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0732 - Schattenreiter

0732 - Schattenreiter

Titel: 0732 - Schattenreiter
Autoren: Jason Dark
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sah.
    Von hier oben gelang es ihm auch, einen Teil der Hallendecke zu überblicken.
    Dort hatte sich eine mächtige Wolke versammelt. Dicker, größer und noch intensiver als die Schatten.
    Suko wußte Bescheid.
    Diesmal war der Spuk selbst gekommen, um die Abrechnung vorzunehmen…
    ***
    Verdammt noch mal, ich konnte mich an keinen Pakt mit dem Spuk erinnern. Nicht etwa, daß ich mein Gedächtnis verloren hätte, für mich war es kein direkter Pakt, sondern mehr ein Stillhalteabkommen, das er mit uns abgeschlossen hatte.
    Die Sache war simpel.
    Auch der Spuk wollte Macht. Und da stand er dem Teufel einfach im Weg, der gern das Reich des Spuks an sich gerissen hätte. Da nun der Teufel und ich Todfeinde waren, konnte sich der Spuk gewissermaßen als lachender Dritter sehen.
    Deshalb hatte er mir immer den Spielraum gelassen, mich aber davor gewarnt, mich in seine Angelegenheiten einzumischen, was mir nicht immer gelang, denn auch der Spuk war ein Dämon und stand zwangsläufig auf einer anderen Seite als ich.
    Wir mußten zwangsläufig über ihn stolpern, und das war nun passiert. Drei Männer hatten ihre Schatten nicht an den Teufel, sondern an den Spuk verkauft und dafür büßen müssen.
    Auch der Spuk kannte keine Gnade, wenn es um seinen Vorteil ging. Auch er gehörte zu den Dämonen, die mächtiger werden und ihre Reiche - in diesem Fall die Schattenwelt - vergrößern wollten.
    »Ich habe unser Stillhalteabkommen nicht vergessen«, antwortete ich und sprach die Wolke an.
    In ihr rührte sich etwas. Sie wallte, sie blieb aber finster wie das All, und ich dachte wieder einmal daran, daß der Spuk von den Sternen gekommen war. Damals, in grauer Vorzeit, als es noch keine Menschen gab.
    »Du hast dein Versprechen gebrochen. Sie gehören mir. Es sind meine Schatten.«
    »Du hast sie ja schon.«
    »Ja, denn ich brauche sie. Ich will sie als Waffe gegen Asmodis einsetzen.«
    »Sie?«
    »Laß den Spott, John Sinclair«, dröhnte mir die Stimme entgegen. »Die neuen Schatten, meine Diener, werden dem Teufel einen Riegel vorsetzen, das verspreche ich.«
    »Aber nicht die beiden hier. Warum hast du die Frau und auch Bill Conolly genommen?«
    »Es ergab sich so. Du hättest nicht kommen dürfen.«
    »Dann hättest du die drei Menschen, deren Schatten du genommen hast, nicht töten sollen.«
    »Sie haben es nicht anders verdient. Sie wollten mich hintergehen.«
    »Und wo ist der dritte Schatten?« Ich wollte ihn ein wenig von den eigentlichen Problemen ablenken.
    »Er wird sich eine neue Beute einfangen. Es befindet sich noch jemand im Schloß, den du gut kennst.«
    »Suko!«
    »Genau er!«
    In mir zog sich etwas zusammen. Ich ging einfach davon aus, daß es kein Bluff war. Der Spuk hatte es einfach nicht nötig. Er war zu mächtig, aber auch er mußte sich gewissen Regeln beugen. Allein durch sein Aussehen war er gehandicapt. Er konnte sich nirgendwo so zeigen wie in seiner Welt, mit der er verschmolzen war, da mußte er sich dann schon auf seine Helfer verlassen.
    »Wo ist Suko?«
    »Er wird gleich erscheinen.«
    Ich schaute über die Treppe hinweg.
    »Ja, von dort!«
    »Und dann?«
    »Habe ich drei Helfer, die ich gegen den Teufel schicken werde. Verstehst du?«
    »Natürlich.«
    »Ich werde sie dir vielleicht wiedergeben, aber zunächst stehen sie unter meinem Befehl.«
    Ich fluchte lautlos. Nicht schon wieder, dachte ich und erinnerte mich dabei an das verdammte Seelenschwert, durch dessen Treffer Suko so stark gelitten hatte.
    Wenn jetzt Bill und er unter einem fremden Einfluß standen, dann konnte es noch schlimmer werden.
    »Ich habe diesen Ort geliebt«, sagte der Spuk. »Ich habe die drei hergelockt, sie wollten Macht, und was bedeuteten ihnen schon ihre Schatten? Ich brauchte sie, denn sie haben mein Reich erweitert. Zum erstenmal mit normalen Schatten und nicht mit den. Seelen der vernichteten Dämonen. Auch ich will andere Wege gehen, und ich habe diesmal den Anfang gemacht. Es war alles gut organisiert, nur ihr hättet mir nicht in die Quere kommen dürfen.«
    »Dann mußt du auch mich ausschalten!« erwiderte ich. »Oder hast du für mich keinen Schatten?«
    »Möchtest du ihn?«
    »Lieber nicht!«
    Diese Antwort hatte nicht ich gegeben, sondern Suko, der am Ende der Treppe stand.
    Ich schaute hin, er trug noch immer die Dämonenpeitsche und hielt die andere Hand wie zum Gruß erhoben.
    »Nicht immer gelingt dein Plan, Spuk. Ich habe mich wehren können, und auf deinen Schatten mußt du verzichten.«
    Mir
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