenn irgendwo, dann würde sich die Aktivität des Spions hier bemerkbar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher